Der Euro ist gegenüber USD und CHF zu teuer

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neuester Beitrag: 12.05.06 10:23
eröffnet am: 30.11.04 12:31 von: Anti Lemmin. Anzahl Beiträge: 325
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03.01.05 13:10

80400 Postings, 7388 Tage Anti Lemming@Libuda - sehr gut analysiert

Vergleicht man deine Analyse mit der des Handelsblatts (# 122), so fällt auf, dass die im HB zitierten "Experten" - wie üblich - aus der Sicht der Vergangenheit argumentieren (litaniemäßiges Runterbeten der Doppeldefizit-Argumente), während Du die fundamentalen Veränderungen, die der Dollar-Kursverfall BEREITS JETZT ausgelöst hat (bei 1,36 ist die Lage halt ein bisschen anders als bei 1,22 im Sommer), für eine AUF DIE ZUKUNFT gerichtete Analyse verwendest.

Da die Märkte mit der ihnen eigenen "immanenten Intelligenz" voraussschauend und vorwegnehmend sind, dürfte der Dollar seinen zum Jahreswechsel begonnenen Anstieg fortsetzen, vor allem wenn das Zinsniveau in den USA auf 3,5 % steigt (Die US-Wirtschaft gibt solche Zinsen her, die in Euroland nicht - daher wird sich das Zinsdifferential ausweiten, was den Dollar fundamental stärkt).

Überzeugend finde ich auch Dein Argument, dass die Dooms-Day-Propheten wider besseres Wissen Währungs-Absicherungs-Derivate verkaufen wollen. Dies ist umso absurder, als sich der Eurokurs derzeit auf einem Niveau wie die Nasdaq und der Neue Markt im März 2000 befindet. Auch damals war bezeichnend, dass die "Blasen-Anbeter" erst nach einer Kurshalbierung der Indizes erste Skepsis wagten.

 

03.01.05 13:55

62715 Postings, 7152 Tage LibudaIst gut für's Geschäft

Wenn ich die Blasenanbeter ihren ewig gleichen SingSang in Rosenkranzmanier herunterbeten höre, fällt mir immer wieder der gleiche alte Jahrmarktwitz ein. Der alte Schausteller wird daraufhin angesprochen, dass er eine ausgesprochen häßliche Tochter habe. Man kann ihm aber immer nur den gleich SingSang entlocken: Ist gut für's Geschäft, ist gut für's Geschäft.......... Nach einiger Zeit traut sich dann noch jemand einmal nachzufragen, was der alte Schausteller denn für eine Geschäft betreibe. Seine Antwort ist: eine Geisterbahn.

Lasst Euch also nicht wie schon einmal zu den Zeiten der New Economy von geldgeilen Bängstern aus kriminellen Vereinigungen, die sich als Investmentbanken tarnen, auf die Geisterbahn locken. Dass es gut für's Geschäft ist, mag ja sein, aber für das der Bängster, denn wie ihr von dem aus Eurem Depot wertlos ausgebuchten New Economy-Schrott wisst, wollen die Bängster selbstverständlich Euer Bestes - Euer Geld nämlich, das Ihr ihnen diesmal für ihren überteuerten Derivate-Schrott geben sollt.

 

04.01.05 09:41

80400 Postings, 7388 Tage Anti Lemming1,342 - Trendwende? o. T.

 
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04.01.05 10:08

13793 Postings, 9061 Tage Parocorpöl fällt - weltweit ein sehr milder winter!

sorgt der fallende ölpreis für down-momentum im euro?

charttechnisch ist er ebenfalls angeschlagen, die 1.3380 sollten
für die langen freunde schon halten...


 

04.01.05 10:46

80400 Postings, 7388 Tage Anti LemmingFallendes Messer

Der Euro ist zur Zeit ein fallendes Messer. Der irrationale Kursanstieg wurde allein von Charttechnik getrieben. Wenn jetzt, was ich glaube, die 1,338 fallen werden (aktueller Kurs: 1,3397), wird die Prognose des Forexnews-Kolumnisten Mike Ellis aufgehen, der einen Abverkauf bis 1,29, vermutlich sogar bis 1,25 erwartet (siehe Posting 115). Der Rückgang bei den US-Indizes - sofern er sich fortsetzt - wird den Dollar weiter stützen (reziproker Kursverlauf, s. o.).  

