hamster12: #7847 ".....Klar ist das Unternehmen hier schuld. Aber zwischenzeitlich nutzen LV die tagesaktuelle Situation aus. ...Wer denken kann, der mache Gebrauch vom Verstand..." ====================================== Wo sind die klaren Belege für Einfluß von LV die letzten Tage? Ich sehe in den letzten 2-3 Wochen keine einzige Meldung über LV die ihre Position ausbauen, sondern im Gegenteil nur eine Meldung über Positionsverkleinerung (zuletzt hatte Kairos am 11.5. abgebaut). Von daher hatte dieser LV in der jüngsten Vergangenheit die Käuferseite sogar vergrößert :) Somit nicht reflexhaft LV als Phantom-Schuldigen für die laufenden scharfen Kursrücksetzer der letzten Tage ansehen. Oder dann bitte konkrete Belege verlinken über neue LV-Meldung im Bundesanzeiger, wo die Position in den letzten Tagen vergrößert wurde. Gemessen was bei sehr vielen anderen Unternehmen an LV Positionen in der Summe besteht, ist bei Corestate die Höhe doch eher gering.
Schuld an der hohen Absturzdynamik der letzten Tage haben dann doch leider die (zu) vielen Gruselmeldungen die seitens des Unternehmens zuletzt rauskammen mit Gewinnwarnung, Divi.Streichung und völliger Unfähigkeit des CEO noch abzuschätzen wie tief das einst angedachte Gewinnziel im laufenden Jahr verfehlt wird. ( https://www.ariva.de/news/...efinanzierungsbedenken-lassen-10137994). Und dazu die Einschaltung eines Financial Advisor, weil man nicht erkennbar in der Lage ist die Wandelanleihe im Herbst hinreichend zu begleichen, was dann faktisch zur Insolvenz führen würde. Da müssen "Alternativszenarien" her für die Bedienung der Gläubiger, wie man selber einräumt, sonst wäre die Pleite da . ( => https://www.ariva.de/news/...-zahlen-zum-ersten-quartal-2022-10136981 "...Ende des ersten Quartals betrug die Nettofinanzverschuldung der Gruppe € 532,7 Mio., die Liquiden Mittel lagen bei € 63,3 Mio......Optionen zur Refinanzierung der Wandelschuldverschreibung fällig im November 2022 und der Anleihe fällig im April 2023. Zu diesem Zweck hat die Gesellschaft unter anderem einen Financial Advisor mandatiert, der gegebenenfalls mögliche Alternativszenarien gemeinsam mit der Gesellschaft vorbereiten wird. ...." ).
Da braucht man doch keine LV mehr, sondern solche Gruselmeldungen genügen alleine schon um Long-Investierte zum Verkauf zu bewegen, damit man nicht noch größere Verluste erleidet (eventuell sogar Totalverlust). Die einen Marktteilnehmer versuchen noch Kapital zu retten und andere Marktteilnehmer greifen beherzt ins das fallende Messer hinein, um Kapital zu verkleinern.
Wer ohne klare Einstieg/Ausstieg Strategie im Markt unterwegs ist und Börse eher mit einem münzenschluckenden Daddelautomaten verwechselt der früher in den Eckkneipen hing, der wird auf Strecke an der Börse nicht viel Spaß. Das ist dann eher Abenteuersuche/Nervenkitzel mit Geld was man auch völlig verjuxen kann anstatt kühl durchdachte Strategie. Besser stets Verluste früh begrenzen und garnicht in fallende Messer greifen (faulen Depotpositionen nicht noch mehr Gewicht geben durch ständige Nachkäufe).
Natürlich könnte es irgendwann eventuell auch mal eine Reliefralley geben (eventuell auch nur kurze Strohfeuer), falls z.B. eine Lösung gefunden würde die für beide Seiten annehmbare Dinge ergibt oder zumindest die Insolvenz verhindert (wobei die Gläubiger am längeren Hebel sitzen). Aber zum einen kann diese laufende Hängepartie vorher noch viele Monate weitergehen (Zeit bis November 22) , wo die Kurse vorher auch nochmal deutlich tiefer gehen könnten als aktuell, und zum anderen könnten die Anleihegeber am Ende doch eine schnelle "Filettierung" bevorzugen anstatt einer Prolongation. Das würde Totalverlust bedeuten für Aktionäre. Entsprechend ist das gegenwärtig hier doch eher noch eine Art russisches Roulett, wo man nicht genau sagen kann wieviele Partonen in der Trommel sind. Das ist nicht mehr halbwegs berechenbares investieren, sondern zocken für Hasardeure. Wenn man zu letzterem neigt, dann sollte man sich wenigstens der Risiken hinreichend bewußt sein.
|