leerverkäufe

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neuester Beitrag: 22.03.09 22:42
eröffnet am: 25.02.09 16:52 von: tan_go Anzahl Beiträge: 66
neuester Beitrag: 22.03.09 22:42 von: Depothalbiere. Leser gesamt: 5866
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bewertet mit 7 Sternen

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25.02.09 16:52
7

973 Postings, 5688 Tage tan_goleerverkäufe

wann habt ihr alles leerverkauft???

die dimension dieser unsäglichen  und meiner meinung nach zwielichtigen praxis für dei aktien märkte sowie auch für des sentiment in der realwirtschaft wird m.E. weit unterschätzt

wacht endlich auf , macht dem treiben endlich ein ende

die politik , sowieso von haus aus ignoranten, hat das problem noch nicht einmal im kleinen ansatz entdeckt,
sie ergeht sich  in unausgegorenen absichtserklärungen aus halbwissenheit

die lobby der verfechter aus eigennutz ( zB francioni) ist groß und anmaßend und gehört gestürzt  
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40 Postings ausgeblendet.

02.03.09 23:01
1

69033 Postings, 7472 Tage BarCodeDer "Realwirtschaft"

sind die Börsenkurse im Prinzip wurscht. Für die ist es eh besser, das Geld fließt in ihre Produkte und nicht in Aktienspekulation...
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02.03.09 23:02

30831 Postings, 6942 Tage ScontovalutaUnd in Dividenden sowieso schon mal nicht...

02.03.09 23:03

973 Postings, 5688 Tage tan_gofrancioni zb

da erwischts nun auch den richtigen , ist  befürworter des shortens, aus eigennutz bisher jedenfalls

20:46 02.03.09

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse (Profil) hat im Februar einen deutlichen Umsatzeinbruch auf dem elektronischen Handelssystem Xetra hinnehmen müssen. Der Umsatz sei um 24 Prozent zum entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 83,0 Milliarden Euro gefallen, teilte das Unternehmen am Montag in Frankfurt mit.

zu meinem vorredner, das meine ich mit pathologisch- du verstehen?  

02.03.09 23:05

69033 Postings, 7472 Tage BarCodeImmerhin

Die Amis lernen grad das sparen. Die Sparquote ist auf für die USA sensationelle 5% angestiegen...
Das wird auch den Banken zugute kommen...
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02.03.09 23:14

25551 Postings, 8374 Tage Depothalbiererund wenn sie dann alle so richtig schick gespart

haben, zieht sie die fed mit ner fetten inflation ab.
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die kirche hilft bei problemen, die es ohne kirche gar nicht gäbe.

02.03.09 23:36
1

69033 Postings, 7472 Tage BarCodeBlödsinn

Die Fed hat null Interesse an ner Inflation. Die ist Gläubiger und nicht Schuldner. Außerdem: Immo liegt die Inflationsrate in den SA bei 0,0%...
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02.03.09 23:38

69033 Postings, 7472 Tage BarCodeDas "U" wollte ich nicht unterschlagen :-)

03.03.09 00:00

69033 Postings, 7472 Tage BarCodeWenn "jemand" Interesse

an Inflation hat,dann sind es die verschuldeten Staaten. Da kommt es dann drauf an, ob die FED z.B. genügend auf ihre Unabhängigkeit pocht.
Zentralbanken - so sie unabhängig sind - sind jedenfalls nicht an Inflation interessiert.
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03.03.09 00:02

30831 Postings, 6942 Tage ScontovalutaIiitalia, Eespania, Eeeiire?

03.03.09 00:17
2

69033 Postings, 7472 Tage BarCodeIn Europa

ist es noch wesentlich komplexer. Die Staaten können hier praktisch kein Geld schöpfen. Sie können allenfalls mehr Geld in Umlauf bringen, das sie per Anleihen reinholen. Und es müssen genügend Abnehmer für die Anleihen da sein. (Was theoretisch das Geld ja wieder dem Umlauf entzieht.)
Die EZB muss alle EU-Länder berücksichtigen. Immo geht das Geld ja nicht in Umlauf, sondern stützt die Banken. Und die hatten vor der Krise durch Interbankenverkehr wesentlich mehr Geld zur Verfügung als im Moment, das sie in Umlauf bringen konnten. Außerdem muss das Geld auch noch unter die Leut, dass es die Märkte überfüllen könnte. Dazu wäre zunächst mal eine sich anheizende Konjunktur nötig.
Das ist immo nun wirklich ein fernes Problem...
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03.03.09 00:30

25551 Postings, 8374 Tage Depothalbiererdie tun aber alles dafür, daß es bald eine gibt.

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die kirche hilft bei problemen, die es ohne kirche gar nicht gäbe.

