Donnerstag, 10. Oktober 2002
Wir haben es ja geahnt und vor Tagen bereits angedeutet: Dieter Bohlens Autobiografie gibt auch Menschen, die nicht mehr so sehr im Rampenlicht stehen, eine Chance - so auch, wie sollte es anders sein - Naddel abdel Farrag. Die Dauer-Ex-Geliebte und Nie-Geheiratete will sich rächen. Eins mal vorneweg: Dieter ist großzügig, auch in der "Sache Waldemar" - der Gärtner hatte ihm immerhin kurzfristig die Frau ausgespannt. Doch nun sprach der Bohlen: "Ich verzeih´ dem Polen!". Gesagt, getan, Waldi darf sich jetzt eine handsignierte Versöhnungsautobiografie bei seinem früheren Arbeitgeber abholen und, who knows - vielleicht wird´s ja wieder mit der Freundschaft, denn wir alle wissen doch: "Wahre Liebe gibt es nur unter Männern!" Die Rache der Ex In seinem Skandalbuch enthüllt der Diedder unfreundlicherweise nicht nur, dass Ex-Freundin Naddel ihn mit dem Gärtner betrog, sondern auch, dass sie zuviel Champagner trank. Jetzt schlägt Naddel zurück: Die 37-jährige Ex wehrt sich gegen die Enthüllungen ihres Ehemaligen, denn sie ist entsetzt und tief verletzt. Auch sie will ein Buch schreiben, und Bohlen zittert schon wie Espenlaub!? Seine erste Frage dürfte übrigens gewesen sein: "Kann die denn schreiben?" - aber das ist nur eine Vermutung! www.naddel.de Nadja abdel Farrag zu "Bild": „In diesem Buch werde ich meine Gefühle über die ganzen Attacken verarbeiten. So viel Spott und Schmutzwäsche von Menschen, die man für Freunde gehalten hat, liest man nicht jeden Tag. Aber es hat mir endgültig die Augen geöffnet. Auf meiner Internetseite www.naddel.de werde ich ab Montag Kommentare dazu abgeben.“ Auch Fotos will sie dort veröffentlichen. Dieter und Waldi sind gleich Aber was war denn nun wirklich mit Waldemar, dem Gärtner? Naddel: „Bei seiner Gartenarbeit war er weder zuverlässig noch fantasievoll. Immer sind ganz zufällig Dinge aus dem Haus verschwunden, darum hat Dieter ihn entlassen.“ Oho, jetzt beschuldigt sie ihn insgeheim auch noch des Diebstahls! Das kann ja heiter werden. War er denn besser als Herr Bohlen? „Ich glaube, die beiden schenken sich nichts. Es reicht, wenn man einen von beiden näher kennt.“ Da hat sie ja mal wieder in die Vollen gegriffen - sie kennt beide, und schweigt doch geheimnisvoll. Das ist gar nicht nett, wo doch der aus Polen stammende Mann gestern noch so von ihr geschwärmt hat. Warm anziehen, Dieter! Doch nun weiter: Naddel macht mysteriöse Andeutungen, wie sie sich an Diedder rächen will. „Tja, das eine oder andere Detail vermisse ich in seinem Buch. So fehlt mir zum Beispiel die Passage mit der Funktion der Wendeltreppe, die vom Keller bis zum Schlafzimmer geht, oder der Zweck der Stahltür im Keller. Ich könnte mir vorstellen, das würde viele Leser wirklich interessieren ...“ Na, brennendst! Eine Stahltür im Keller? Wozu könnte die gewesen sein? Ging sie vielleicht zum Studio und Dieter wollte nicht, dass jemand hört, wie er Eunuchen quält, während sie "Cherie, Cherie Lady" oder "Geronimus Cadillac" singen müssen? Und diese Treppe! Könnte es sein, dass man mit Hilfe dieses Einrichtungsgegenstandes vom Keller ins Schlafzimmer gelangen könnte? Uuaah, nicht auszudenken! Wenn noch mehr solcher Andeutungen aus Naddels Ecke kommen, dann sollten Sie sich wirklich warm anziehen, Herr Bohlen! Was wurde aus Nora? Es bleibt die Frage: Wann wird die Bild-Zeitung das Nörchen ausfindig machen? Wer möchte nicht wissen, was sie über die Zeit mit den beiden Modern-Talking-Tralalas zu sagen hat? Und wie geht es dem kleinen Hund, der in ihrer Louis-Vuitton-Tasche lebte? Hier sind Tierschützer aufgefordert, sich mal wieder zu kümmern - nein, nicht um Nora, sondern um den Hund. Versprochen ist versprochen ... und wird auch nicht gebrochen. Uups, da denkt man sofort wieder an den kleinen Dieter, den der große Dieter sich ja zwei Mal gebrochen hatte (geht das medizinisch überhaupt?), aber darum soll es sich jetzt gar nicht handeln, sondern um die Ghost- äh, Co-Autorin Katja Keßler, die im gestrigen Text bereits angedeutet wurde. Inspiriert durch ihren eigentlichen Beruf (sie ist Zahnärztin), bohrte sie beim Diedder auch da, wo es wehtat - und tat dabei auch noch ganz anderen Menschen weh, z.B. ihrem Mann, dem Chefredakteur der "Bild": Der fühlte sich nämlich stark vernachlässigt! Das sei soweit gegangen, dass er schließlich damit gedroht habe, bei Bohlens Freundin Estefania einzuziehen. Aber noch etwas bewegte den sensiblen Gatten: Ihr Mann habe den Stoff zwar toll gefunden, er habe aber auch Bedenken gehabt, ein Buch in der "Bild" zu powern, nur weil seine Frau die Autorin sei, sagt seine Frau. Schließlich haben sie sich geeinigt: Frau Keßler ist am finanziellen Erfolg des Buches nicht beteiligt - das dürfte angesichts der Top-Verkäufe schon etwas schmerzen. Katja über Dieter Und zum Schluss noch ein Schmankerl: Nach dieser intensiven Zusammenarbeit mit dem Vollblutmusiker gibt die Autorin in der Illustrierten "Max" ihr Urteil ab: "Er ist ein Proll, Ferrari-Fahrer und Frauen-Abschlepper, aber er ist auch ein Philosoph, genialer Musikproduzent und ein Riesenbaby." Doch besonders in Erinnerung bleibe ihr der Mann, der schniefte, als er über die Schuldgefühle gegenüber seinen Kindern sprach, weil er die wegen Naddel verlassen hat. Und damit schließt sich "Unser täglich Bohlen gib uns heute" vorerst.
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