Mainz, gegenüber der Mündung des Mains am Rhein gelegen, ist Landeshauptstadt und zugleich die größte Stadt des deutschen Landes Rheinland-Pfalz. Mainz ist Sitz einer Universität, eines römisch-katholischen Bistums sowie mehrerer Fernseh- und Rundfunkanstalten, wie des Zweiten Deutschen Fernsehens, und versteht sich als eine Hochburg der rheinischen Fastnacht. Die größte Nachbarstadt ist Wiesbaden. Im etwas größeren Umkreis liegen die Großstädte und -räume Ludwigshafen, Mannheim, Darmstadt und Frankfurt am Main.
Mainz ist eines der fünf Oberzentren des Landes Rheinland-Pfalz und bildet mit Wiesbaden ein länderübergreifendes Doppelzentrum. Die Einwohnerzahl der Stadt Mainz überschritt im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts die Grenze von 100.000, wodurch die Stadt zur Großstadt wurde.
Inhaltsverzeichnis [Verbergen] 1 Name und Wappen der Stadt 1.1 Entwicklung des Stadtnamens 1.2 Entwicklung des Stadtwappens 2 Geographie 2.1 Nachbargemeinden 2.2 Stadtgliederung 2.2.1 Stadtteile 2.2.2 Eingemeindungen 3 Geschichte 3.1 Vorgeschichte und römische Zeit 3.2 Die mittelalterliche Bischofsstadt 3.3 Freie Stadt Mainz 3.4 Kurfürstliche Residenzstadt 3.5 Das Ende der alten Ordnung 3.6 Mainz im Großherzogtum Hessen 3.7 Modernes Mainz 4 Politik 4.1 Stadtrat 5 Religionen 6 Stadtbild 6.1 Romanik und Gotik in Mainz 6.2 Renaissance 6.3 Barock und Rokoko 6.4 Festungsbauten 6.5 Sehenswürdigkeiten 7 Wirtschaft und Infrastruktur 7.1 Allgemeine Informationen 7.2 Straßenverkehr 7.2.1 Straßenschilder in Mainz 7.3 Eisenbahnfernverkehr 7.4 Öffentlicher Personennahverkehr 7.5 Hafen und Flugplatz 7.6 Rheinbrücken 7.7 Industrie 7.8 Weinhauptstadt Mainz/Rheinhessen 7.9 Energieversorgung 7.10 Medien 7.11 Sonstige Dienstleistungsunternehmen 7.12 Organisationen 7.13 Bildung und Forschung 8 Kultur 8.1 Film 8.2 Theater 8.3 Orchester 8.4 Chöre 8.5 Museen 8.6 Bibliotheken 8.7 Literatur 8.8 Clubs und Diskotheken 8.9 Regelmäßige Veranstaltungen 8.10 Kulinarische Spezialitäten 9 Sport 9.1 Mannschaftssport 9.2 Sonstige Sportarten 9.3 Weitere Sportvereine 10 Partnerstädte 11 Persönlichkeiten 12 Einzelnachweise 13 Literatur 14 Weblinks
Name und Wappen der Stadt [Bearbeiten]
Entwicklung des Stadtnamens [Bearbeiten] Stadtwappen von Mainz unter NapoleonIm Laufe der Geschichte veränderte sich der Name der Stadt mehrmals, von einer verbindlichen Schreibweise kann erst seit dem 18. Jahrhundert gesprochen werden. Der römische Name „Mogontiacum“ lässt sich von der keltischen Gottheit Mogon ableiten (Mogont-i-acum: „Land des Mogon“) und hatte in dieser erstmals von Tacitus in seinen Historien erwähnten Form[3] mehrere Jahrhunderte Bestand. Auch Abkürzungen und abweichende Schreibweisen waren zu Zeiten der römischen Herrschaft bereits geläufig: „Moguntiacum“ oder verkürzt als „Moguntiaco“ in der Tabula Peutingeriana. Nach Einsetzen der Hinwendung zum Mittellateinischen, das sich jenseits der Alpen rasch entwickelte, wurde das Wort ab dem 6. Jahrhundert verkürzt und fortan „Moguntia“ bzw „Magantia“ geschrieben und ausgesprochen. Im 7. Jahrhundert firmiert der Stadtname als „Mogancia“, „Magancia urbis“ bzw. „Maguntia“, im 8. Jahrhundert als „Magontia“. Im 11. Jahrhundert war der Name wieder bei „Moguntiacum“ bzw „Moguntie“ angekommen. Überhaupt war der Stadtname häufig nicht von wirklicher Sprachentwicklung (wie etwa der Lautverschiebung bei Borbetomagus – Worms), sondern von der jeweils herrschenden „Mode“ der Aussprache beeinflusst. Das 12. Jahrhundert bezeichnete die Stadt als „Magonta“, „Maguntia“, „Magontie“, und „Maguntiam“. Eine arabische Weltkarte aus gleicher Zeit nennt sie „maiansa“. Von 13./14. bis zum 15. Jahrhundert wandelte sich der Name von „Meginze“ zu „Menze“, wobei dies die Namensentwicklung in lateinischen Quellen ist. Deutschsprachige Quellen sprechen 1315 von „Meynce“, 1320 von „Meintz“, 1322 von „Maentze“, 1342 von „Meintze“ und 1357 wieder von „Meintz“.