03.03.09 00:51
4

69033 Postings, 7472 Tage BarCodeDann erklär doch mal,

wie die zustande kommen soll. Klar wird der Preisanstieg sich wieder etwas beschleunigen. Das hatten wir in den letzten Jahren ja auch bisweilen. Aber immer aus verschiedenen Gründen. Obwohl die Geldmengen exorbitant waren - insbesondere in den USA, kam es trotzdem nicht zu exorbitanten Preissteigerungen. Echte Inflationsgefahr ist wesentich höher in abgeschotteten Märkten als in globalisierten Märkten. Das Amigeld floss per Import von Waren einfach aus dem Land (und per Anleihen zurück.). Der Markt leidet ja heute selten unter Warenknappheit bei gleichzeitiger massiven Geldüberschüssen auf der Nachfrageseite.
In letzter Zeit war es allenfalls die Rohstoffe, die in dieser Art zur eigentlichen Teuerungsrate beigetragen haben. War aber eben auch kein Geldphänomen.
Obwohl die Amis extrem billiges Geld zur Verfügung hatten, gab es keine allgemeine Inflation. Außer im Immobilienbereich - und da war das Geld ja auch von der Politik durch die perversen Kreditvergaberichlinien hingelenkt worden.
Und in den Finanzmärkten. Da hat sich sowas wie eine echte Inflation abgespielt. War aber auch ein eher abgegrenzter Bereich.
Aber wie man sieht: Solche Verwerfungen in bestimmten Segmenten drohen heute in viel gefährlicherem Ausmaß als eine allgemeine Inflation.

Möglich, dass es durch die jetzige Geldpolitik an anderer Stelle zu neuen Verwerfungen und Blasenbildungen kommt. Allerdings muss dazu überhaupt erstmal wieder eine verstärkte Umlaufbewegung her. Da tut sich noch nicht viel. Falls du das rechtzeitig erkennst: Bitte informier mich. Wenn es losgeht, kann man da dann vielleicht ein bisschen mitverdienen, falls man es rechtzeitig erkennt...
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03.03.09 01:17

10665 Postings, 7266 Tage lumpensammlerStimmt Barcode

nur was passiert, wenn das System aus dem Tritt kommt, z.B. wenn die Importe drastisch fallen, aber die Geldmenge trotzdem weiter steigt? Ich weiß nicht, wann es passiert, aber sobald die Asiaten über eine Art asiatischer Binnenkonjunktur mehr oder weniger ihr eigenes Ding drehen können, sehe ich für die westlichen Währungen schwarz. Das kann durchaus noch dauern. Befürchte aber wie du, dass die Karawane auch unerkannt an mir vorbei ziehen wird.  

03.03.09 01:21
3

8051 Postings, 7708 Tage RigomaxDie Geldmenge ist hoch und sie steigt schnell

weiter. Bisher hat sich die überschüssige Liquidität auf den Finanzmärkten ausgetobt. In Zukunft will man aber gerade vermeiden, daß Geld in windige Finanzkonstruktionen fließt.

Wohin also mit dem ganzen neugeschaffenen Geld? Es wird sich auf die reale Wirtschaft stürzen. Da aber die Menge der Güter beschränkt ist (genauer: nicht so schnell steigt wie die Geldmenge) werden die Preise steigen. Das wird in den verschiedenen Bereichen unterschiedlich sein. Aber im Schnitt werden die Preise kräftig ansteigen. Ob man das schon als Inflation bezeichnen will, ist reine Definitionssache. Mit der Inflation der Zwanziger Jahre wird das aber sicher nicht vergleichbar sein.

Und deswegen ist meine These, daß auf lange Sicht (ich schätze so etwa 3, höchstens 10  Jahre) produktive Sachanlagen im Wert deutlich höher stehen werden. Das sind im wesentlichen Aktien und in Wachstumsgebieten der Erde auch Immobilien.

Alles unter der Voraussetzung, daß es keine grundsätzlichen Änderungen an der Wirtschaftsstruktur (Währungsreformen, massive Enteignungen, Revolutionen und derlei) gibt. Falls doch, dann werden unproduktive Sachanlagen neu bewertet, z.B. Gold. Und vielleicht auch Handfeuerwaffen ;-).  

03.03.09 17:34

973 Postings, 5688 Tage tan_gound abwärts...

ei ei, habt ihr wieder die verkaufsprogramme gestartet??  

