Die letzten paar Versuche ("Buy British!") und so, mit denen Staaten versucht haben, der Bevölkerung zu erklären, daß ihr Arbeitsplatz mit all seinen guten Bedingungen (Entlohnung, Sozialsystem, Sicherheit) auch daran hängt, dem Nachbarn dessen Gehalt zu gönnen und eben nicht den jeweils billigsten Videorecorder, Mixer, Toaster, PKW, Fernseher, Computer, Knoblauch, Fotoapparat, Spielzeug, ... aus Dingsda zu kaufen sind allesamt kläglich gescheitert. Der Mensch kauft "billigst", zur Not "nachhaltig" (auf lange Sicht billiger), aber nur zu einem geringen Anteil "mit Nationalstolz und sozialem Gewissen"
Die Erhebung von Einfuhrzöllen wäre evtl. in/ab den 1950ern ein probates Mittel gewesen, die Tendenz zu stoppen, daß Dinge in USA/Europa konsumiert werden, die andernorts (Hongkong, Taiwan, Japan, China, Korea, ...) deutlich billiger unter schlechteren Bedingungen hergestellt werden - und nur essentielle Dinge (Bananen, seltene Erden, ...) importiert werden. Hätte man damit rechtzeitig angefangen, und hätte man China nicht als "Markt" angesehen und darauf bestanden, geistiges Eigentum besser zu schützen, hätte man vielleicht "wäre wäre Fahrradkette".
So aber hat es sich ergeben, daß sich erst gewisse Länder auf gewisse Dinge spezialisiert haben und in der Folge dann das "Design" in diesen Ländern erfolgte (Brio Eisenbahn in Dänemark), die Fertigung aber in Dingsda (China oder so) und in der Folge hat man soviel ausgelagert, daß man sich erpreßbar gemacht hat gegenüber lauter Schurkenstaaten (bei der OPEC hat man es gemerkt aber keine Lehren draus gezogen!).
Software und IT-Dienste und Entertainment für "uns" kommt derzeit hauptsächlich aus den USA, auch extrem viele "Finanzdienstleistungen". China und Rußland versuchen sich als Gegenpol zu etablieren.
Wenn das orange Trumpeltier ;-) dann die Handelsbilanz uns gegenüber bejammert, sollte Agent Orange nicht nur den Warenverkehr medienwirksam auf den Tisch legen und bejammern, daß Europa die armen USA ausbeutet, die immateriellen Sachen aber unter den Teppich kehren.
Der Knoblauch in meinem Garten bleibt klein und ist eher scharf und nicht wirklich aromatisch. Es gibt hier Leute, die das mögen, ich habe lieber aromatischen Knoblauch und muß den wohl weiterhin importieren. Dafür könnte ich glatt rote Johannisbeeren und Rasenschnitt exportieren (habe ich gut und überreichlich!) um eine ausgeglichene Handelsbilanz anzustreben.
Aurubis, Nordex und Lufthansa sind in den letzten Tagen ganz OK gelaufen ... |