Einige Anleger werden sich wohl gleich wieder abwenden, denn die Aktie von Platina Energy hat in den vergangenen Wochen ein kleines Kursfeuerwerk hingelegt. Von rund 0,08 Euro ging es innerhalb kurzer Zeit hoch bis auf 0,24 Euro. Danach setzte eine Konsolidierung ein, Gewinnmitnahmen sind der Grund dafür. Doch wenn man ein wenig hinter die Kulissen schaut, wird deutlich, dass auch der höhere Aktienkurs noch viel Luft nach oben hat. Das Unternehmen aus dem US-Bundesstaat Wyoming gehört zu den Juniorexplorern, denen man noch eine Menge zutrauen sollte.
Name: Platina Energy Group Inc. Land / Branche: USA / Versorgung WKN / ISIN: A0ER3Y / US72766F1093 Börsenplatz: Frankfurt Aktueller Kurs: 0,171 EUR www.platinaenergygroup.com
Seinen Ursprung hat das Unternehmen im Jahr 1988 als Windom, Inc. 2002 wurde daraus Federal Security Protection Services. Man arbeitete damals im Bereich Telekommunikation und IP Network. Doch die Aktionäre wollten im Frühsommer 2005 deutlich machen, dass man die Strategie gewechselt hat. Die Öl- und Gasbranche stand nämlich seitdem im Fokus der Aktivitäten. Daher hat man sich damals zu einem Namenswechsel entschlossen. Für amerikanische Verhältnisse kein ungewöhnlicher Schritt – im Gegenteil.
Doch was unterscheidet Platina Energy von der Menge der anderen Unternehmen, die ebenfalls nach dem schwarzen Gold oder nach Gas suchen? Zum einen ist man sowohl am Bulletin Board in den USA also auch in Frankfurt gelistet. Die Listingkriterien für das Bulletin Board sind nicht zu unterschätzen, so manche Company muss sich „hübsch“ machen, um die dortigen Anforderungen zu erfüllen. Dies ist schon ein klarer Pluspunkt.
Dann hat man schon verschiedene Ländereien unter Vertrag und sucht nicht erst blind in der Gegend herum. Vielmehr gehört man sogar zu den Gesellschaften, die bereits fördern. Noch keine großen Mengen, aber jeder Tropfen ist bares Geld wert.
Ferner setzt man nicht alles auf eine Karte und konzentriert sich nicht auf ein Areal. Im Gegenteil, das Management diversifiziert und hat Areale in verschiedenen Bundesstaaten unter Vertrag genommen.
Den ersten wirklich großen Schritt im neuen Geschäftsfeld machte Platina Energy im Oktober 2006. Damals kaufte man die Rechte und Lizenzen an der TPU (Thermal Pulse Unit), einer Pumpe, die in der Öl- und Gasindustrie zum Einsatz kommen soll. Ein erster Test wurde in Billing, Montana, gemacht. Doch auch auf den eigenen Feldern soll die Pumpe eingesetzt werden können.
Dies war aber nur ein Vorfühlen in die Branche hinein, denn man hatte sehr viel Größeres vor. So kam es im Oktober 2006 ebenfalls zu den ersten Liegenschafts-Abschlüssen. Man erwarb die Rechte an Ländereien in Texas und in Tennessee.
Nicht nur in Tennessee ist das Unternehmen aktiv. Durch den Wechsel seiner Strategie bewegt sich bei der Firma aus Wyoming so einiges. War man am Anfang der jüngeren Unternehmensgeschichte eher passiv und verstärkt an Beteiligungen interessiert, hat sich dies spätestens seit dem letzten Herbst vollkommen geändert.
Nun geht man dynamisch an die Sache heran und will hoffnungsvolle Liegenschaften selber entwickeln. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Gewinnchancen liegen deutlich höher, man kann schneller mehr Geld verdienen. Aber eines muss man auch klar sehen: Bei allem Optimismus und bei all den guten Aussichten, kann das eine oder andere Projekt auch scheitern. Juniorexplorer leben immer mit dem Risiko, dass zunächst nicht erkannte Probleme auftauchen. Im schlimmsten Fall ist ein viel versprechendes Gebiet am Ende doch eine rohstoffleere oder nur unwirtschaftlich auszubeutende Niete. Interessierte Anleger müssen sich bei Platina Energy in dieser Hinsicht je doch keine allzu großen Sorgen machen, entsprechende Hinweise auf ein Scheitern liegen bisher nicht vor. Im Gegenteil, man ist im Besitz eines Gebietes, auf dem bereits seit längerem Öl gefördert wird.
Ungewöhnlich ist bei Platina Energy derzeit eine Aktivität. Man hält die eigenen Assets für unterbewertet. Um größtmögliche Sicherheit zu haben, hat man nun unabhängige Experten herangeholt, die prüfen sollen, was die Aktivposten von Platina Energy wirklich wert sind. Die entsprechende Prüfung läuft. Sollte das passieren, was in dieser Konstellation zu erwarten ist, wird es sehr spannend, wie der Markt reagiert. Denn wenn ein Unternehmen schon prüfen lässt, ob die eigene Bewertung nicht nach oben korrigiert werden muss, dann muss man sich da schon ziemlich sicher sein. Es wird spannend, zu welchen Ergebnissen die Gutachter kommen – und wie der Markt sie aufnehmen wird. Alles andere als eine positive Nachricht wäre hier eine faustdicke Überraschung.
Auf jeden Fall positiv ist, dass das Unternehmen bereits in dieser frühen Phase auf Umsätze zurückgreifen kann. Die Erträge aus den Quellen in Young County sind zwar noch nicht wirklich hoch, aber sie steigern sich kontinuierlich. Man muss also nicht nur von den Reserven leben, sondern kann bereits auf erste finanzielle Erfolge verweisen.
Nicht nur fundamental ist das Unternehmen für Anleger äußerst interessant. Auch charttechnisch zeigt sich bei Platina Energy eine chancenreiche Ausgangslage. Der Blick auf den längerfristigen Chart zeigt, dass das Papier über Monate – unter Schwankungen – eine leichte Aufwärtsbewegung vollzogen hat. Mitte April erfolgte dann der Ausbruch über eine Widerstandszone, die zwischen 15 und 17 US-Cent lag. Begleitet wurde der Ausbruch sowohl von hohen Umsätzen als auch von einem Aufwärtsgap, was die Stärke des Kaufsignals unterstreicht.
Auf das Kaufsignal folgte eine starke Aufwärtsbewegung. Innerhalb von drei Handelstagen hat sich die Aktie in der Spitze auf 31 US-Cent mehr als verdoppelt. Dass ein solcher Anstieg von einer Konsolidierung abgelöst wird, erstaunt nicht. Diese „Erholungspause“ läuft aber nicht in Form einer ebenso vehementen Abwärtsbewegung ab, wie es oft in solchen Situationen zu sehen ist. Vielmehr bewegt sich das Papier in einer Range zwischen 22 und 31 Cent volatil seitwärts. Quelle: elementreport
MfG
Mike Neuling |