Lotto24 AG sei ein Anbieter staatlicher Lotterien im Internet. Die Hamburger würden Spielscheine von Kunden an die staatlichen Landeslotteriegesellschaften vermitteln und dafür eine Vermittlungsprovision erhalten. Im Jahr 2015 habe das Transaktionsvolumen bei über 136 Mio. Euro gelegen. Daraus sei ein Umsatz von 13,5 Mio. Euro erfolgt. Das EBIT sei allerdings ebenfalls mit 13,4 Mio. Euro negativ gewesen.
Für 1 Euro Umsatz gebe Lotto24-Chefin Petra von Strombeck auch 1 Euro aus. Sei das Unternehmen nur eine bessere Geldwechselstube? Das Geld fließe vor allem in den Ausbau der Markposition und die eigene IT. Netto seien fast 11 Mio. Euro durch den Schornstein gejagt worden. Verluste seien für die Firmenchefin aber nichts Neues. 2014 seien rund 16 Mio. Euro plattgemacht worden und 2012 rund 3 Mio. Euro.
Im 1. Halbjahr des laufenden Jahres sei das Transaktionsvolumen um 35% auf 84,5 Mio. Euro geklettert. Der Umsatz um über 50% auf 9,2 Mio. Euro. Das Unternehmen habe inzwischen über 1 Mio. registrierte Kunden. In der 1. Jahreshälfte seien 175.000 neue Kunden hinzugekommen. Die Tendenz sei weiterhin stark steigend. Das EBIT habe im Berichtszeitraum bei minus 3,4 Mio. Euro gelegen und das Nettoergebnis bei negativen 1,4 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr 2016 plane von Strombeck mit einem anhaltenden Wachstum des Transaktionsvolumens zwischen 25 und 30%. Das EBIT als auch das Nettoergebnis würden noch negativ ausfallen; aber deutlich geringer als im Vorjahr.
Die anlaufenden Verluste der vergangenen Jahre habe der CEO, die Lotto-Fee von Lotto24, immer mit Kapitalerhöhungen "refinanziert". Seit dem Jahr 2012 habe die Gesellschaft stets frisches Geld benötigt. 2016 habe die Lotto-Fee noch nicht zur Kasse gebeten. Jüngst habe sie sich sogar damit zitieren lassen, dass das Unternehmen bis zur Gewinnschwelle gar kein Geld mehr benötige. Die Aktienexperten von "Vorstandswoche.de" würden das bezweifeln und sich nicht wundern, wenn von Strombeck bald wieder durch die Straßen ziehe und den Beutel aufhalte. In jedem Fall scheine bei Lotto24 etwas im Busch zu sein.
Kürzlich habe die Vorstandschefin einen längst vereinbarten Termin in Hamburg mit der "Vorstandswoche.de" ohne Begründung wieder abgesagt. Das sei nicht das 1. Mal, sondern schon das 2. Mal gewesen. Auf Nachfrage bei der Gesellschaft sei eine Neuterminierung "aktuell leider schwierig". In der Vergangenheit sei diese Art der Absage von börsennotierten Unternehmen immer ein ganz hervorragender Indikator gewesen, dass etwas anstehe. Das könnte zum Beispiel eine Kapitalerhöhung sein. Oder sogar eine Übernahme der Gesellschaft. Die Bude mache zwar weiterhin Verluste, aber die Online-Lotto-Plattform sei natürlich ein strategisch bedeutender Player für zahlreiche Unternehmen im Lotto-Geschäft. Die Günther Holding sei bereits mit mehr als 30% an Lotto24 beteiligt. Das Beteiligungsvehikel könnte sich Lotto24 locker komplett einverleiben. Aber auch zahlreiche andere Gesellschaften könnten sich für den Hamburger Spielscheinvermittler durchaus interessieren. Die Aktienexperten von "Vorstandswoche.de" seien sehr gespannt, ob Lotto24 bald vom Hofe gehe.
Die erneute Terminabsage mit der "Vorstandswoche.de" dürfte jedenfalls nicht daran liegen, dass die Firmenchefin so schwer beschäftigt sei. Mit der Führung von Lotto24 dürfte sich der CEO nicht wirklich überarbeiten. Sollte dies natürlich doch der Fall sein, dann habe sich von Strombeck ihr fürstliches Jahresgehalt inklusive aller Nebenleistungen von 741.000 Euro im letzten Jahr allemal verdient. Fix verdiene von Strombeck 300.000 Euro pro Jahr. 2014 hätten bei ihr insgesamt 541.000 Euro in der eigenen Kasse und 2013 sogar 756.000 Euro geklingelt. Sollte Lotto24 in der Tat übernommen werden, dann hätten die Aktienexperten von "Vorstandswoche.de" eine Idee Kosten zu sparen. Das gesamte Gehalt inklusive Nebenleistungen der Firmenchefhin erscheine ihnen aufgrund der berichteten Umsätze und der negativen Zahlen doch ein wenig übertrieben. Das Geld könnte viel besser in die Neukundengewinnung investiert werden.
Lotto24 sehe sich als Marktführer der Online-Anbieter staatlicher Lotterien. Der Marktanteil am Online-Lottomarkt betrage nach eigenen Angaben über 26%. Insgesamt beackere das Unternehmen einen Markt, der für Lotto ca. 7 Mrd. Euro groß sei. Insgesamt stagniere dieser Markt. Aber der Anteil an Online-Lotto werde immer größer. Aktuell habe das Unternehmen über 1 Mio. registrierte Kunden. Das Potenzial sehe von Strombeck insgesamt bei ca. 16,5 Mio. potenziellen Kunden, die online Lotto spielen könnten.
An der Börse werde Lotto24 derzeit mit fast 130 Mio. Euro kapitalisiert. Ertragstechnisch sei die Aktie sicherlich bezahlt. Strategisch habe das Unternehmen aber einen hohen Wert. Die Lotto24-Aktie sei bereits gut gelaufen und notiere mit 5,30 Euro auf einem Mehrjahreshoch. Wer an eine Übernahme glaube, der greife noch zu, so die Aktienexperten von "Vorstandswoche.de" in einer aktuellen Aktienanalyse zur Lotto24-Aktie. (Analyse vom 14.09.2016)
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