Ärger um den Namen Yahoo!

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neuester Beitrag: 06.10.01 19:45
eröffnet am: 04.10.01 22:30 von: spucky Anzahl Beiträge: 4
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04.10.01 22:30

745 Postings, 8291 Tage spuckyÄrger um den Namen Yahoo!


Internet-Gigant Yahoo und ein australischer Komiker mit dem Namen Yahoo Serious streiten sich um das Namensrecht an Yahoo. Wie der Branchendienst IT am Donnerstag berichtete, muss nun ein australisches Gericht entscheiden, wem der Name zusteht. Serious klagt nämlich gegen eine Entscheidung ders Australian Trade Marks Office (australisches Amt für Markenrecht) vom August diesen Jahres, das es abgelehnt hatte, seinen Namen als Handelsmarke einzutragen. Der Komiker wollte damals nämlich seinen Namen für verschiedene Bereiche schützen lassen, unter anderem im Bereich Entertainment.
Am Donnerstag fand die erste Anhörung in dieser Sache statt, eine Entscheidung soll möglicherweise aber erst im März nächsten Jahres fallen. Der Schauspieler, bekannt aus Filmen wie "Young Einstein" oder "Mr. Accident" ist nun nach Aussage seines Anwalts Andy Chrysiliou über diese Situation sehr verstimmt. Chrysiliou: "Er kann nicht verstehen, dass sein Name, den er während seines gesamten beruflichen Lebens geführt hat und unter dem er bekannt wurde, einfach auch von jemand anderem genutzt werden darf. Yahoo muss Yahoo bleiben dürfen." Nach Aussage des Anwalts nutzt der Komiker den Namen bereits seit 1980.

Quelle: http://internetworld.de/

ps. bitte beantwortet mal einer

http://www.ariva.de/board/..._nr=430657&a=all&showthread=1&nr=83043&1




 

04.10.01 22:33

745 Postings, 8291 Tage spuckysdram ...

ps .

wie ich eben gelesen hab

steigen die sdram preise in asien um ca 40 %
während die ddr ram preise weiter fallen ....  

06.10.01 19:34
1

1125 Postings, 8760 Tage indexYahoo gegen Yahoo!

Yahoo gegen Yahoo!

Von Frank Patalong

Yahoo zerrt Yahoo! vor Gericht. Denn es kann
nur einen geben - meint Yahoo Serious,
angeblich Schauspieler, der sich bereits seit
1980 unter eben diesem angenommenen
Namen durchs Leben kaspert. Damit habe er
ältere Rechte an dem Namen. Da könnte ja
jeder kommen.

Das Ganze ist eine durchaus
ernste Angelegenheit. Man
versetze sich nur einmal in
die Position dieses berühmten
australischen Stars: Da
kommt doch Mitte der
Neunziger so ein
hergelaufenes
Internet-Unternehmen und
versucht, im Kielwasser eines
guten, weltweit bekannten Namens Profit zu
machen. Denn denken wir nicht alle, wenn wir das
Wort Yahoo hören, zuallererst an ihn, den Star
solcher Meilensteine der Filmgeschichte wie "Young
Einstein"? Hmm?

Das ist doch endlich einmal ein guter Grund,
wütend zähneknirschend vor Gericht zu ziehen:
Yahoo Serious verklagt Yahoo!. Und weil seine
Einsprüche gegen die Registrierung der Marke
Yahoo in Australien bisher erfolglos verliefen,
landet die Sache nun tatsächlich vor dem
Bundesgericht. Denn wenn einer eine Marke sei,
dann ja wohl er, Yahoo.

Meint der Kerl das ernst?

Oder versucht hier nur ein etwas aus der Mode
gekommener Film-Kasper, ein wenig Eigenwerbung
zu machen?

                Schwer zu sagen. Yahoo
                Serious, australischer
                Klamauk-Star der frühen
                Neunziger, macht derzeit
                klagend von sich reden. Das
                behauptet er zumindest: Ihm
                sei die Namensgebung dieses
                Internet-Portals ein Dorn im
                Auge. Auch das heißt Yahoo!
                (mit Ausrufezeichen) und sei
                unter anderem dafür
verantwortlich, dass er, Yahoo Serious, eine Menge
Post bekomme, die gar nicht für ihn bestimmt sei.
Ein Ärgernis, und überhaupt habe er ja wohl die
älteren Rechte am Namen.

Doch hier irrt Yahoo. Zwar geht Serious nach
eigener Aussage bereits seit 1980 unter diesem
schönen Namen durchs Leben ("Alle nennen mich
nur Yahoo"), während David Filo und Jerry Yang
ihren Internet-Katalog Yahoo! ja erst 1995 aus der
Taufe hoben. Trotzdem ist es fraglich, ob hier
wirklich eine Argumentation auf Basis des
Markenrechtes ziehen würde.