04.01.05 11:19

62715 Postings, 7152 Tage LibudaDa haben einige wohl Ariva gelesen

und mitbekommen, dass sich Nachdenken und Rückbesinnung auf die Fundamentals rentiert. Und vermutlich war auch die Erinnerung noch frisch, was da einige Bängster aus kriminellen Vereinigungen, die sich als Investmentbanken tarnen, in Sachen Ölpreis und Sprüchen wie Preisziel von 75 Dollar losgelassen haben, nur um den Anlegern ihren Derivateschrott anzudrehen, der bei kurzen Laufzeiten inzwischen als wertlos aus den Depots ausgebucht wurde.

Lest dazu noch einmal mein obiges Posting "Ist gut für's Geschäft."  

04.01.05 16:25

80400 Postings, 7388 Tage Anti LemmingDollars verkauft für 1,3360

Der technische Einbruch der US-Börsen gestern hatte steuerliche Gründe. Ich rechne noch mit einer Januar-Rallye, die den Dollar wieder tiefer schickt. Die Arbeitsmarktzahlen nächsten Freitag werden auch nicht so toll sein. Erwäge Wiedereinstieg um 1,35.  

04.01.05 21:59

80400 Postings, 7388 Tage Anti LemmingDer Dollar steigt weiter

weil die US-Indizes fallen - entgegen der Konsens-Erwartung einer Januar-Rallye. Es könnte gut sein, dass sich die Januar-Rallye nach dieser technischen Korrektur doch noch einstellen wird, dann würde auch der Dollar wieder fallen. Wieder einsteigen würde ich ab 1,35.  

06.01.05 19:03

80400 Postings, 7388 Tage Anti LemmingNeue These: Die Indizes folgen dem Dollar

Bislang glaubten die meisten Marktbeobachter, der Dollar steigt, weil die US-Indizes fallen (wegen des anekdotisch "reziproken" Verhältnisses). Heute habe ich erstmals Kommentare gelesen, dass die US-Indizes fallen würden, WEIL der Dollar steigt. Damit würden die Indizes dem Dollar folgen und nicht umgekehrt.

Dafür wird auch eine ökonomisch nachvollziehbare Begründung geliefert: Nur bei einem sehr schwachen US-Dollar könne die exportorientierte US-Industrie ihre hohen erwarteten Wachstumsraten erreichen. Sollte der Dollar sich weiter erholen, würden die Einnahmen etwa aus Europa (in Dollars gerechnet) zusammenschmelzen, obwohl der Umsatz in Euro dort der gleiche bliebe. Folglich brechen die US-Aktien-Indizes bei dem erstarkenden Dollar ein.

Diese Sichtweise scheint mir überzeugender als die alte. Nun wird aber auch das Gold schwächer, wenn der Dollar steigt. Dies ist wiederum nicht logisch: Wenn es der US-Wirtschaft durch den starken Dollar schlechter geht, müsste die Goldnachfrage wegen wachsender Ängste eigentlich steigen. Womöglich spielen beide Effekte eine Rolle - nur dass der erste stärker ist als der zweite und damit marktbestimmend wirkt.  

06.01.05 19:07

3186 Postings, 7465 Tage lancerevo7dreht der euro wieder ? o. T.

 
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06.01.05 19:13

10665 Postings, 7365 Tage lumpensammlerantilemming

Das mit dem Gold ist so ne Sache. Eigentlich ist das Gold die letzten Jahre nur in Dollar gerechnet gestiegen, d.h. der Dollar ist einfach im Vgl. zu allem und jedem schwächer geworden. Jetzt steigt der Dollar wieder, also ist es logisch, dass auch das Gold fällt. In Euros gerechnet ist das Gold relativ konstant geblieben.

Erst wenn die Weltkonjunktur wirklich gefährdet ist, wird das Gold in allen Währungen steigen. Derzeit ist dieser Effekt noch nicht zu beobachten. Umgekehrt gilt, wenn es tatsächlich zu einem merklichen Goldpreisanstieg in verschiedenen Währungen kommt, sollte Vorsicht geboten sein.  