03.03.09 18:03

69033 Postings, 7472 Tage BarCodeVeränderungsraten der Geldmenge

03.03.09 18:09

69033 Postings, 7472 Tage BarCodeErläuterung

Die Wertspalte beziffert das prozentuale Wachstum. Im EWU-Raum.
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03.03.09 18:54
3

69033 Postings, 7472 Tage BarCodeWer jetzt eine Inflation voraussagt

wegen wachsender Geldmenge, sollte zunächst mal erklären können, warum es die nicht schon früher gab z. B. in den USA in den letzten 20 Jahren:

Da gab es ein enormes Geldmengenwachstum auch in Phasen von Konjunkturschwächen. Wenn sie auch nicht mit der aktuellen Schwäche vergleichbar sind. Aktuell dürfte sich das Geldmengenwachstum aber auch in den USA deutlich abgeschwächt haben. Leider veröffentlichen sie ja die M3-Zahlen nicht mehr...

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04.03.09 13:18

8051 Postings, 7708 Tage RigomaxL E S E N ! Z.B. #55, 1. Absatz.

Finanzgeschäfte können nun mal Liquidität binden.
Und das taten sie in der Vergangenheit.  

04.03.09 13:23

69033 Postings, 7472 Tage BarCodeWer redet denn mit dir?

Du hast doch eh fast dasselbe gesagt wie ich. Andere haben hier von derber Inflationsgefahr geredet...
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04.03.09 14:11

8051 Postings, 7708 Tage RigomaxAch so. Freut mich, daß Du auch der Meinung

bist, daß wir mit kräftigen Preisanstiegen rechnen müssen.

Wo die Inflation anfängt, ist  natürlich Definitionssache. Ich persönlich halte allerdings Preissteigerungen von 5% und mehr über mehrere Jahre für durchaus inflationär.

Anfang 2012 sollten wir noch einmal in diesen Thread gucken. Und danach jeweils am Jahresanfang, wenn die neuen Statistiken über den durchschnittlichen Preisanstieg des vergangenen Jahres herauskommen.  

04.03.09 14:13

805 Postings, 6050 Tage KostolanyFANwas habt ihr denn

gegen Koscheine Scheine????was ist daran ungerecht???
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Die größte Spekulation der Welt wäre es, einen Politiker zu dem Wert einzukaufen, den er hat, und ihn zu dem Wert zu verkaufen, den er sich selbst einräumt. Zitat:Andre Kostolany

05.03.09 11:18

973 Postings, 5688 Tage tan_gound wieder

nachdem trader sofort und ungedeckt shorten können, braucht die volatilität nicht wundern

ist nur noch casino-- widerlich, aufsicht und politik schläft bzw. absolut unfähig  

