beziehen sich auf den Zeitraum 2018/2019. AMS sieht alle Aktiengeschäfte ordentlich belegt
In österreichischen Industriekreisen hieß es, zur Kapitalerhöhung hätten auch Vorstände von AMS ihre Bezugsrechte ausgeübt, das sei ein ganz gewöhnlicher Vorgang. Alle Aktiengeschäfte von Organmitgliedern seien ordentlich belegt. Offen ist, ab wann AMS einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag anstreben will. CEO Alexander Everke hatte diesen als grundsätzliches Ziel ausgegeben. Beim Timing lassen sich die Österreicher bislang aber nicht in die Karten schauen. In Industriekreisen hieß es, AMS sei derzeit nicht zwingend auf einen solchen Vertrag angewiesen. Dies erhöhe die Flexibilität und verringere den Einfluss zum Beispiel von Hedgefonds.
Der österreichische Chiphersteller AMS ist an der Zürcher Börse notiert. AMS hat seinen Konzernsitz in Premstätten bei Graz. Die Ermittlungen kommen zur Unzeit, denn die EU-Wettbewerbshüter entscheiden bis zum 6. Juli über die Übernahme des deutschen Traditionskonzerns.
Nach Informationen des Handelsblatts sehen die Experten in Brüssel bislang keine Hindernisse, daher wird mit grünem Licht gerechnet. Der Finanzinformationsdienst „Platow-Brief“ hatte in dieser Woche berichtet, dass zwischen März 2017 und Oktober 2018 das AMS-Management mit eigenen Aktien von über 160 Millionen Euro gehandelt haben soll. Vorstandschef Everke und sein Führungsteam stehen mit ihren Börsengeschäften im großen Stil bereits seit Langem unter Beobachtung. Am 6. Februar 2018 veröffentliche AMS den Bericht zum vierten Quartal kurz vor Börsenbeginn in Zürich. Im Laufe desselben Tages kauften und verkauften die Führungskräfte des Halbleiter- und Sensorherstellers im großen Stil eigene Aktien. Die Käufe allein hatten an diesem Tag ein Volumen über 15 Millionen Schweizer Franken, die verkauften Papiere ein Volumen von rund 60 Millionen Schweizer Franken.
Am 6. März 2018 gab der AMS-Vorstand Interviews zu der kritisch gesehenen Abhängigkeit zum Handyhersteller Apple. In den Tagen danach gab es beispielsweise einen Kauf von Aktien in Höhe von zehn Millionen Schweizer Franken und zwei Tage später einen Verkauf von Inhaberaktien in Höhe von zwölf Millionen Schweizer Franken. Das geht aus einer Aufstellung der Transkationen vor, die dem Handelsblatt vorliegt. |