Jetzt bricht der ganze Nr.2-Frust raus
„Es geht nicht um mich, es geht um Deutschland.“ Oliver Kahn am 10. April, nachdem er sich entschieden hatte, auch als Nummer 2 zur WM zu fahren.
Der gestürzte „Titan“ nahm seine neue Rolle an, motivierte die jungen Spieler, hielt vor dem Polen-Spiel sogar eine Kabinen-Ansprache.
Für sein Verhalten erhielt er viel Bewunderung.
Doch nach zweieinhalb Monaten bricht der Frust heraus!
Im TV sahen wir „Oliver Gries-Kahn“. Während des Schweden-Spiels saß er auf der Bank. Allein. Mürrische Miene. Gedankenverloren. Während Freundin Verena (24) an der Seite von Schweinis Bruder ausgelassen auf der Tribüne tanzte.
BILD fragte Kahn:
Warum so griesgrämig nach diesem tollen Sieg?
Kahn: „Natürlich habe ich mich für die Mannschaft gefreut. Ich tue intern alles, um den Spielern zu helfen. Aber ich wäre doch ein schlechter Sportler, wenn ich nicht frustriert wäre auf der Bank.“
Aber Sie zeigen es auch sehr deutlich...
Kahn: „Ich bin kein Typ, der sich verstellt und fürs Fernsehen grinst. Besonders fair finde ich es auch nicht, daß ich dauernd auf der Bank gezeigt werde. Die Kameras sollten doch lieber auf Jens Lehmann schwenken. Der spielt ein solides Turnier.“
Wie tief der Stachel über seine Degradierung zur Nummer 2 sitzt, gesteht Kahn jetzt im Spiegel-Interview:
„... habe ich ihm (Klinsmann – die Red.) deutlich gesagt, daß ich das nie nachvollziehen und verstehen werde, warum ich nicht die Nummer 1 bin. Normalerweise hätte ich schon eine fundierte Erklärung erwartet. Aber die ist bis heute ausgeblieben, also gibt es wahrscheinlich keine.“
Kahn weiter: „Es gab nur die Aussage: Wir machen das jetzt mit Jens Lehmann. Man sprach von einem ,Tick’, den Lehmann besser sein solle. Entschuldigung, aber wechselt man die langjährige Nummer eins aus, wenn diese konstant spielt, wenn ein anderer einen ,Tick‘ besser sein soll?“
Diese Wunde wird wohl nie ganz verheilen. |