"..der Linksnationalist Jean-Luc Mélenchon, der im Wahlkampf selbst noch den „Ausstieg aus dem Diesel“ gefordert hatte, marschierte bis vor die Nationalversammlung, als wäre er die selbstzündergetriebene Wiedergeburt von Robespierre, und schrie Macron entgegen: „Majestät, Sie müssen sich besinnen und auf uns hören“, als wäre der Präsident nicht legal gewählt, sondern König Louis MMXVIII, was die rhetorische Krönung der bizarren Revolutionsfolklore vieler Protestler war;
in Le Pouzin, einem Ort in der Ardèche, haben sie allen Ernstes auf einem Verkehrskreisel eine hölzerne Guillotine mit der Aufschrift: „Alles Gute zum Geburtstag, Manu“ aufgestellt. Was also bedeutet eine Bewegung, in der Linke wie Mélenchon marschieren, die aber auch von der rechtsradikalen Marine Le Pen unterstützt wird, in der Vorstadtkids mit Brandsätzen auf pazifistische Bauern treffen?
Was ist da los? Antwort: Erst mal sei das natürlich auch ein Konflikt Stadt–Land, Frankreich sei seit Jahrzehnten von der „Rurbanisation“ geprägt; Menschen, die sich die Städte nicht mehr leisten können, ziehen aufs Land, wo aber keine Arbeit ist, weswegen sie mit dem Auto zu ihrem schlecht bezahlten Job pendeln müssen;...1986 bei der Gründung des Hilfswerks „Restaurants der Herzen“ beanspruchten 70.000 Franzosen die Gratisessen, heute sind es mehr als 900.000."....
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/...e=true#pageIndex_0