Ja, steigende Zinsen sind eine Chance für die Banken, da diese nun wieder Margen erwirtschaften können. Kurzfristig sind stark steigende Zinsen jedoch ein Risiko für Banken, da 1. in festverzinsliche Wertpapiere investiert wurde (alleine schon zur Einhaltung von LCR und Co), die nun eine deutliche Abschreibung zur Folge haben, da sie unter dem Ausgabekurs notieren. Natürlich werden die irgendwann zu 100% zurückgezahlt, aktuell verursachen sie aber hohe Buchverluste und vor allem 2. Banken einen aktivischen Festzinsüberhang haben. Durch Fristentransformation werden kurzfristige Mittel (bspw. Tagesgelder) langfristig an die Kunden herausgegeben (bspw. Baufinanzierung). Durch die starke Zinserhöhung werden schon jetzt für Tagesgelder teilweise 1% Zinsen fällig, die Zinserhöhung schlägt somit zu Ungunsten der Bank ein, während die langfristigen Kundenkredite noch jahrelang zu Zinsen teilweise unter 1% verzinst werden. Baufinanzierungen, die vor 2 Jahren abgeschlossen wurden, sind noch zumeist 8 Jahren mit einem Zinssatz von bspw. 0,75% in den Büchern, die Zinserhöhung schlägt somit zu Ungunsten der Bank nicht ein, sie müssen teilweise mehr an die Kunden zahlen als sie selbst von den Kunden bekommen, dabei sind da die Kosten (Standardstückkosten, Risikokosten, Overheadkosten, Eigenkapitalkosten) gar nicht berücksichtigt. Für das Neugeschäft ist es natürlich vorteilhaft, dass die Zinsen steigen. Aber die ersten Jahre wird es eher zu Problemen als zu Chancen führen. Es sei denn, es wurde sehr frühzeitig Zinsabsicherungsgeschäfte abgeschlossen.
Aber es war klar, dass die Allianz nun steigt, ich bekenne mich schuldig. Ich habe Mitte Oktober einen Sparplan auf die Allianz angelegt um meinen Anteil etwas zu erhöhen... |