06.01.05 19:46

80400 Postings, 7388 Tage Anti Lemminglumpensammler + lancerevo7

Lumpensammler: Klingt im ersten Absatz plausibel. Die These im zweiten Absatz (...Vorsicht geboten) setzt voraus, dass sich die Goldkäufer rational verhalten, was bei Markt-Topps dann noch genauer zu untersuchen wäre.

lancerevo7: Ob die Unterstützung bei 1,32, 1,30 oder 1,28 liegt, lässt sich IMHO schwer vorhersagen. Die Forexnews-Leute rechnen teilweise mit 1,30 und darunter. Ich selber glaube auch eher an 1,32.

Alle: Bin aus meinem Long-Dollar ein wenig zu früh wieder rausgegangen (bei 1,336), weil ich glaubte, die US-Indexeinbrüche zum Jahresanfang wären nur auf Verkäufe aus Steuergründen zurückzuführen. Heute sieht es nach einer Index-Erholung aus, wobei abzuwarten ist, ob sie mehr ist als Short-Covering. Für Freitag werden schlechte Arbeitsmarktzahlen erwartet, was dem Euro einen Schub nach oben geben könnte.  

10.01.05 10:09

80400 Postings, 7388 Tage Anti LemmingEuro bildet Boden über 1,30

Der Rückgang von EUR/USD ab 1,365 ging weiter als von mir vermutet - bis knapp 1,30. Nun scheint sich bei 1,30 eine Bodenbildung abzuzeichnen. Das gleiche gilt für die US-Börsen, die jetzt womöglich zur lang erwarteten Januar-Rallye ansetzen (dies würde den Dollar schwächen, wg. inverser Relation zu den Indizes).

Forexnews-Devisenexperte McKegg rechnet mit einem letzten fulminanten Anstieg ("one last hurrah") von EUR/USD auf 1,39. Mir ist eine Euro-Long-Position bei der derzeitigen fundamentalen Dollar-Unterbewertung zu aggressiv. Ich werde ab 1,34 sukzessive Dollar-Longs aufzubauen - und zwar so langsam, dass ich bei 1,39 noch handlungsfähig bleibe.

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EURO/USD - One Last Hurrah
by Max McKegg
1/6/2005, Forexnews.com

January 6th - Having met my 1.3500 target the Euro's Uptrend is now in its final stages but with support now around 1.3150, there is opportunity for a climacic advance toward the 1.3950 level over coming weeks, before The Top is "in".
 

11.01.05 07:46

8970 Postings, 7611 Tage bammieKeinerlei Änderung bei Dollar-Politik

NEW YORK (Dow Jones-VWD)--US-Finanzminister John Snow hat bekräftigt, dass sich die Regierung von George W. Bush der Reduzierung des Haushaltsdefizits verpflichtet sieht und zugleich die Notwendigkeit einer Reform der Sozialversicherung betont. Die Dollar-Politik bleibe die gleiche - ohne jegliche Änderung, betonte Snow am Montag (Ortszeit) vor Journalisten in der Nasdaq. Er reagierte damit direkt auf die Frage, ob die Regierung weiterhin der Ansicht sei, dass sich der Wechselkurs des Dollar frei an den Märkten bilden solle.

Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, hat am gleichen Tag Snows vorherige Äußerungen zum Haushaltsdefizit der USA und dem Wechselkurs des Dollar begrüßt. Trichet sagte bei einer Pressekonferenz im Rahmen des G-10-Treffens bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel, "Beobachter weltweit haben das sehr ernst genommen, und das tun wir auch". Die Äußerung sei ein "wichtiger Beitrag, um den globalen Konsens über Maßnahmen auf allen Seiten zu fördern".

Snow hatte am Freitag in einem Interview mit CNBC betont, eine Politik eines starken Dollar sei im nationalen Interesse. "Wir wollen Maßnahmen ergreifen, um die Stärke des Dollar zu erhalten", hatte Snow hinzugefügt und erklärt, der Kongress solle daran arbeiten, das Defizit zu verringern und die Ausgaben zu begrenzen.

Trichet würdigte die Aussagen Snows zudem als "sehr klar und direkt". Die Finanzmärkte waren zuletzt davon ausgegangen, dass das Bekenntnis Snows zu einer Politik des starken Dollar nichts als ein Lippenbekenntniss gewesen ist, da die US-Wirtschaft von der Dollar-Schwäche profitiert. Einige Marktteilnehmer meinten jetzt aber, vor dem Hintergrund der recht detaillierten und nachdrücklichen Bemerkungen des Finanzministers könne sich diese Einschätzung wandeln.

