Bärenstarkes Debüt: Nucera am ersten Tag mit Kursplus von über 15 Prozent Starkes Zeichen für den deutschen Aktienmarkt: Der Börsengang von Thyssenkrupps Wasserstoff-Tochter Nucera ist geglückt. Die Aktie steigt am ersten Handelstag zweistellig! Nach mehr als einem Jahr Vorbereitung ist die Wasserstoff-Tochter von Thyssenkrupp, Nucera, am Freitag erstmals auf dem Frankfurter Parkett gehandelt worden. Der Ausgabepreis war zuvor auf 20 Euro je Aktie festgelegt worden. Der erste Kurs landete schließlich bei 20,20 Euro.
Bis zum frühen Nachmittag kletterte der Kurs auf über 23 Euro, ein Plus von mehr als 15 Prozent. Das Dortmunder Unternehmen produziert Elektrolyseure, mit denen Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt wird. Der so entstehende Wasserstoff ist ein begehrter grüner Energieträger, besonders für industrielle Anwendungen. Dementsprechend groß ist das Potenzial für die Technologie und die Erwartungen vieler Anleger. Thyssenkrupp Nucera hat rund 600 Mitarbeiter, die Hälfte davon in der Dortmunder Zentrale.
Konzernmutter Thyssenkrupp wird einen 50-prozentigen Anteil an dem Unternehmen behalten. 25 Prozent verbleiben beim bisherigen Partner, dem italienischen De Nora Konzern. Rund 24 Prozent des Grundkapitals könnten in Streubesitz kommen.
Insgesamt soll der IPO rund 560 Millionen Euro in die Kassen spülen. Das Geld soll vor allem in den Ausbau der Kapazitäten sowie Forschung und Entwicklung fließen. Thyssenkrupp Nucera wird zum aktuellen Preis mit rund 2,5 Milliarden Euro bewertet.
"Wir sind stolz, dass Thyssenkrupp Nucera gemessen am Platzierungsvolumen der größte globale Wasserstoff-Börsengang aller Zeiten ist", erklärte Nucera CEO Werner Ponikwar. "Mit dem Börsengang schlagen wir ein neues Kapitel in der einzigartigen Geschichte unseres Unternehmens auf."
Wird Nucera eine Erfolgsstory?
Die Analysten der Baader Bank sehen starkes Aufwärtspotenzial vom IPO-Niveau. "Wir erwarten, dass die Börsennotierung die Attraktivität von Nucera für potenzielle neue Kunden und Mitarbeiter erhöht." In den nächsten 12-18 Monaten könne das Unternehmen eine Bewertung von bis zu 3,5 Milliarden Euro erreichen, so die Analysten – vorausgesetzt das Management schaffe es, die Auftragseingänge weiter anzukurbeln und die Rentabilität aufrecht zu erhalten. Für Markus Weingran, wallstreetONLINE Aktienexperte und Host der Börsenlounge, ist Nucera ein absoluter Top-Pick für Wasserstoff-Investoren: "Im Gegensatz zu den üblichen Verdächtigen der Branche ist Nucera bereits profitabel. Das macht die Tochter von Thyssenkrupp zu einem Top-Pick unter den Wasserstoff-Aktien."
Baader Bank-Analyst Christian Obst belässt sein Kursziel für die Aktie von Konzernmutter Thyssenkrupp auf 16 Euro. Vom aktuellen Niveau von rund sieben Euro würde das ein Aufwärtspotenzial von mehr als 120 Prozent bedeuten.
Quelle: wallstreetONLINE Zentralredaktion |