Yahoo prüft Alternativen zu Microsoft-Übernahme
Nach der milliardenschweren Kaufofferte von Microsoft will die Internetfirma Yahoo alle Alternativen zu einer Übernahme prüfen, u. a. auch eine Unabhängigkeit.
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Das schreibt Yahoo am Wochenende auf seiner Webseite. «Ein Abwägungsprozess wie dieser ist ständig im Fluss und kann eine ganze Weile dauern», so in der Mitteilung. Auf die Frage, ob Yahoo nach dem Microsoft-Angebot nun auch von anderen Firmen eine Offerte einholen wolle, erklärte das Management, man werde auch diese Optionen prüfen.
Als mögliche Bieter werden unter Analysten Comcast, Viacom und General Electric gehandelt. Nach Experteneinschätzung verfügen aber nur wenige Firmen über genügend Geld, um die 45-Milliarden-Dollar-Offerte von Microsoft zu überbieten. Skeptische Experten
Bei Experten stösst Microsoft mit seinem Vorstoss nicht nur auf positive Stimmen. Die Integration werde sicherlich lange dauern, sagte Toan Tran von Morningstar. Die jüngste Restrukturierung bei dem kalifornischen Unternehmen trage dazu bei, eine ohnehin schwierige Eingliederung noch komplizierter zu machen, fügte er an.
Vor allem die unterschiedliche Firmenkultur könnte zu Schwierigkeiten führen. Experten befürchten, dass besonders gute Mitarbeiter vor Microsoft zu Google oder anderen Firmen flüchten. Das wichtigste Gut bei Yahoo sei die Belegschaft und ihre Internet- Expertise. Wettbewerbsprobleme
Gestern hatte der Justizausschuss des US-Kongresses erklärt, er werde sich am 8. Februar mit der möglichen Übernahme des Internet-Portals Yahoo durch Microsoft befassen. Der Ausschuss werde dabei auch Vertreter von Konkurrenz-Unternehmen anhören.
«Das Kaufangebot von Microsoft für Yahoo ist eine der grössten Fusionen im Technologie-Sektor, die wir jemals erlebt haben, und bringt erhebliche Wettbewerbsprobleme für die Konkurrenz mit sich», teilten die Kongressabgeordneten John Conyers (Demokraten) und Lamar Smith (Republikaner) in einer gemeinsamen Erklärung mit. |