So dass muss ich jetzt mal loswerden. Bin jetzt seid einem Jahr an der Börse aktiv und hab eigentlich im Vergleich zu vielen hier, weng ahnung davon. Daher bin ich für jede plausible Einschätzung dankbar. Vielleicht erkennt sich ja wer in meinen Ausführungen wieder. Ich kann mich noch daran erinnern wie Anfang des Jahres die Überweisung (ca10k) auf meinem Depot ankam und ich als "Laie" nun vor der Frage stand: Was soll ich kaufen. Hatte irgendwas im Kopf von Branchenrotation (Industriewerte waren schon recht gut gelaufen, also Banken oder Versicherung sollten es sein); bluechip - also nen Wert aus dem Dax sollte es sein (dachte - ach DAX-Werte, da ist nen Totalverlust ausgeschlossen). Nun als nächstes hab ich gekuckt, welche DAX-Werte haben den viel verlohren, also wo ist noch viel Luft nach oben. Meine Wahl viel dann auf die Deutsche Bank, Allianz und Münchener Rück. Die DeBa hatte ich bei 39,88 gekauft. 5 Monate später stand sie bei über 48€. Hab aber jedesmal wenn ich 2-3% im Plus stand die Aktie verkauft (hatte halt Angst die Aktie könnte drehen und ich bin wieder im Minus) Hab also während der Aufwärtsbewegung mehrmals verkauft und bin dann wieder zu niedrigeren als auch höheren Kursen wieder eingestiegen. Nun was war die Folge: Haben in den ersten 2 Monaten etwa 40 mal Aktien ge- und verkauft, heisst die Ordergebühren haben die Gewinne mehr als aufgefressen.
Warum schreib ich dies. Nun wenn ich vor einiger Zeit hier als "Anfänger" im Skyforum gekuckt hätte, was hätte ich gesehen. Wow da ist noch viel Luft nach oben. Die Reden alle hier von Kursen über 5€. Kritsche Meinungen werden kollektiv angegangen, so nach dem Motto bei Sky ist alles Save, das kann nur Aufwärts gehen. Viele kritische Meinungen wurden gelöscht. Nun was hätte ich als "Laie" gedacht: Das sind doch alles Experten in den Foren. Die werden schon wissen wovon die schreiben, klar und basher gibt es immer. Steigerungen von 100% in weniger als 1 Jahr. Da leuchten mir die Augen. Also kaufen! Fatal, wie sich jetzt rausgestellt hatte weil seit dem Jahreshoch hat Sky ca 50% eingebüsst und die Zukunft sieht dank einer möglichen KE auch nicht gerade gut aus.
Nun mittlerweile habe ich schon diverse Bücher über Börse gelesen und bin etwas schlauer. So lese ich zur Zeit ein Buch über Bilanzanalysen, welches spannend und einsteigergerecht in die Materie einführt und auf jeden nen Gewinn für mich ist(Wer sich dafür interessiert soll mich einfach anschreiben, 300 Seiten für knapp 20 Euro). Hätte ich das Buch schon vor einigen Monaten gelesen, so wüsste ich damals schon, das eine Finanzierungslücke von ca 250-300 Mil für 2011 drohen.
Was ich in diesem Jahr gelernt habe, ist, das ich mir erstmal selber eine Meinung über ein Unternehmen machen sollte, und das diverse Foren höchsten als Ergänzung anzusehen sind und auch ganz wichtig: Nicht alles auf ein Unternehmen setzen sondern lieber streuen. So teile ich zB meine Invests mittlerweile auf 5 Teile auf, heisst wenn ich in einem Unternehmen ca 10% Miese mache. entspricht das nur 2% meines Depot (Stichwort: Gewinne laufen lassen, Verluste minimieren).
Mein erstes Buch das ich gelesen habe war übrigens Stiftung Warentest: Finanztest, Aktien - Erfolgreiche Strategien an der Börse (kann ich als Einsteigerwerk auch empfehlen). Aus dem Kapitel "die häufigsten Anlegerfehler" möchte ich abschließend 2 Stellen zitieren, die ich auch in dem Skyforum beobachten konnte:
"Selektive Wahrnehmung:
Ein weiteres Problem vieler Anleger ist, dass sie - wenn sie sich erstmal eine Meinung über eine Aktie zurechtgelegt haben - beginnen, die tatsächliche Aussagekraft von Informationen nur noch eingeschränkt wahrzunehmen. Informationen, die die eigene Einschätzung bestätigen, werden überbewertet, gegenläufige Meldungen dagegen ignoriert."
"Übertriebender Optimismus:
Eng mit dem Phänomen der Selbstüberschätzung verbunden ist die Beobachtung, dass viele Anleger den Chancen und Risiken eines Investments unterschiedlich Gewicht beimessen, und dass sie nicht in der Lage sind, beide Größen in Beziehung zu setzen. Folge: Sie zeigen auch dann Zuversicht, wenn sie Vergangenheit und das aktuelle Umfeld eine andere Prognose nahelegen. So schätzt zum Beispiel das Gros der Investoren künftige Gewinnen am Aktienmarkt grundsätzlich viel höher ein, als es die historischen [aktuellen] Daten erwarten lassen"
So war nen langer poste, aber musste mal sein. An die Moderatoren. Da die Löschwut einiger User hier wieder grassiert, wäre ich sehr froh wenn dieser Poste nicht gelöscht wird. Ich habe niemanden persönlich angegriffen, bzw keine Name genannt |