Rohstoffe-Go - Stuttgart (
www.rohstoffe-go.de) Obwohl es den größten Goldproduzenten weltweit gelungen ist, fast das Doppelte der Reserven zu ersetzen, die durch Produktion zwischen 1999 und 2008 verbraucht wurden, ist die Geschwindigkeit, mit der die Branche insgesamt neue Lagerstätten auftut nicht ausreichen, den Bedarf auf lange Sicht zu befriedigen. Das erklärte die kanadische Metals Economics Group (MEG).
Das Research-Haus mit Sitz in Halifax veröffentlichte eine Studie mit dem Titel Strategies for Gold Reserves Replacement, in der man berechnete, dass die durchschnittlichen Kosten, zum verbrauchte Reserven zu ersetzen, in den zehn untersuchten Jahren unter Berücksichtigung von Explorations- und Akquisitionskosten bei 83 Dollar je Unze lag – allerdings nur bei Unternehme, die 2008 mindestens 450.000 Unzen Gold produzierten. Gleichzeitig haben die Unternehmen dieser Gruppe ihre Produktion insgesamt um 10,7 Millionen Unzen Gold pro Jahr erhöht und damit 2008 55 Prozent der Weltgoldproduktion ausgemacht.
Allerdings haben sich die durchschnittlichen Kosten der Gruppe für die Produktion und die Entdeckung neuer Vorkommen in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Nur eine Verdreifachung der Goldpreise von den Tiefs um das Jahr 2000 herum auf im Durchschnitt 872 USD je Unze 2008 habe eine finanzielle Kernschmelze verhindert, wie sie bei den Basismetallen aufgetreten sei, besagt die Studie weiter.
Unternehmen, die neue Goldvorkommen suchen, sehen sich zudem steigenden politischen und regulatorischen Unsicherheiten in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern gegenüber, so die Experten, die in langsamerer Minenentwicklung bei höheren Kosten resultieren würde.
Für den Zeitraum zwischen 1997 und 2007 wurden weltweit bisher, laut der MEG, 62 wichtige Entdeckungen registriert, die jeweils mindestens 2 Millionen Unzen Goldressourcen und Reserven umfassten. Diese Funde enthalten Potenzial für 377 Millionen Unzen an Reserven, von denen man ausgeht, dass sie gewonnen werden können.
Das ist weniger als die Hälfte der weltweiten Produktion aus Goldminen in dem gleichen Zeitraum. Und selbst wenn man zusätzliche Vorkommen aus diesen und anderen, kleineren Entdeckungen voraussetzt, bleibt für die Branche die Rate neuer Entdeckungen deutlich hinter dem zurück, was langfristig benötigt wird. Und tatsächlich haben die großen Produzenten mehr als 90 Prozent ihre durch Exploration hinzu gewonnen Reserven entwickelt, indem sie Ressourcen auf bereits erworbenen Projekten oder älteren Entdeckungen in Reserven überführt haben – und nicht durch neue Goldfunde.
Da die großen Goldkonzerne aber immer noch größer werden, sind sie unter steigendem Druck, ausreichend Reserven zu gewinnen, um eine Produktion aufrecht zu erhalten, die die langfristigen Erwartungen von Analysten und Investoren befriedigt, führt die MEG an. Und diese Herausforderung wird durch die Größtenanforderungen der Majors an ihre Projekte noch erschwert. Basierend auf der Produktion von 2008 brauchen die großen Goldproduzenten durchschnittlich fast 2 Millionen Unzen neue Reserven pro Jahr. Beim Branchenprimus Barrick Gold (WKN 870450) sind es sogar 8 Millionen Unzen pro Jahr!
Schon im April hatte Barricks neuer CEO Aaron Regent erklärt, die weltweite Goldproduktion aus Minen werde weiter sinken, da die Branche mit alternden Minen, wenig neuen Entdeckungen und längeren Genehmigungs- und Bauzeiten bei neuen Projekten zu kämpfen habe. 2008 ging die Goldminenproduktion laut der Experten von GFMS um fast 3 Prozent zurück und fiel damit auf das niedrigste Niveau seit 12 Jahren.