Denn die ältesten Rechte dürfte dann wohl
Jonathan Swift (1667 bis 1745), anglo-irischer
Schriftsteller und Geistlicher, für sich verbuchen.
Entgegen der von Yang und Filo verbreiteten
Legende, bei Yahoo! handele es sich um eine Art
Freudenruf, verbirgt sich hinter dem jeden
Anglistik-Studenten im zweiten Semester
bekannten Begriff eine Gattungsbezeichnung.

In der unzensierten Version seines zunächst unter
Pseudonym erschienenen Bestsellers "Gullivers
Reisen" finden sich nämlich neben den
Kinder-kompatiblen Kapiteln Reise nach Liliput und
Reise ins Land der Riesen auch die Reisen zu den
Wissenschaftlern und die ins Land der
Houyhnhnms (sprich: "Hwinnimms").

            Bei denen handelt es sich
            bekanntlich um die
            vernunftbegabten, ja weisen
            Pferde, durch die Gulliver endlich
und endgültig die Schmutzig- und Minderwertigkeit
der menschlichen Rasse begreift. In jenem
schönen Land halten sich die Houyhnhnms in ihrer
Güte verabscheuungswürdige Wesen namens
Yahoos, die sabbernd und wild durch die Gegend
kopulierend jeden Funken Anstand, Verstand und
Seele vermissen lassen. Erst als ein
Yahoo-Weibchen versucht, Gulliver zu
vergewaltigen, begreift er:

Wir alle sind Yahoos

Per definitionem könnten wir alle, als Vertreter der
Gattung Homo sapiens sapiens, also für uns das
Namensrecht an Yahoo beanspruchen: Dabei
handelt es sich um nichts anderes als das Wort
"Mensch" in der Sprache der vernünftigen Pferde.
In den glorreichen Früh-Achtzigern wäre es
spätestens an diesem Punkt zur Gründung einer
Kampagne gekommen: "Auch ich bin ein Yahoo!",
mit entsprechenden Buttons et cetera. Beim
Misanthropen Swift hingegen steht der Yahoo für
all das in der menschlichen Natur, was
unvernünftig, triebhaft, lächerlich
oder hässlich ist.

Hässlich wäre es nun, es von der
einen oder anderen Seite verlangen
zu wollen, durch den Nachweis
eben dieser Kriterien ihren
jeweiligen Anspruch an der
Yahoo-Haftigkeit ihrer jeweiligen
natürlichen oder juristischen
Personen zu bestätigen. Doch
bereits vor dem australischen Trade
Mark Office zeichnete sich ab, dass
es um die Klärung dieser Frage vor
Gericht wohl nicht gehen wird.

Denn zumindest in dieser Hinsicht ist das Ganze
tatsächlich kein verspäteter Aprilscherz. Zwar sucht
man bisher vergeblich nach einem publizistischen
Echo des Falles Yahoo gegen Yahoo!, zwar schweigt
selbst Yahoo! (der Katalog, nicht der Film-Kasper)
den Fall tot, doch es scheint tatsächlich etwas dran
zu sein. Denn mehr als einmal erhob Yahoo (der
Film-Kasper, nicht der Katalog) tatsächlich
Einspruch beim australischen Trade Mark Office
und versuchte zu verhindern, dass dieser andere
Yahoo (der Katalog, siehe oben)
unberechtigterweise am Filmruhm des
respektierten Kaspers profitieren sollte.

Und das geht weit über eine kurzfristige PR-Masche
hinaus - es wirkt eher wie eine Manie. Yahoo
Serious legte tatsächlich am 14. November 1997
(Aktenzeichen 709752), 7. November 1997
(714519), 4. Juni 1998 (738791), 20. August 1998
(754964) und am 11. September 1998 (760011)
Beschwerden gegen Anmeldungen der Marke Yahoo
ein. Erfolglos, was zur Gerichtsklage Yahoo gegen
Yahoo führte. Am Donnerstag, 4. Oktober 2001,
kam es zu einer ersten Anhörung vor dem
Bundesgericht und zur Ansetzung eines
Verhandlungstermins im März 2002. Dass das
ganze Timing mit dem Filmstart des ersten
Yahoo-Serious-Films seit fünf Jahren korreliert, ist
dabei (siehe oben) reiner Zufall.

Ein Yahoo, wer Böses dabei denkt.
 

06.10.01 19:45

118 Postings, 8756 Tage Division@index

Bravo, bravo, bravo für diesen Beitrag *applaus*

(und drei Sterne von mir) -> ähhmm, wie geht das eigentlich mit den Sternen?  

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