Unter Devisenmarktteilnehmern hatten die expliziten Erläuterungen Snows zur "Politik des starken Dollar" am Freitag vergangener Woche für etwas Verwirrung gesorgt. Einige Beobachter hatten gewisse Änderungen bei Snows Wortwahl ausgemacht. Unter anderem wurde darauf verwiesen, dass seine sonst ständig wiederholte Formulierung, dass sich der Dollar-Kurs an freien Märkten einstellen müsse, gefehlt habe.

Snows Äußerungen vom Montag wurden daher von vielen Beobachtern als Schritt gegen derartige Spekulationen bewertet. Wörtlich sagte Snow: "Ich habe unsere langjährige Dollar-Politik bekräftigt." -Von Lawrence Norman, Dow Jones Newswires; +49 (0) 6196 405 392, konjunktur.de@dowjones.com (ENDE) Dow Jones Newswires/11.1.2005/hab  

11.01.05 08:17

22 Postings, 7730 Tage klauswilliwie kann ich euro in usd tauschen?

hi,
bin kein profi in sachen waehrungen. lebe
in einem land wessen waehrung an usd gekoppelt
ist und wuerde demnaechst gerne meine euros
in usd "tauschen". beim momentanen kurs von 1.31
denke ich ist hier alles "zu billig" ;-)
also cash kommt nicht in frage,
hab auch keine optionsscheingenehmigung.
habe auch schon ueberlegt us aktien zu kaufen
kenne mich mit yankee papieren aber nicht gut aus.
was meinen die profis hier?
thx!  

12.01.05 15:11

80400 Postings, 7388 Tage Anti LemmingEuro steigt auf über 1,32 USD

Neuer Negativrekord bei US-Handelsbilanz

12.01.05 - 14:36 Uhr - EUR/USD
Die US-Handelsbilanz weist für November 2004 ein Defizit in Höhe von 60,3 Milliarden USD aus. Dies bedeutet einen neuen Negativrekord und liegt zudem deutlich unterhalb der Konsensschätzung, die ein Minus von 54 Milliarden USD prognostiziert hatte. Auch der Wert für den Vormonat wurde noch einmal von -55,5 auf -56,0 Milliarden USD nach unten korrigiert. Die extrem enttäuschenden US-Daten lassen EUR/USD bis auf 1,3236 nach oben schnellen; um 14:40 Uhr CET wird EUR/USD mit 1,3209 gehandelt. (vz/FXdirekt)  

22.01.05 12:11

80400 Postings, 7388 Tage Anti LemmingKehrtwende für EUR/USD?

Nach dem auch technisch bedingten Euro-Absturz auf unter 1,30 USD rechne ich ab jetzt (bis zum Sommer) mit einem neuen Euro-Höhenflug, der bis knapp 1,40 gehen könnte und dann das Maximal-Hoch markiert (Voraussetzung dafür ist u. a., dass die US-Börsen nach der jüngsten Korrektur wieder nach oben drehen). Spätestens ab nächsten Winter sollte der Dollar nachhaltig erstarken, evtl. auch schon früher, falls die Dollar-Zinsen stark genug steigen (hängt von der FED und der US-Marktentwicklung ab - die FED würde, falls die Wirtschaft abflaut, wohl eher zurückhaltender mit weiteren Zinserhöhungen sein). Ich bin komplett aus den Dollars draußen und voll in Euro. Jetzt Euro-Calls zu kaufen ist mir aber zu aggressiv, dafür ist mir der Dollar (noch immer) zu billig.
 

22.01.05 12:17

3186 Postings, 7465 Tage lancerevo7ich bin sehr günstig in longs positioniert.

ich glaube auch an eine kehrtwende, denn der charttechnisch siehts gesund aus  

22.01.05 12:47

8970 Postings, 7611 Tage bammieWas heißt zu agressiv ?

Ich denke auch, das der Euro wieder ansteigt, zunächst aber eher moderat bzw. unentschlossen, alsdas sich die Rally (Nov-Jan) wiederholt. Die 1,30 steht m.E. noch etwas auf wackligen Füssen, zumal die Zinsanhebung noch vor der Tür steht. Diese sollte psychologisch bereits eingepreist sein. Trotzdem könnten entsprechende Reaktionen folgen.

