aus shareribs.com
Solartitel weiter sehr schwach
Aber nicht nur die Goldproduzenten und Explorer gehören zu den Verlierern, trotz der eigentlich guten Aussichten. Auch die Solartitel liegen weiterhin unter Abgabedruck, die Branche steht nicht im Fokus der Investoren und es sieht derzeit nicht danach aus, als ob ein Boden gefunden wäre. Zwar wurde in den vergangenen Wochen immer wieder das stärkere zweite Halbjahr 2011 zur Beruhigung der Investoren herangezogen. Die Pleite von gleich drei Solarfirmen in den USA allein im August hat jedoch für weitere Unruhe gesorgt. Dabei war bereits vor der Kreditvergabe zu Gunsten von Solyndra, die mehr als 500 Mio. USD Staatskredite erhalten haben, klar, dass das Unternehmen im September 2011 pleite sein würde. Solyndra hatte Panels mit Kosten von 6 USD/Watt hergestellt. Verkauft wurden diese dann zu 3 USD/Watt. Dieses Geschäftsmodell war zum Scheitern verurteilt. Anhand von Solyndra wird der Wettbewerbsvorteil der chinesischen Solarfirmen deutlich. Diese können ihre Panels und Module zu einem Preis von rund einem US Dollar je Watt herstellen, während der weltweite Schnitt bei knapp zwei USD/Watt liegt. Und sie
senken die Preise weiter. Ein weiterer Wettbewerbsvorteil für die chinesischen Hersteller ist die jetzt in China eingeführte Einspeisevergütung. Derzeit machen die meisten chinesischen Firmen rund 95 Prozent ihrer Umsätze im Export. Dies dürfte sich nun ändern. Berichten zufolge wurden kurz nach Inkrafttreten der Einspeisevergütung im August in der westchinesischen Qinghai Provinz neue Projekte gestartet, die nur mithilfe von Soldaten realisiert werden können, da nicht genügend Arbeiter verfügbar waren. Dabei ist der chinesische Markt für die heimischen Produzenten bisher wenig interessant gewesen. Während 2010 Paneele und Module mit einer Kapazität von 10 GW produziert wurden, betrugen die Gesamtinstallationen innerhalb Chinas nicht einmal 1 GW. Ein Problem, welches sich für die chinesischen Solarproduzenten als gravierend herausstellen könnte, ist der mangelnde Netzausbau. Bereits die Windkraftversorgung muss in China künstlich gedrosselt werden, da die Netze nicht mit den natürlichen Schwankungen zurechtkommen. Ein Wissenschaftler der Universität Xiamen sagte kürzlich, dass die neue Einspeisevergütung den Unternehmen drei Jahre lang Wachstum bescheren solte. Dann aber könnte der mangelnde Netzausbau für das gleiche Szenario sorgen, wie bei der Windkraft.
Derweil dürften die Überkapazitäten und die geringere Nachfrage bei den Aktien der meisten Solarhersteller bereits eingepreist sein, denn nach den Kursverlusten der vergangenen Wochen sind die vor allem die chinesischen Hersteller billig, wie lange nicht. Zu den großen Verlierern gehörten YIngli Green Energy, die sich vergangene Woche um 15,2 Prozent verbilligten, und JA Solar, die 17,5 Prozent verloren. Outperformer waren LDK Solar, die um 4,0 Prozent stiegen, während Papiere des größten chinesischen Produzenten Suntech Power 10,4 Prozent verloren. Aktien des US Herstellers First Solar schafften ein Plus von 0,9 Prozent. |