USA: Ist der HIV-Speicheltest unsicher? 27.12.2005 Ein in den USA gebräuchlicher HIV-Test, der mit einer Speichelprobe den HIV-Status überprüft, könnte unzuverlässiger sein als bisher angenommen...
Gesundheitsbehörden sind besorgt, nachdem sich Hinweise auf eine ungewöhnlich große Anzahl falsch-positiver Speicheltests aus HIV-Testzentren in New York und San Franzisko gehäuft haben. Der 2004 von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) zugelassene HIV-Test liefert schon nach 20 Minuten ein Ergebnis. Im Gegensatz zu herkömmlichen Tests, für die eine Blutprobe notwendig ist, reicht für diesen Test ein Abstrich von den Mundschleimhäuten. Die einfache Anwendbarkeit hatte in den USA bereits Diskussionen darüber ausgelöst, ob dieser Test für den freien Verkauf zugelassen werden soll. Seit Mai wurden jedoch allein 49 falsch-positive in San Franzisko verzeichnet. Nach 10 falsch-positiven Ergebnissen im Oktober meldete ein New Yorker Testzentrum 30 falsch-positive Ergebnisse im November. Fachleute empfehlen daher, dass Betroffene mit einem positiven Ergebnis des Speicheltests sofort einen Blutschnelltest durchführen lassen, um das Ergebnis zu überprüfen. Sollte das Ergebnis des Blutschnelltests negativ sein, raten die Experten sicherheitshalber zu einem herkömmlichen Bluttest, dessen Auswertung dann einige Zeit in Anspruch nimmt. Zumindest versprechen sich die Behörden von dem Blutschnelltest, dass im Falle eines negativen Ergebnisses die Betroffenen auch nach einem positiven Ergebnis des Speicheltests beruhigt nach Hause gehen können. Der Hersteller des Speicheltests teilte mit, dass von ihm die Durchführung von 28.436 Tests bekannt ist, von denen 107 falsch-positiv ausgefallen sein sollen. Damit hätte der Test eine Zuverlässigkeit von 99,6 %. |