Ja mittlerweile ich bin ich sehr froh, dass ich bei Colonia Ende Juni (Posting #1021) großteils ausgestiegen bin. Stattdessen habe ich, wie ja erwähnt, einen Tausch mit der Commerzbank vorgenommen. Zwar habe ich bei der Commerzbank nur 10% Gewinn seit dem Tausch gemacht, aber dafür musste ich den Verlust von 15% bei der CRE-Aktie nicht voll mitmachen. Ist ja auch ein kleiner Trost.
Ich bin zwar nach wie vor der Meinung, dass die CRE eindeutig unterbewertet ist (NAV zu aktuellen Kurs), aber das bringt nichts, wenn nur wenige das auch so sehen bzw. so analysieren. Auf Analysten gebe ich gar nichts, denn gerade bei Immo-Werten lagen diese Herrn in den letzten zwei Jahren schon meilenweit daneben. Wenn man den Kursverlauf sich so anschaut, dann glauben nicht sehr viele an diese eigentlich offensichtliche Unterbewertung. Es kann aber auch sein, dass der breite Markt auf Vorstand Rind und dem oberen Management kein allzu großes Vertrauen entgegen bringt. Wäre ja eigentlich auch nachvollziehbar und durchaus sehr verständlich, denn die Herren haben ja die CRE fast schon an die Wand gefahren und auf die ganzen Optionsscheingeschäfte, von denen das obere Management toll profitieren konnte, aber das Unernehmen wie auch die Aktionäre konnten nicht eher im Gegenteil, möchte ich erst gar nicht näher eingehen. Ist aber schon ein sehr kritischer Punkt bei der CRE.
Was ich bei der CRE sehr stark vermisse, ist eigentlich ein ganz klare Strategie bzw. Konzept wie man einen nachhaltigen positiven Cash Flow generieren möchte. Da helfen dann auch keine Interviews von Rind, dass man kleinere Wohnhäuser wegen der Inflationsgefahr in den letzten Wochen verkaufen konnte. Da reden wir aufs Jahr gesehen von gerade mal um die 10 Mio. € allerhöchstens 15 Mio. € Umsatz. Diese Verkäufe bringen nicht allzu viel in die Kasse ("etwas über Buchwert verkauft") und zweitens sind sie auch nicht allzu groß nachhaltig. Wobei das Immo-Umfeld aufgrund der niedrigen Zinsen und der latenten Inflationsgefahr gut ist und sich auch sehr wahrscheinlich weiter aufhellen wird. Aber einen Hyp wie in 2006 und 2007 werden wir sicherlich nicht mehr erleben. Irgendwie kommt es doch einem so vor, dass der Rind etwas ablenken möchte von den ganzen Problemen, sei es durch die doch sehr kritisch zu beäugten Optionsscheingeschäften der letzten Jahre und dem sehr schwachen operativen Geschäft. Damit könnte man auch den Kursverlauf erklären, nach dem die HV doch recht harmonisch verlaufen ist. Das Ganze war wohl viel zu harmonisch.
Wie gesagt für mich ist die CRE-Aktie eindeutig unterbewertet, aber das scheint derzeit wohl so gut wie keinen zu interessieren. Wie will denn die CRE um Rind & Co. einen nachhaltigen positiven Cash Flow generieren: Kosteneinsparung wo - Instandhaltung, Verwaltung, ... und in welcher Größenordnung sind sie geplant ? Umschuldung wie - kann man von den aktuell niedrigen Zinsen nennenswert profitieren ? Portfolioverkäufe ja oder nein ? Mieterhöhungen - wie hoch in Prozent möglich bezogen auf alle WE ? Senkung der Leerstandsquote wie und was bringt es in etwa ein ? Das sind nur einige Fragen, die bei einem Immo-Bestandshalter wie der CRE im Raum stehen. Auf der HV hätte man diese Fragen einigermaßen beantworten können. Viel kam ja auf der HV nicht heraus. Ebenfalls: Wie will bzw. muss sich die CRE kleinschrumpfen ? Diese äußerst wichtige und eigentlich elementare Frage steht bei fast allen deutschen Immo-Werten im Raum. Dürfte auch mit der größte Unsicherheitsfaktor bei allen Immo-Werten sein, ebenfalls ein großer Unsicherheitsfaktor ist der tatsächliche Wert des Immobilienportfolios, nicht der Geschätzte. Auch hier erfährt man von der CRE so gut wie nichts, ob man in diesem Jahr mit weiteren Abschreibungen auf das Wohnportfolio rechnen muss. Dass die CRE eine Bilanzverkürzung vornehmen muss steht für mich außer Frage, denn in 2011 stehen einige größere Kredite zur Rückzahlung an und die Banken werden Eigenkapitalquoten unter 20, vielleicht sogar 30%, wohl nicht mehr akzeptieren. Von dieser Seite aus habe ich von CRE bisher überhaupt noch nichts gehört. Steht da vielleicht sogar eine Kapitalerhöhung ins Haus ? Das wäre dann eine Verwässerung des Gewinns und dann könnte auch die schöne Unterbewertung gar nicht mehr so schön sein.
Ich weiß nicht was bei der CRE passieren wird, aber es stehen doch einige sehr wichtige, offene Frage im Raum, die Rind nicht beantworten kann oder auch momentan nicht beantworten will. Wer weiß das schon. Aber genau das scheint das Problem für die CRE-Aktie zu sein. Viel anders kann ich mir den Kursverlauf der letzen beiden Wochen nicht erklären. Viele hatten wohl im Vorfeld der HV gehofft, dass Rind einige sehr wichtige offene Fragen beantworten wird. Leider Fehlanzeige. Da wurde meiner Meinung nach ein große Chance vom Management verspielt. Warum ? Das sollte sich wohl jeder selbst fragen und versuchen eine Antwort darauf zu bekommen. Für mich steht fest, dass das Unternehmen, warum auch immer immer, keine selbst gesteckten Unternehmensziele seinen Aktionären nennen möchte. Von Offenheit ist bei der CRE leider nach wie vor keine Spur zu erkennen und so etwas kann einem Kurs nun mal nicht allzu gut tun. Darum wäre ich vorsichtig den miesen Kursverlauf seit der HV nur auf Zocker zurückzuführen. Ist zwar immer wieder eine beliebte Erklärung, aber sie kreift auch meist viel zu kurz. Meiner Meinung nach ist der Kursverlauf seit der HV auf die weiterhin existierenden Intransparenz von Rind & Co. zurückzuführen und nicht auf Zocker. Sehr wahrscheinlich hatten viel im Vorfeld der HV Antworten erwartetet. Die haben sie nicht bekommen und haben dann verkauft. Ich denke diese Variante ist viel wahrscheinlicher als immer nur bei diesen bösen Zocker die Schuld zu suchen. Nun gut, das mit den Zocker ist ja immer sehr leicht geschrieben.
Für mich wird die CRE weiter auf der Watchliste stehen, aber unter der 3 €-Marke werde ich sie sicherlich nicht mehr kaufen. Die CRE muss jetzt erstamal vernünftige Nachrichten bringen und die Transparenz muss schlicht und einfach größer werden. Sonst wird das nichts mit der CRE-Aktie. Das ist meine Meinung. |