Das sagen die Analysten Lanxess nach der Gewinnwarnung – Ist die Aktie jetzt ein Kauf? Der Aktienkurs von Lanxess ist nach der Dividenden- und Gewinnwarnung gestern deutlich abgesackt. Tief genug für einen Einstieg? Lanxess senkt Dividende und Gewinnprognose aufgrund hoher Energiepreise und Nachfrageeinbruch. Aktienkurs sackt um 8,2% ab, hat aber seit Jahresbeginn 44% an Wert verloren. UBS bestätigt Neutral-Bewertung, Deutsche Bank bleibt bei Buy-Einstufung. Der Chemiekonzern Lanxess hat seine Dividende und die Gewinnprognose massiv zusammengekürzt. Hintergrund sind die hohen Energiepreise und ein Einbruch der weltweiten Nachfrage. Der Aktienkurs der Kölner sackte daraufhin am späten Montag um bis zu 8,2 Prozent ab, bevor sie sich am Dienstag im Handel um 2,5 Prozent auf 22,15 Euro erholte. Damit hat sie aber seit Jahresbeginn immer noch 44 Prozent an Wert verloren.
Das Unternehmen schlug vor, die Dividende für 2023 von 1,05 Euro im Jahr 2022 auf 10 Cent pro Aktie zu senken. Lanxess warnte außerdem, dass der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern im Jahr 2023 bei nur 500 Millionen Euro liegen könnte, was unter einer früheren Prognose von 600 Millionen Euro liegt. Die Schweizer Großbank UBS hat Lanxess in einer ersten Reaktion auf die Nachrichten mit "Neutral" mit einem Kursziel von 25 Euro bestätigt. Der Spezialchemiekonzern treibe angesichts der Geschäftsschwäche seine Selbsthilfemaßnahmen voran und habe daher Dividendenkürzungen angekündigt, schrieb Analyst Samuel Perry in einer am Dienstag in einer Studie. Zudem werde der Verkauf der Sparte Urethane Systems eingeleitet. Der Verschuldungsgrad dürfte aber dennoch hoch bleiben. Deutsche Bank Research hat ihre Einstufung auf "Buy" mit einem Kursziel von 28 Euro belassen. Zwar sei das dritte Quartal des Spezialchemiekonzerns wie erwartet ausgefallen, doch sei das operative Jahresergebnisziel gesenkt worden, schrieb Analyst Tristan Lamotte am Dienstag. Eine echte Überraschung sei dies aber nicht. Zugleich verwies er auf neue Maßnahmen von Lanxess, um die Schulden abzubauen. Das Analysehaus Jefferies beließ ihre Einschätzung auf "Hold" mit einem Kursziel von 26 Euro. Durch die Senkung der Gewinnziele rücke nun verstärkt die Bilanz des Spezialchemiekonzerns in den Fokus – mit wahrscheinlich nur begrenzten freien Barmitteln, schrieb Analyst Chris Counihan. Dies erkenne der Konzern nun augenscheinlich, weshalb die Dividende gekürzt werde und zudem Geschäftsbereiche veräußert würden. Eine Refinanzierung von Schulden stehe erst Mitte 2025 an, dies dürfte weiterhin eine klare Belastung für die Kursentwicklung darstellen.
Die Warnung verheiße nichts Gutes für die Erwartungen des Managements hinsichtlich der Cash-Generierung im Jahr 2024, sagte Oliver Schwarz, Senior Analyst bei Warburg Research, gegenüber Bloomberg. Darüber hinaus stelle sie die Qualität des Portfolios des Unternehmens in Frage, da viele der Spezialitätengeschäfte von Lanxess derzeit einen starken Rückgang der Rentabilität verzeichneten.
Quelle: wallstreetONLINE Zentralredaktion
https://www.wallstreet-online.de/nachricht/...ewinnwarnung-aktie-kauf
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