Grundsätzlich können Biotech-Aktien in einer Phase nachlassenden Wachstums, in der konjunktursensible Aktien unter Druck geraten, eine interessante Alternative sein, denn die Forschung nach neuen Wirkstoffen muss und wird weitergehen. Aber natürlich gilt das nur dann, wenn sich zumindest die Tendenz abzeichnet, dass sich die Arbeit des Unternehmens rechnet, sprich Gewinne erzielt werden oder man wenigstens der Gewinnschwelle näherkommt.
Ist das nicht der Fall, können Biotech-Aktien nicht nur leicht vom Gros der Anleger links liegen gelassen werden, sondern auch in die Fänge der Leerverkäufer geraten. Denn die hätten mit Leerverkäufen leichtes Spiel, wenn sie nicht damit rechnen müssen, dass ihnen positive Nachrichten und darauffolgende Kaufwellen die Petersilie verhageln. Und momentan sieht es zumindest nicht so aus, als würde den Bären das bei MediGene drohen, denn davon abgesehen, dass die Aktie durch den Abstieg aus dem TecDAX aus dem Blickfeld vieler Trader geriet, ist der unternehmenseigene Ausblick für das Jahr 2019 ernüchternd: graph Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Medigene Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Der Umsatz dürfte nicht steigen, die Verluste hingegen schon, die deutlich über dem Umsatz liegen werden. MediGene „verbrennt“ also noch Geld. Und dass man bei MediGene hinzufügte, dass das Unternehmen auf Basis der derzeitigen Fakten über den dort geltenden, zweijährigen Prognosezeitraum von zwei Jahren hinaus finanziert ist, bedeutet: Mittelfristig ist es zumindest möglich, dass MediGene das Geld ausgehen könnte.
Sicher, dass „könnte“ müsste man da wohl großschreiben. Aber das ist eine Perspektive, die nur Investoren reizen kann, die gezielt Risiken eingehen, um in einigen Jahren vielleicht eine im Kurs um ein Vielfaches höhere Aktie im Depot zu haben, die aber auch wissen, dass ein Totalverlust nicht ausgeschlossen ist. Das ist in der momentanen Phase, in der mehr und mehr Marktteilnehmer nach „sicheren Häfen“ suchen, kein Verkaufshit, der Chart auf Wochenbasis zeigt das sehr deutlich. Nach einer intensiven, aber kurzen Rallye Anfang April ging es sukzessiv bergab, derzeit notiert der Kurs wieder dort, wo er auch zur Jahreswende zu finden war: an der Unterstützungszone 7,17/7,54 Euro. Interessante Details für die Bären:
Die Aktie wurde im April an der 200-Wochen-Linie abgewiesen, die 2015/2016 noch ein solider Support war. Und der Peak vom April bestätigte die aus dem Frühjahr 2018 stammende Abwärtstrendlinie. Das Gesamtbild ist damit klar bärisch, was fehlt, wäre der Bruch vorgenannter Auffangzone 7,17/7,54 Euro. Sollte den Bären das gelingen, würden die nächsten charttechnischen Unterstützungen erst im Bereich 5,15/5,65 Euro warten. Gut möglich also, dass die „Shorties“ sich diese Chance nicht entgehen lassen. |