Danach bzw. dennoch könnte man sich langsam longtechnisch positionieren.

 

22.01.05 13:51

1 Posting, 7127 Tage SinclairDer Dollar und sein gefährlicher Marsch in den Abg

Der Dollar und sein gefährlicher Marsch in den Abgrund –


Erholungen sollten nicht mit einer Tendenzwende verwechselt werden
(12.01.2005)        Der amerikanische Dollar ist seit Monaten das Grundthema, das sich wie ein roter Faden nicht nur durch die Finanz-, sondern auch durch die Rohstoffmärkte zieht. Und das wird auch noch eine Weile so bleiben.

Mit der pünktlich nach der Jahreswende
eingetretenen Erholung des Greenback ist es jedenfalls nicht getan. Auch nicht mit den Beteuerungen des amerikanischen Finanzministers Snow, der, sich kindlich naiv gebend, immer wieder von einer „Politik des starken Dollar“ schwafelt.


                                           Erstens
sollte er es besser wissen, denn nichts ist mehr in
seinem Interesse als eine sich fortsetzende Abwertung dieser Valuta.
                                                       Zweitens
gibt es
                                               bereits zu viele Dollars
auf der Welt, als dass nach den Gesetzen von Angebot und Nachfrage ein nachhaltig stabiler Wechselkurs erwartet werden könnte.
                                           Drittens
werden tagtäglich massiv mehr Dollars gedruckt, und                    ein Ende dieser Orgie ist nicht abzusehen.
                                                                Viertens
haben jene, die den Großteil der überschüssigen Dollars halten
(Japan, China und andere Asiaten),
                                        kritisch darüber nachzudenken
begonnen, was sie mit all dem Papier (ist gleich: Zahlungsversprechen) noch anfangen könnten. Und ... und ... und ...

Das Dollar-Problem und seine möglichen Lösungen sind so vielschichtig und folgenreich, dass Bände darüber geschrieben werden könnten. Was uns wundert, ist der immer wieder unternommene, aber
untaugliche Versuch zahlreicher „Experten“
, einer offenbar großen, leichtgläubigen Gemeinde darzulegen, dass die Baisse des Greenback doch nur ein Irrtum Fehlgeleiteter sei. Diese Leute kommen mit der Größe der USA, ihrer immensen Wirtschaftskraft, ihrer militärischen Macht oder mit Kaufkraftvergleichen.

Solche und andere Argumente mögen alle zu ihrer Zeit einmal gestochen haben. Im gegenwärtigen Stadium sind sie aber entweder verbraucht oder überhaupt nicht anwendbar. Daher ist es sinnvoll, sich auf ganz simple Überlegungen zu stützen, nämlich, wie oben bereits gestreift, denen von
Angebot und Nachfrage.

Die Asiaten haben sich zu einem faktischen Währungsblock formiert und ihre Valuten inoffiziell an den Dollar gebunden. 2004 ist dies so deutlich geworden, dass es inzwischen auch offiziell anerkannt wird. Warum haben sie das getan? Antwort: Sie schützen beziehungsweise fördern damit ihre Exportwirtschaft, ohne die sie in ein tiefes Konjunkturtal abstürzen würden.

Dieses im Grunde genommen unökonomische Verfahren ist so lange sinnvoll, wie die Vorteile (Exporte) die Nachteile (Zahlungsversprechen der USA) überwiegen.
Doch alles hat einmal ein Ende.
Sobald die Asiaten, jeder für sich allein, erkennen, dass ihre Volkswirtschaften auch ohne die Exportsubventionen (ist gleich: Stützung des Dollar) aus eigener Kraft akzeptabel laufen, geben sie ihr unökonomisches Verhalten auf.

Gleiches gilt für den Fall, dass die USA ausdrücklich oder verschleiert zu erkennen geben, wie wenig sie sich an ihre papiernen Zahlungsversprechen gebunden                        fühlen.
Dieser Punkt ist erreicht, aber das kann offiziell nicht zugegeben werden. Siehe Snow und seine Erklärungen zum Dollar. Alan Greenspan, der US-Notenbankpräsident, war da schon wesentlich offener, als er kürzlich dem Sinne nach bekannte, gegen eine fortschreitende Abwertung des Dollar sei unter den gegebenen Bedingungen
Kein Kraut gewachsen.

