Schnäppchen sein.
Geldanlage-Report - centrotherm photovoltaics nur für Risikobewusste
09:11 17.01.08
Gerbrunn (aktiencheck.de AG) - Die Experten vom "Geldanlage-Report" raten risikobewussten Anlegern, sich zu Kursen zwischen 55 und 60 Euro einen Einstieg in die Aktie von centrotherm photovoltaics (ISIN DE000A0JMMN2/ WKN A0JMMN) ernsthaft zu überlegen.
Neuemissionen habe es im letzten Jahr einige gegeben, doch richtig "fette Beute" hätten Anleger nur bei wenigen gemacht. Teilweise hätten Zeichner sogar herbe Verluste hinnehmen müssen. Nicht so jedoch bei centrotherm photovoltaics: Die Papiere des Herstellers von Solarzellen und Solar-Silizium hätten Investoren bezogen auf den Ausgabepreis stattliche Kursgewinne von rund 100 Prozent beschert - und das in gerade einmal gut drei Monaten.
Die Experten seien seinerzeit bei der Zeichnung leider nicht berücksichtigt worden, aber angesichts der 13-fachen Überzeichnung hätten sie auch nicht wirklich damit gerechnet. Und zum ersten Kurs hätten sie dann auch nicht gekauft, weil sie im Herbst mit einer Korrektur-Phase gerechnet hätten, zu der es schlussendlich dann doch nicht gekommen sei.
Eigentlich schade, denn die Experten die Papiere des Unternehmens mit Sitz im sittlich ländlichen Blaubeuren schon ganz gerne im Depot hätten. Längerfristig würden sie der Gesellschaft nämlich einiges zutrauen.
Immerhin verfolge centrotherm einen strammen Wachstumskurs. Mit Teilen des Erlöses aus dem Börsengang sei unter anderem eine vollständige Übernahme des Anlagenbauers FHR GmbH für 22 Millionen Euro finanziert worden. Mit dem Erwerb ergänze der Solar-Konzern das bestehende Technologie-Portfolio um die Technologie und den Anlagebau für Sputter-Systeme, die ein wesentlicher Bestandteil für die Produktion von Dünnschicht Turn-Key Linien seien. Da die Experten gerade diesem Bereich großes Potenzial zubilligen würden, würden sie die Akquisition als einen durchaus cleveren "Schachzug" bewerten.
Ähnlich würden die Experten die unlängst vorgenommene Gründung einer Niederlassung in Taiwan sehen. Die dortige Regierung wolle in Kürze ein Förderprogramm für erneuerbare Energien einführen. Für centrotherm könne es nach Ansicht der Experten daher nur vorteilhaft sein, in diesem Markt vor Ort präsent zu sein.
Die Ende November veröffentlichten Zahlen zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 2007 hätten die Experten im Großen und Ganzen überzeugen können. Einziger "Wermutstropfen" sei der Rückgang der EBIT-Marge gewesen, der daraus resultiert habe, dass man in einigen Bereichen recht hohe Vorauszahlungen habe leisten müssen. Für 2007 rechne das Management jetzt mit einer Marge von elf Prozent.
Dafür sei aber die Umsatzerwartung auf 142 Millionen Euro angehoben worden. Zudem verfüge das Unternehmen über einen ansehnlichen Auftragsbestand (mehr als 310 Millionen Euro), der dafür sorgen sollte, dass sich die Erlöse auch in den kommenden beiden Jahren positiv entwickeln würden, zumal man Anfang Dezember noch einen weiteren Großauftrag habe vermelden können.
Dieser umfasse Anlagen zum Aufbau der ersten Poly-Silizium-Produktion in Spanien. Die Auslieferung sei für Januar 2009 geplant. In der ersten Projektphase werde ein Produktions-Volumen von 2.500 Tonnen Poly-Silizium erzielt. Laufe alles glatt, könnten sich die Experten beträchtliche Anschluss-Aufträge auch aus anderen Staaten vorstellen.
Gegenwärtig sei die Aktie mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 37 auf 2008er Basis recht ambitioniert bewertet. In diesem Zusammenhang bleibe jedoch anzumerken, dass centrotherm in einem höchst attraktiven Wachstumsmarkt agiere.
Das Wachstum bei den Photovoltaik-Installationen dürfte sich bis 2010 auf durchschnittliche 50 Prozent pro Jahr belaufen. Ein großer Schub könnte darüber hinaus durch die Verringerung der Silizium-Knappheit kommen. Bisher habe sich diese als ein gewisser "Bremsfaktor" dargestellt. Vergleichbare Wachstumsraten sollte, zumindest bis 2009, auch die Solar-Equipment-Branche aufweisen.
Abgesehen von den vielversprechenden Zukunftsaussichten habe das Unternehmen eine Verbesserung der EBIT-Marge bereits ab diesem Jahr auf 15 Prozent in Aussicht gestellt. Werde dieses Ziel erreicht, seien positive Überraschungen bei der Gewinn-Entwicklung nicht auszuschließen.
Vor diesem Hintergrund relativiere sich die vermeintlich hohe Bewertung. Den momentanen Aufschlag von zehn bis 20 Prozent auf Basis des 2008er Kurs/Gewinn-Verhältnisses würden die Experten für angemessen halten, zumal sie davon ausgehen würden, dass die Gewinne stärker steigen würden als bislang in Aussicht gestellt und das KGV dadurch eher in einen Bereich knapp über 30 sinken könnte.
centrotherm photovoltaics sei ein wachstumsstarkes Unternehmen mit sehr guten Zukunftsaussichten. In Anbetracht dessen und der angekündigten Verbesserung der Ertrags-Margen relativiere sich die augenscheinlich hohe Bewertung. Die Präsenz in wichtigen Märkten wie Taiwan werde den ohnehin schon üppigen Auftragsbestand weiter erhöhen.
Nach Ansicht der Experten vom "Geldanlage-Report" können sich risikobewusste Anleger zu Kursen zwischen 55 und 60 Euro einen Einstieg in die Aktie von centrotherm photovoltaics ernsthaft überlegen. (Analyse vom 17.01.2008) (17.01.2008/ac/a/nw) |