IMPRESSUM Verlag Hoppenstedt GmbH Havelstraße 9 64295 Darmstadt
www.hoppenstedt.com Analysten: Bruno Hidding Chris-Oliver Schickentanz DISCLAIMER
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Weder für Singles noch für Paare geeignet
Matchnet Europe Nicht Zeichnen
Emissionsdetails Bookbuilding-Spanne: 7,50 bis 9,00 Euro Konsortium: BHF Bank, Bankgesellschaft Berlin, VEM Plazierte Aktien: 3.350.000 Global Dep. Shares Plazierung - Altaktionäre - Kapitalerhöhung keine 3.000.000 Stück Greenshoe 350.000 Stück (Altbesitz) WKN: 930 129 Zeichnungsfrist: 20.06. bis 23.06.2000 Preisfestsetzung: 26.06.2000 Erste Notiz 27.06.2000 Börse Neuer Markt, FFM Kurse
Erste Kurstaxen: 8,50 bis 10,00 Euro Homepage: www.matchnet.com Designated Sp.: BHF Bank, Bankgesellschaft Berlin
Tätigkeitsgebiet
Matchnet Europe ist einer der führenden Single-Portale im Internet. Den rund 1,2 Mio registrierten Nutzern bietet das Unternehmen die Möglichkeit, die weltweite Single-Datenbank des Unternehmens zu durchsuchen und po-tentielle Partner zu kontaktieren. Mit den Mitteln aus dem Börsengang sollen die Internet-Seiten um zusätzliche Features erweitert werden. Geplant sind Inhalte zu Ast-rologie, kulturellen Events sowie eCommerce-Aktivitäten im Bereich Reise und Life Style. Durch Kooperationen mit Sat.1 und Endemann!! soll das Deutschland-Geschäft weiter forciert werden. Besitzverhältnisse nach IPO Alon Carmel 16,48% Joe Y. Shapira 16,01% VMR Luxembourg 15,20% Gold Zack AG 2,70% Gontard & Metallbank AG 2,56% Rainer Marquart 0,67% Adam Kravitz 0,03% Weitere Aktionäre (Aktienanteil von unter 3%) 26,13% Streubesitz 20,22% Planzahlen des Unternehmens Alle Angaben in USD 2000e 2001e 2002e Umsatz in Mio 6,6 34,8 79,8 EBIT in Mio -7,0 -3,4 -15,0 Dividende/Aktie 0,00 0,00 0,00 Anlagekriterien Mit der Matchnet Europe strebt der größte Single-Vermittler im Internet an den Neuen Markt der Frankfur-ter Wertpapierbörse. Positiv zu werten ist die Tatsache, dass das Unterneh-men nicht nur in einem Land oder einer Region aktiv ist, sondern entsprechende Portale weltweit aufbauen will. Dadurch können Synergien zwischen den einzelnen Länderauftritten genutzt werden, da die dem Single-Portal zugrundeliegende Datenbank insgesamt nur ein-mal programmiert werden muss. Die große Anzahl an registrierten Mitgliedern ist ein Vorteil gegenüber anderen „Newcomern“. Schließlich lebt ein Single-Portal in ganz entscheidender Art und Weise von den registrierten Nut-zern. Da bei einer Registrierung sehr viele persönliche Daten an Matchnet übermittelt werden müssen (von Ge-burtsdatum über Interessen bis hin zum Einkommen) erscheint generell auch eine kommerzielle Nutzung die-ser Informationen möglich. Die Nachfrage nach persona-lisierten Daten jedenfalls ist im Bereich Marketing und Werbung sehr groß. Auf der Risikoseite sieht Hoppenstedt Research zum einen die bislang mangelnde Umsatzentwicklung. Die Planzahlen des Unternehmens sehen zwar Wachstums-raten im dreistelligen Prozentbereich pro Jahr vor. Woher diese allerdings stammen sollen, ist mehr als fraglich. Denn eine stichprobenhafte Prüfung der deutschen Da-tenbank zeigt, dass kaum ein Kundenprofil wirklich so-weit spezifiziert ist, um eine qualifizierte Vermarktung der Daten zu ermöglichen. Zum anderen ist die Strategie von Matchnet für die Registrierung demnächst eine jährliche Gebühr von 100 US-Dollar zu verlangen, in unseren Au-gen eher unrealistisch. Denn das Single-Portal bietet gegenüber anderen (kostenlosen) Partner-Sites keinen wirklichen Mehrwert. Damit dürfte dem Unternehmen also nur noch die Vermarktung von Werbebannern bleiben, die aber keine signifikanten Umsatzsteigerungen ermög-lichen dürfte. Ferner sollte beachtet werden, dass die Markteintrittsbarrieren für neue Wettbewerber extrem niedrig sind, so dass sich der Konkurrenzdruck in den nächsten Jahren weiter verschärfen dürfte. Unsere Einschätzung Trotz der charmanten Idee, Singles über das Internet zu verkuppeln, hält Hoppenstedt Research, die Matchnet-Aktie für ein stark risikobehaftetes Investment. Die Plan-zahlen des Unternehmens erscheinen jedenfalls deutlich überzogen, was mit Abstrichen auch für das Pricing gilt.
Fazit: Nicht zeichnen!
Darmstadt, den 21. Juni 2000 Chris-Oliver Schickentanz/Bruno Hidding |