Um Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht und den Greenback somit stabil zu halten, müssen inzwischen
täglich rund 2 Milliarden Dollar an neu gedruckten
Exemplaren dieser Währung „aus dem Markt genommen“ werden. Sie verschwinden nicht einfach, sondern werden, weit überwiegend von asiatischen Zentralbanken, in Titeln des US-Schatzamtes angelegt und fließen somit in die
Finanzierung der diversen amerikanischen Defizite.

Um den Dollar zu schwächen, sind gar keine Verkäufe der Dollar-Halter erforderlich. Es reicht schlicht und einfach aus, wenn sie nur weniger von dieser Währung beziehungsweise von den Zahlungsversprechen des Schatzamtes in Washington kaufen. Je weniger sie erwerben, desto stärker wird der Druck auf den Greenback.
Sollten sie erst zu verkaufen beginnen, würde diese  Währung über Nacht kollabieren
und mit ihr nicht nur das internationale Währungssystem, sondern
auch die Weltwirtschaft.


Doch das will niemand und kann niemand wollen, von Chaoten und Terroristen einmal abgesehen. Folglich werden alle, außer den wetterwendischen Spielern am internationalen Devisenmarkt,
sehr behutsam bei ihren Dollar-Dispositionen vorgehen.

Die Gefahr liegt aber darin, dass das eine oder das andere Glied in der Kette der Dollar-Käufer oder Dollar-Halter zum falschen Zeitpunkt das Falsche tut, unabsichtlich oder beim Verfolgen legitimer Eigeninteressen. Und dass dann der Rest nachzieht und zu retten versucht, was an den eigenen, im Dollar geparkten Werten noch zu retten ist (siehe „Kollaps“).

Fazit: Das Meiste von dem Gerede und von den Mutmaßungen über den Dollar, das derzeit die Gazetten und die Fernsehkanäle füllt, ist substanzlos oder kurzsichtig, also Schrott oder, je nach Interessenlage, auch das legendäre Pfeifen im Walde,
mit dem die Angst überdeckt werden soll.

Der Weg des geringsten Widerstands für den Dollar weist nach unten, und ein Ende seines höchst gefährlichen Marschs ist noch lange nicht in Sicht.



 

22.01.05 14:27

8970 Postings, 7611 Tage bammieWas ist mit dem dritten im Bunde ?

""Dieses im Grunde genommen unökonomische Verfahren ist so lange sinnvoll, wie die Vorteile (Exporte) die Nachteile (Zahlungsversprechen der USA) überwiegen.
Doch alles hat einmal ein Ende.
Sobald die Asiaten, jeder für sich allein, erkennen, dass ihre Volkswirtschaften auch ohne die Exportsubventionen (ist gleich: Stützung des Dollar) aus eigener Kraft akzeptabel laufen, geben sie ihr unökonomisches Verhalten auf. ""



Die Exportorientierte Eurozone ist vom Abfall des Dollars, andererseits, negativ betroffen. Die nichtvorhandene Selbstdisziplin gibt dem ganzen noch mehr Nahrung.



m.M., der lange Marsch bzw die systematische Geldpolitik des Dollars wird ein Ende finden. Dann herrschen ganz andere Kräfteverhältnisse. Bis dahin können sie profitieren und ihre Defizite umverteilen.



 

26.01.05 12:03

80400 Postings, 7388 Tage Anti LemmingHB sieht "nur kurzen Frühling" für den Dollar

Handelsblatt, 26.1.2005

Kurzer Frühling für den US-Dollar

Im Moment dreht sich alles um das Thema Zinsen. Das gilt für Europa und die USA gleichermaßen. Allerdings mit umgekehrten Vorzeichen. Während sich die Verantwortlichen der Europäischen Zentralbank (EZB) betont gelassen und zuversichtlich geben, zeigt sich die Mannschaft um Fed-Chef Alan Greenspan leicht nervös. Der Grund ist in ihrem jüngsten geldpolitischen Protokoll zu suchen. Dort werden über die Streichung der Formulierung „maßvolle Straffung der Leitzinsen“ diskutiert sowie auf Inflationsrisiken und exzessive Risikoneigung hingewiesen. Das ruft schon die ersten warnenden Stimmen auf den Plan, die auf das versprochene konjunkturpolitisch neutrale Leitzinsniveau hinweisen. Gleichzeitig sieht die EZB derzeit in Sachen Inflation keinen Handlungsbedarf. Kein Wunder, dass der US-Dollar vor diesem Hintergrund eine kleine Zwischenrallye hinlegt.

