Ich glätte sehr gern! Soll heißen, dass ich mir zwar die einzelnen Quartale anschaue, aber insgesamt dann den Schnitt nehme.
Ob jetzt also in einzelnen Quartalen (wie bei A.Jena üblich) mal der Umsatz wegbricht (wie im 3.Quartal) oder die Zinsaufwendungen/Währungsverluste höher sind (wie im 4.Quartal) oder ob Latente Steuern aktiviert werden, all diese Dinge glätte ich dann häufig, und setze sie in Beziehung zu Vorjahren, Prognosen, Äußerungen des Vorstands etc.!
Das mag sich jetzt zu einfach anhören, habe damit aber gute Erfahrungen gemacht, zumal ichs mir ja trotzdem nicht einfach mache.
Die Währungsrisiken sind für mich sicherlich auch ne BlackBox, weil sie nicht immer gesondert ausgewisen werden, sondern zusammen mit den Zinsaufwendungen veröffentlicht werden. Ich gehe mal davon aus, dass Analytik Jena im 4.Quartal vor allem duch das Schuldscheindarlehen und die insgesamt höheren Verbindlichkeiten diese 0,5 Mio erzielt hat. Das wird sich natürlich so schnell nicht ändern, weshalb das Unternehmen unbedingt an der Ebitda-Marge arbeiten muss. Dort kann man am meisten einsparen, und dort muss das Unternehmen auch sparen, sonst holt man die negativen Zinseffekte nicht raus, und nur dann macht die Aufnahme des Darlehens ja Sinn. Nur durch Veränderungen im Umlaufvermögen (Abnhame Forderungen) erzielt man keinen nachhaltigen positiven operativen CashFlow.
Was den Umsatz anbetrifft. Na ja, ich schrieb ja 15% p.a., was bei etwas mehr als 16% in diesem Geschäftsjahr und 14% im nächsten Geschäftsjahr dann hinkommt. Sind aber Kinkerlitzchen. Insgesamt hat Analytik Jena in den beiden Vorjahren mehr als 85 Mio € erlöst. Ob das wieder gelingt, weiß ich natürlich nicht, aber erstens sollen in allen bereichen die Geschäfte wieder anziehen, und zweitens ist das für mich auch nicht entscheidend.
Wichtig für mich ist die Entwicklung im Instrumentengeschäft und ein besserer Focus auf Kosteneinsparungen. Ich will ganz sicher keine Personalentlassungen bei dieser angespannten Lage in Ostdeutschland, aber ne Ebitda-Marge von 6% im Geschäftsjahr 2006/07 ist sicher nicht zu viel verlangt. da gibts genügend Möglichkeiten.
Ansonsten kann ich halt nur immer wieder betonen, dass mir deine Anlagestrategie wirklich sehr gefäüllt, aber sie unterscheidet sich nunmal doch etwas von meiner. Gerade an den Beispielen catalis und Analytik Jena sieht man das sehr gut. Deine Catalis ist wirklich ne klasse Wachstumskatie, aber ich investiere nicht gerne in Unternehmen, die bereits sehr hohe Nettomargen haben und dazu auch noch Aktienverwässerungen in hohem Ausmaße vornehmen. Na klar, ist letzteres auch nicht schlimmer als wenn Analytik Jena dann höhere Zinsaufwendungen durch mehr Fremdkapital aufnimmt, aber für mich ist das immer ein negativen Zeichen gewesen (hat vielleicht noch mit negativen Erfahrungen in den letzten 10 Jahren zu tun).
Na ja, für mich ist Analytik Jena jedenfalls einer dieser antizyklischen Käufe, sicherlich mit spekulativem Charakter, aber realistisch. Mit etwas Pech ist das Jahr 2006 für den Aktienkurs noch nicht das Jahr des starken Anstiegs, aber das passiert den besten Anlegern. Für mich ist das 2.Halbjahr aber vorentscheidend für die Kursentwicklung der gesamten nächsten 24 Monate.
Grüße |