Im 15. Jahrhundert taucht zum ersten Mal „Maintz“ auf, häufiger sind aber weiterhin die Bezeichnungen „Menz“, „Mentze“, „Maynz“, „Meintz“ oder „Meyntz“ im Gebrauch. Die Namensformen mit ai finden sich erstmals im 16. Jahrhundert und setzten sich in der Barockzeit endgültig durch. Seit dem 18. Jahrhundert gibt es dann auch kaum noch Änderungen des Stadtnamens. Eine Ausnahme bildet die französische „Umtaufung“ in Mayence während der französischen Besetzung 1792/93 und 1798-1814.[4]
Entwicklung des Stadtwappens [Bearbeiten] Stadtwappen der Stadt Mainz vor 1992Das Wappen der Stadt Mainz zeigt zwei durch ein silbernes Kreuz verbundene, schräg gestellte, sechsspeichige, silberne Räder auf rotem Untergrund. Die Stadtfarben sind Rot-Weiß.
Ursprünglich zeigte das Wappen den Patron der Stadt, den Heiligen Martin. Das Ratssiegel der Stadt von 1300 zeigte diesen erstmals in Verbindung mit dem Rad (zur genauen Entstehungsgeschichte siehe den Artikel Mainzer Rad). Der Erzbischof von Mainz, der zugleich auch Fürst des Kurstaates war, übernahm das Rad auch in das Territorialwappen. Zur Unterscheidung dazu führte die Stadt nun allein das Doppelrad als Wappen, wobei ab dem 16. Jahrhundert das Rad schräg gestellt wurde. Während der Zugehörigkeit der linksrheinischen Gebiete zu Frankreich wurden zunächst alle Wappen in den besetzten Gebieten verboten. Das Siegel der neugeschaffenen Mairie – dem französischen Bürgermeisteramt – zeigte die Freiheitsgöttin mit der Jakobinermütze. Nach der Kaiserkrönung Napoleons I. 1804 beinhaltete das Stadtsiegel den französischen Kaiseradler. Am 13. Juni 1811 wurde das Mainzer Rad wieder zugelassen. Dem Wappen wurden oben in einem Balken die drei Bienen des Hauses Napoleon hinzugefügt. Die Farben allerdings waren vertauscht. Zwischen 1835 und 1915 trug das Wappen noch ein besonderes Schildhaupt. Damit sollte Mainz als Bundesfestung abgebildet werden. Im Laufe der Geschichte der Stadt änderte sich auch die Gestalt des Rades mehrmals. Es kamen Speichen hinzu, Zusätze wurden angefügt oder auch wieder entfernt. Seit dem 12. Juni 1915 hat das Wappen seine heutige Form, die 1992 lediglich durch eine moderne stilisierte Darstellung ersetzt wurde. Im Mai 2008 wurde diese mit einem leichten Bogen am oberen Wappenschild, im Rahmen der Neugestaltung der Vorlagen, versehen[5]
Geographie [Bearbeiten] Lage von Mainz in Rheinland-Pfalz 50. Breitengrad auf dem Gutenbergplatz Luftbild von Mainz (links) und Wiesbaden (rechts)Mainz liegt am westlichen (linken) Ufer des Rheins, der die östliche Stadtgrenze bildet. Im Süden und Westen wird die Stadt im Mainzer Becken vom Rande der rheinhessischen Hochfläche begrenzt und im Norden dehnt sich ein vom Rhein zurückgewichenes Ufervorland aus. Durch Mainz hindurch läuft der 50. Breitengrad nördlicher Breite.
Nachbargemeinden [Bearbeiten] Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Mainz, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:
Rechtsrheinisch (Hessen): Landeshauptstadt Wiesbaden (kreisfreie Stadt, einschließlich der ehemaligen Mainzer Stadtteile Mainz-Kastel, Mainz-Kostheim und Mainz-Amöneburg (siehe hierzu auch AKK-Konflikt) sowie die ehemaligen Mainzer Stadtteile Ginsheim und Gustavsburg, die nunmehr die hessische Gemeinde Ginsheim-Gustavsburg bilden, sowie Bischofsheim (alle Kreis Groß-Gerau). Linksrheinisch die zum Landkreis Mainz-Bingen gehörigen Gemeinden: Bodenheim, Gau-Bischofsheim und Harxheim (Verbandsgemeinde Bodenheim), Zornheim, Nieder-Olm, Ober-Olm, Klein-Winternheim und Essenheim (alle Verbandsgemeinde Nieder-Olm), Wackernheim und Heidesheim am Rhein (Verbandsgemeinde Heidesheim am Rhein) und Budenheim (verbandsfreie Gemeinde).
Stadtgliederung [Bearbeiten] Mainzer Altstadt von der Zitadelle aus gesehen, 2003Das Stadtgebiet von Mainz ist entsprechend der Hauptsatzung der Stadt Mainz in 15 Ortsbezirke aufgeteilt, die den unten aufgeführten Mainzer Stadtteilen entsprechen. Jeder Ortsbezirk hat einen aus jeweils 13 direkt gewählten Mitgliedern bestehenden Ortsbeirat und einen ebenfalls direkt gewählten Ortsvorsteher, der Vorsitzender des Ortsbeirats ist. Der Ortsbeirat ist zu allen wichtigen Fragen, die den Ortsbezirk berühren, zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt dann jedoch dem Gemeinderat der Gesamtstadt Mainz. Daneben gibt es sieben Planungsbereiche, 65 Stadtbezirke sowie 183 Statistische Bezirke, die gleichzeitig den Stimmbezirken entsprechen.[6]
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