Eigentlich dürfte die Aussicht auf höhere US-Zinsen ausreichen, um den Greenback weiter zu beflügeln. Zumal das Wachstum in den USA deutlich höher ausfällt als im Euro-Raum. Aber das ist noch nicht alles. Höhere Zinsen sollten den Konsum dämpfen. Das würde zumindest auf lange Sicht helfen, das gigantische Leistungsbilanzdefizit abzubauen. Und genau dieses Defizit erweist sich zurzeit als größte Belastung für die US-Valuta.

Doch diese an sich logischen Überlegungen greifen ein wenig zu kurz. Zwischen Theorie und Umsetzung in die Praxis klafft eine große Lücke. Das weiß auch Alan Greenspan, der spätestens im Frühsommer Farbe bekennen muss. Sonst riskiert er ernsthaft seinen guten Ruf. Doch leichter gesagt als getan. Das Szenario legt nahe, dass die USA, die bisher von niedrigen Zinsen, üppigen Steuergeschenken und einer Abwertung ihrer Währung profitieren, den umgekehrten Fall mit links schultern können. Und das ohne Folgen für die Wall Street und die US-Konjunktur. Wer’s glaubt, wird selig!

Derweil laufen in den USA Diskussionen um die geplante Renten- und Steuerreform, die den Haushalt nach Expertenschätzung um zusätzliche 250 Milliarden US-Dollar belasten dürften. Höhere Zinsen scheinen da schon aus politischen Erwägungen blankes Wunschdenken zu bleiben. Sobald die Märkte das erkannt haben, geht es mit dem Euro auch wieder bergauf. Der US-Dollar wird nur einen kurzen Frühling erleben.

Carsten Stern ibas AG – FXdirekt  

26.01.05 12:52

79561 Postings, 9040 Tage KickyBudget Deficit steigt auf 427 Milliarden$

http://www.nytimes.com/2005/01/26/politics/...i=5094&partner=homepage
und dies berücksichtigt noch nicht die geplante Sozialversicherung mit 1-2 Trillionen(?),aber 80 Milliarden für den Irakkrieg (teilweise für längeren Aufenthalt des USA-Militärs im Irak !)
Neither estimate includes the cost of privatizing part of the Social Security program, the leading element of Mr. Bush's domestic agenda. Estimates of the cost of creating those accounts range from $1 trillion to $2 trillion over the next two decades.

The Congressional Budget Office noted that if Mr. Bush wins Congressional approval to make his tax cuts permanent, a top priority for the administration, the deficit would grow by $2 trillion over the next 10 years. If war costs in Iraq and Afghanistan taper off gradually, the agency estimated that price tag over the next 10 years could total nearly $600 billion.

One military expert who has been briefed by the Pentagon said on Tuesday that part of the $80 billion would be used to establish more permanent military bases in Iraq, assuming the new Iraqi government permits a long-term American military presence. The Congressional agency estimated that the war in Iraq and other military operations against terrorism could cost $285 billion over the next 5 years.

dann kann der Dollar ja nur fallen...  

26.01.05 13:51

2538 Postings, 8320 Tage ulrich14Hallo Kicky..

..also wenn du nicht nach Heidelberg kommst, dann muss ich ja wohl nach Berlin kommen....voraussichtlich Anfang März..würde dich dann gern mal treffen....

..hier in Ariva bin ich inaktiv..dafür in Japan umso aktiver..der Markt macht einfach Spaß..  

27.01.05 00:39

79561 Postings, 9040 Tage Kicky@ulrich 14 super!

mail mich einfach an,wenn du nach Berlin kommst,würde mich ehrlich freuen,dich kennen zu lernen Gruss Kicky
schade dass du hier aufgehört hast!  

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