Die KGVs bis 2006 gebe ich lieber nicht an, sonst gehen Euch die Augen über!
Halbjahreszahlen im Plan / Prognose für 2002 unverändert
Energiekontor hat im 1. Halbjahr 2002 seinen Umsatz um 30% auf 29,4 Mio. EUR steigern können und dabei ein EBIT von gut 1 Mio. EUR realisiert. Im Vorjahreszeitraum lag das EBIT noch bei über 3 Mio. EUR. Die damit ein- hergehende Verschlechterung der Marge ist vor allem auf die Stichtagspro- blematik zurück zu führen, denn in diesem Jahr sind relativ viele ertragsstar- ke Leistungen ins nächste Quartal gerutscht. Dementsprechend sank auch der Jahresüberschuß von 2,3 Mio. EUR im Vorjahr auf 0,9 Mio. EUR. Insge- samt waren die Zahlen aber nicht überraschend und lagen im Plan. Die derzeitige Liquiditätssituation ist für die Bremer mehr als komfortabel. In der Kasse befanden sich per 30.06. 48,6 Mio. EUR. Für das zweite Halbjahr steht dann die Abwicklung der Windpark-Rückkäufe an. Sie werden dann voraussichtlich im 9-Monatsbericht schon konsolidiert sein und die Bilanz um ca. 25 Mio. EUR verlängern. Die Prognosen für das Gesamtjahr 2002 blie- ben unverändert bei 30-40% Umsatzplus und einer EBIT-Marge von 11%.
Weg vom Neuen Markt Die Energiekontor-Aktie hat am 20. August den Neuen Markt verlassen und ist seit dem 21. August im Geregelten Markt notiert. Vom Vorstand ist zu hören, daß man dem schlechten Ruf des Neuen Marktes entkommen wolle. Das negative Image des Wachstumssegments mit seinen Insolvenzen und Bilanzunregelmäßigkeiten sei auch auf Energiekontor abgefärbt Œ und das völlig unbegründet. Auf absehbare Zeit ist weder eine Rückkehr in den Neu- en Markt noch ein Wechsel in den Smax geplant. Aus Kapitalmarktsicht bleibt nur zu hoffen, daß das Unternehmen sein Informationsangebot und seine IR-Arbeit nicht einschränkt. Dies wäre u. E. fatal. Bisher hat der Seg- mentwechsel dem Aktienkurs gut getan, aber es bleibt das Risiko, daß die Informationen für Investoren knapper werden.
Auslandsgeschäft schreitet voran Œ jetzt kommt der 2. Auslandsfonds In Großbritannien wurde wie angekündigt mit dem Bau des Parks Moel Mo- elogan begonnen, der eine Leistung von 3,9 MW haben wird. Der Park in Trandeiras (Portugal) ist ebenfalls in der Errichtung und umfaßt 18,2 MW. Nachdem für den griechischen Windpark Zarax bereits ein Fonds aufgelegt wurde und in den Vertrieb ging, wird nun für Trandeiras der zweite Fonds für ein ausländisches Windprojekt initiiert. Der Vertrieb hierfür wird in Kürze be- ginnen. Gestoppt wurde dagegen die Projektentwicklung für den britischen Offshore-Windpark Southport. Nachdem Probleme mit den Verteidigungsmi- nisterium aufgetreten sind, das die entsprechenden Flächen eventuell für sich beanspruchen möchte, hat man dieses Projekt frühzeitig aufgegeben. Die zeitlichen Verzögerungen und die Erfolgsaussichten waren nicht absehbar. Glücklicherweise sind bisher kaum Kosten entstanden, denn mit den Umwelt- verträglichkeitsprüfungen ist noch nicht begonnen worden.
Einschätzung unverändert Kaufen Energiekontor geht unbeirrt seinen Weg. Die Quartalszahlen waren in Ord- nung und die Prognosen wurden bekräftigt. Was das Auslandsgeschäft an- geht, ist Energiekontor der Konkurrenz immer noch voraus. Das gilt insbeson- dere für die Finanzierung von Auslandswindparks über Fonds in Deutschland. Wir haben bei der Bewertung das Beta für das Auslands-Exposure gesenkt, da wir nach den erreichten Erfolgen das Risiko hierfür geringer einschätzen. Andererseits haben wir das Beta bezüglich der Kapitalmarktkommunikation leicht erhöht, da durch den Wechsel in den Geregelten Markt immer die Ge- fahr besteht, daß sich die Informationssituation verschlechtert. Positiv anzu- merken ist jedoch, daß weiterhin detaillierte Angaben zur Projektpipeline veröffentlicht werden. Wir sind nach wie vor der Meinung, daß der niedrige Aktienkurs fundamental nicht gerechtfertigt ist. Den fair value sehen wir bei 19,90 EUR und senken dementsprechend unser Kursziel von 20,15 auf 19,90 EUR. Das Rating lau- tet unverändert Kaufen.
Reines Onshore-Szenario zeigt auch eine Unterbewertung der Aktie Wir haben wegen des großen Anteils der Offshore-Windparks an der Pipeline ein reines Onshore-Szenario gerechnet, um zu sehen, wie sich der faire Wert von Energiekontor entwickelt, falls keines der Offshore-Projekte realisiert würde. Auch im reinen Onshore-Szenario ist die Aktie von Energiekontor deutlich unterbewertet. Der faire Wert läge in diesem Fall bei 9,00 EUR. |