wird Nordex diesen Tiefschlag überleben:
Hier mal die einzelnen Punkte aufgeschlüsselt nach EBITDA-Margenverlust, das läppert sich:
~ 1 Prozent: Ukraine
~ 2-2,5 Prozent: Logistik und Lieferkette
~ 1,5 % Anpassung des Fertigungsnetzwerks (wird innerhalb 2-3 Jahrne durch Einsparungen komp.)
~ 1 % Cybervorfall
Externe Ereignisse wirken sich auf Industrie und das Unternehmen aus:
Die direkten Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf das Geschäft der Nordex Group können nun genauer abgeschätzt werden: das Unternehmen erwartet, in der Ukraine Umsätze von rund 200 Millionen Euro mit den entsprechenden Margen zu verlieren. Daneben ist mit weiteren Abschreibungen auf das Working Capital infolge gestoppter oder nicht mehr durchgeführter Projekte zu rechnen. Die unmittelbaren Auswirkungen hieraus könnten sich auf bis zu einem Prozentpunkt der EBITDA-Marge im Geschäftsjahr 2022 belaufen.
Weiterhin hohe Volatilität und anhaltende Störungen in der Lieferkette und Logistik, insbesondere bei Seefrachtbuchungen, sowie erhebliche Engpässe bei Stahl und anderen kritischen Komponenten belasten laufende Projekte erheblich, zum Teil als indirekte Konsequenzen des militärischen Konflikts. Umfang und Ausmaß solcher Auswirkungen sind schwierig abzuschätzen und noch schwerer vorherzusagen. Dennoch erwartet das Unternehmen, dass diese Faktoren insgesamt einen negativen Einfluss auf die EBITDA-Marge im Jahr 2022 von rund 2,0 bis 2,5 Prozentpunkten haben werden.
Die von dem Unternehmen angekündigte Anpassung des Fertigungsnetzwerks nimmt hingegen zunehmend Gestalt an – so ist die Schließung einer spanischen Produktionsstätte für die Montage von Maschinenhäusern nun abgeschlossen und die Verhandlungen über die Beendigung der Produktion von Rotorblättern in Deutschland sind weit fortgeschritten. Die Nordex Group erwartet, dass Einmalaufwendungen in diesem Zusammenhang die EBITDA-Marge um bis zu 1,5 Prozentpunkte reduzieren werden. Diese Auswirkung auf die EBITDA-Marge soll in den nächsten zwei bis drei Jahren durch Einsparungen in der Produktion kompensiert werden.
Allerdings sind der gesamte Sektor und speziell die Nordex Group zusätzlich zu den vorgenannten Faktoren von zwei weiteren Entwicklungen beeinflusst, die die ursprünglich erwarteten Margen in diesem Jahr weiter verschlechtern: (i) Der Lockdown in Shanghai und anderen Provinzen in China wirkt sich erschwerend auf bereits bestehende Lieferkettenstörungen und die zunehmenden Probleme bei der Verfügbarkeit von Komponenten aus, die bereits die europäischen Produktionsstätten sowie Projekte weltweit beeinträchtigen. (ii) Der Cyber-Vorfall Ende März 2022, der das Unternehmen zwang, verschiedene IT-Systeme in unterschiedlichen Geschäftsbereichen als Vorsichtsmaßnahme herunterzufahren, hat das operative Geschäft beeinträchtigt. Obgleich es keine Anzeichen dafür gibt, dass Windparks und Systeme Dritter betroffen sind, musste die Corporate IT-Infrastruktur des Unternehmens wieder hergestellt werden. Die daraus resultierenden Verzögerungen und Folgekosten kommen zu den direkten Kosten hinzu, die in Verbindung mit der Wiederherstellung und den Maßnahmen zur Stärkung der IT-Infrastruktur der Nordex Group anfallen. Der Vorstand erwartet aus heutiger Sicht, dass die Verzögerungen in der Lieferkette und der Cyber-Vorfall sich mit bis zu 1,0 Prozentpunkt auf die EBITDA-Marge im Jahr 2022 auswirken.
„Aufgrund dieser zahlreichen und unerwarteten Turbulenzen wird das Geschäftsjahr 2022 schwieriger werden als wir ursprünglich angenommen haben. Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und des Lockdowns in China auf die globale Wirtschaft und die Lieferketten beeinträchtigen die Windindustrie und lasten auf der Entwicklung unseres Konzernumsatzes und der Marge. Wir müssen davon ausgehen, dass uns einige dieser Effekte bis in das kommende Jahr begleiten werden“, sagt José Luis Blanco, CEO der Nordex Group. „Mittelfristig gehen wir weiterhin davon aus, dass sich das weltweite Momentum für die erneuerbaren Energien durch die immer ehrgeizigeren Ziele zur Bekämpfung des Klimawandels verstärken und damit auch zu einem signifikanten Ausbau der Windkraft an Land führen wird.” |