Ich verfolge die Entwicklung von EQS schon länger und äussere mich hier nun das erste Mal.
Aus meiner Sicht hat sich EQS total verrennt und findet nur keinen Ausweg aus der verworrenen Situation. Man versuchte mittels anorganischem Wachstum den Börsenwert zu erhöhen (was erstaunlicherweise auch überaus gut gelungen ist), kann jetzt aber das grössere Konstrukt überhaupt nicht mehr managen. Meiner Meinung nach ist die Geschäftleitung komplett überfordert mit dem Umstand, dass das organische Wachstum nicht anzieht und die Margen sich verkleinern anstatt vergrössern. Ich möchte die aktuelle Situation nicht weiter analysieren, das hat Prima Vera bereits sehr gut gemacht, da gibt es nichts mehr anzufügen.
Ich möchte nur meine Gedanken zur Zukunft von EQS kundtun. Meiner Meinung nach sollte das Unternehmen jetzt möglichst schnell alle Cash-Fresser loswerden. Das geht aber nicht, da diese in den Büchern hoch bewertet sind. Und diesen Abschreiber will kein Management nehmen. Man befindet sich in einer Zwickmühle. Man muss alles unrentable weiterführen, da zu hoch bewertet, und finanziert dieses quer mit dem rentablen Business. Das kann auf Dauer nicht gut gehen.
Als mögliche erste Massnahmen sollten die Personalausgaben drastisch gekürzt werden. "Forschung und Entwicklung" ist wohl eher notgedrungen, denn gewollt. Aber dieser Schritt braucht Mut und Entschlossenheit, und den hat das aktuelle Management nicht.
Irgendwann werden sich keine Aktionäre mehr finden, die weitere Kaptialerhöhungen finanzieren. Dann wird's so richtig krachen.Um dem Entgegenzuwirken bleibt wohl einzig, das Management abzulösen mit Leuten, die nicht voreingenommen sind und keine (leeren) Versprechungen halten müssen. Aber die Ankerinvestoren haben sich wohl verpflichtet, am Management nichts zu ändern, so dass auch hier ein Deadlock besteht.
Wie auch immer, eine harte Zäsur kommt eh, früher oder später. Wobei, die bemerkenswerteste Leistung des Managements ist definitiv die Kunst, den Aktienkurs verbal so stark verteidigen zu können, da könnten sich die Blaubänker eine gehörige Portion davon abschneiden. |