ich denke diese meldung passt gerade ganz gut dazu... wenn man nun 1 und 1 zusammen zählt, kann man sich ausmalen wie es wohl aussehen wird. respekt vor denen, die noch den durchblick haben, aber bei 2,2mrd nettoverschuldung kommt es ja nun auf paar 100 mio auch net mehr an. kirch lässt grössen...
16.01.2006 20:26 Unity Media: Keine Gespräche mit Premiere über Bundesliga KERPEN (Dow Jones)--Die Unity Media GmbH will nach dem Erwerb der Bundesliga-Rechte zunächst nicht mit dem Bezahlfernsehsender Premiere (Nachrichten/Aktienkurs) zusammenarbeiten. "Wir sind nicht in Gesprächen mit Premiere", sagte Parm Sandhu, Geschäftsführer des Kabelnetzbetreibers am Montag in Kerpen bei Köln.
Sandhu bestätigte indes Gespräche mit dem Satelliten-Betreiber SES Astra. An deren Tochter Tochter APS (Astra Plattform Services GmbH) hatte Premiere die Abwicklung des Geschäftes mit Zuschauern, die Pay-TV per Satellit empfangen, ausgelagert. "Die dabei geschlossenen Rahmenvereinbarungen sehen vor, dass es sich um eine offene Plattform handelt, die auch Betreibern von anderen Pay-TV-Angeboten offen steht", sagte SES-Astra-Sprecher Markus Payer zu Dow Jones Newswires. Premiere werde aber finanziell daran beteiligt.
Sandhu zufolge haben beide Unternehmen bevor sie zu Konkurrenten wurden über eine Zusammenarbeit verhandelt: "Das hat uns aber nicht weitergeführt", sagte der Manager. Einer Übernahme von Premiere durch den Kabelnetzbetreiber erteilte Sandhu zwar keine grundsätzliche Absage, sagte aber: "Das steht nicht vorrangig im Fokus."
Gebührenpflichtige Programme, wie etwa Bundesliga-Spiele, sieht der Unity Media-Geschäftsführer als Treiber des so genannten Triple Play an: Fernsehen, Telefonie und Internet aus einer Hand. Seit wenigen Tagen bietet Unity Media dieses Angebot an. Ebenfalls hat das Unternehmen für seine Kunden ein Pay-TV-Angebot, das bis zu 12,95 EUR monatlich kostet.
Arena, eine 100-prozentige Tochter der Unity Media, hatte beim Erwerb der Pay-TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga Ende Dezember mitgeteilt, man wolle "Fußball für alle" bieten. Wie das geschehen soll, darüber hielt sich Sandhu am Montag noch weitestgehend bedeckt. Man stehe mit einer ganzen Reihe von Unternehmen in Verhandlungen, die sich in einem fortgeschrittenen Stadium befänden.
"In sechs Wochen sind die Schlüsselfragen entschieden", kündigte Sandhu an. Dazu gehörten auch das Marketing und das Pricing. Sandhu kündigte an, dass Fußball auch nach dem Pay-per-view-Prinzip angeboten werde. Die Zuschauer zahlten also nur für das Spiel, das sie sich auch ansehen wollten.
Kein Problem sollte seinen Worten zufolge das Erlangen einer Sendelizenz sein. Man könne sich auch vorstellen, das Sportangebot weiter auszubauen, sagte der Unity Media-Geschäftsführer, wolle aber ansonsten nicht den TV-Sendern Konkurrenz machen.
Den Erwerb der Bundesliga-Rechte, der Unity Media allein für die Lizenz geschätzte 220 Mio EUR jährlich kostet, nannte Sandhu zwar finanziell gesichert, über Einzelheiten sei aber noch nicht abschließend entschieden.
Der Unity Media-Geschäftsführer nannte drei Optionen: Finanzierung aus dem eigenen operativen Cash-flow, eine Kapitalaufnahme oder ein Nachschuss der Hauptanteilseigner.
Der zweitgrößte Kabelnetzbetreiber Deutschlands mit Schwerpunkten in Nordrhein-Westfalen und Hessen befindet sich im Besitz von Finanzinvestoren. Zu ihnen zählen BC Partners mit einem 39%-Anteil über die Finakabel Holding Limited sowie Apollo mit einem 31%-Anteil.
Sandhu erwartet, dass Arena auch in Zukunft vollständig im Besitz von Unity Media sein wird. Ganz sicher sei dies aber nicht, sagte der Manager, fügte aber hinzu, dass der Kabelnetzbetreiber zumindest Mehrheitseigner bleiben wolle.
Unity Media erwirtschaftete eigenen Angaben zufolge im Geschäftsjahr 2004/05 per 30. September bei einem Umsatz von 795 Mio EUR ein EBITDA von 368 Mio EUR. Auch unterm Strich profitabel ist der Kabelnetzbetreiber Sandhu zufolge aber nicht und wird es auch im laufenden Geschäftsjahr nicht sein. Er wollte den Nettoverlust aber nicht beziffern.
Der Geschäftsführer begründete dies mit Investitionen in die Netze und Goodwill-Abschreibungen für getätigte Akquisitionen. Die Nettoverschuldung von Unity Media bezifferte Sandhu auf 2,2 Mrd EUR.
-Von Archibald Preuschat, Dow Jones Newswires, +49 (0)89 5521 4032,
archibald.preuschat@dowjones.com
DJG/apr/jhe
|