05.03.09 11:22
1

973 Postings, 5688 Tage tan_goaufschlussreiche schlussfolgerung

aus einem anderen thread

Der Bären heimliche Probleme
Liebe Leserinnen und Leser,
kürzlich konstatierte ein US-Händler an der New York Stock Exchange, dass es momentan
nur zwei Arten von Trades an der NYSE gäbe: Short gehen und Shortpositionen eindecken.
Das ist vielleicht ein wenig krass formuliert. Aber wenn man sich einige statistische Größen
wie die zahlreichen 95%-down-volume-Tage, die in allen Zeitrastern deutlich überverkauften
markttechnischen Indikatoren oder die extreme Differenz zwischen neuen 12 Monats-Hochs
und –Tiefs ansieht, muss man eines einräumen: Die Stimmung ist noch schlechter als die
charttechnische Lage, und die ist schlecht genug. Ist dies das wahre Paradies der
Börsenbären, der Baissiers?
So lange alles schön nach Plan läuft, durchaus. Aber genau das kann sich sehr schnell
ändern ... gerade in solchen Phasen völligen Pessimismus ist es nur ein kleiner Schritt von
völliger Marktkontrolle durch die Baissiers zu einer Short-Squeeze (to squeeze =
ausquetschen) ... und die kommt nahezu immer auf leisen Sohlen.
Auf den ersten Blick wirkt es wirklich so, als würden die Bären das Geschehen völlig
kontrollieren. Das ist momentan auch nicht von der Hand zu weisen. Doch dass sie sich
deswegen gemütlich zurücklehnen, ihren neuen Reichtum genießen und von noch mehr
Gewinnen träumen können, ist ein Irrglaube, der leicht entsteht, wenn man nicht gerade auf
gigantischen Shortpositionen im Future oder Millionen leer verkaufter Aktien sitzt. Denn was
oft übersehen wird ... außer von momentan gar nicht so glücklichen Baissiers ... ist, dass all
diese Gewinne durch in Grund und Boden gedroschene Kurse so lange reine Buchgewinne
sind, bis diese Positionen eingedeckt und damit in trockenen Tüchern sind. Und genau das
dürfte manch einem Bär momentan das Fell zu dick werden lassen.
Zum Eindecken braucht es ein passendes Umfeld
Die Faustregel, dass zu einer tauglichen Wende nach oben in der Regel eine zackige
Verkaufspanik gehört, hat durchaus ihre Berechtigung. Nicht nur, weil in eine solche Panik
auch der letzte Bulle den Mut verliert, aussteigt ... und so danach letztlich kaum noch jemand
übrig bleibt, der noch verkaufen will und damit die Kurse weiter drücken könnte. Sondern
auch, weil eine solche, immer von sehr hohen Umsätzen begleitete Welle massiver Verkäufe
genau der Schuh ist, in den eine Bärentatze passt.
Das Problem der Baissiers ist immer, ihre Shortpositionen eindecken zu können, ohne
dadurch die Kurse selbst zu schnell nach oben zu treiben, bevor die gesamten Baisse-
Schäfchen im trockenen sind. Das ist nicht das Problem des Privatanlegers und nicht das
Problem derer, die über Optionsscheine, CFDs oder Zertifikate auf fallende Kurse setzen. Da
kann es höchstens das Problem der Emittenten werden, die sich aber dagegen abzusichern
haben.
Nein, es ist das Problem derer, die die Kurse „machen“: Die großen Adressen, die Milliarden
bewegen und so die Kurse oft sehr markant dominieren. Und werden die Positionen zu groß
... kann sich das zu einem wahren Waterloo auswirken, wenn die rettende Verkaufspanik
ausbleibt oder man zu viel wagt. Solch ein „Schlachtfest“ haben wir zuletzt z.B. bei Rohöl seit
Sommer letzten Jahres erlebt. Da wurden zwar die Bullen und nicht die Bären massakriert,
aber das Prinzip ist genau das selbe: Zu viele Positionen, als der Markt verkraften könnte,
sobald man versucht, diese einzudecken.
Ob es nun um leer verkaufte Aktien geht oder um Shortpositionen im Future, das Problem
bleibt das selbe. Wer im Future Short ist, kann seine Gewinne erst dann wirklich verbuchen,
wenn er sich neutral gestellt hat. Und das passiert, indem man eine Long-Position kauft und
so (Short - Long = Null) eine neutrale Position erhält. Wer z.B. im Dax bei 4.500 mit 10
Kontrakten im Dax Future Short ging und nun bei 3.800 im Dax Future mit 10 Kontrakten
Long geht, hat seinen Gewinn gesichert. Feine Sache. Aber wie ist es, wenn jemand nicht
10, sondern 10.000 Kontrakte oder mehr hat?
Dann kann das Eindecken richtig unerfreulich werden, denn würde eine einzige Adresse
versuchen, an einem Tag 10.000 Kontrakte Long zu gehen, würde sie damit die Kurse schon
recht markant nach oben bringen. Denn ebenso wie überall an der Börse ist der aktuelle Kurs
immer das Ergebnis aus dem fragilen Gleichgewicht zwischen Kauf- und Verkaufswilligen.
Momentan werden im Dax Future am Tag um die 200.000 Kontrakte gehandelt. Ein Anstieg
um 10.000 oder mehr auf der Kaufseite kann in diesem Umfeld blanker Nerven durchaus
eine deutliche Bewegung nach oben auslösen. Und es geht hier nicht zwingend um „nur“
10.000 Kontrakte.
Daher haben die großen Adressen, die offensiv Short sind, d.h. damit nicht Aktienbestände
absichern sondern „Netto-Short“ sind, immer das Interesse, dass solche Eindeckungen dann
vonstatten gehen, wenn gerade massiver Verkaufsdruck auftritt, der den eigenen Kauforders
so deutlich entgegen wirkt, dass die Kurse durch die eigenen Käufe nicht unnötig steigen,
bevor man mit dem Eindecken fertig ist.
Gleiches gilt für leer verkaufte Aktien. Ein totaler Selloff, ob nun fundamental begründet oder,
wie z.B. heute bei General Electric, bar jeder tieferen Vernunft, ist eine ideale Plattform für
solche massiven Eindeckungs-Operationen. Ein Schuft wer denkt, dass da dann die eine
oder andere Adresse bewusst ein wenig mit Gerüchten nachhilft, um einen solchen finalen
Ausverkauf zu provozieren. Doch negative Gerüchte, Verkaufsempfehlungen von Banken
nach 90% Kursverlust oder ähnliche Aktivitäten spielen den Bären nun einmal ideal in die
Karten. Denn sie suggerieren denen, die nun brav in Panik geraten sollen, dass der Abstieg
der Kurse nun erst richtig losgehen würde ... während die Baissiers ihre Positionen schließen
können, ohne die Kurse dadurch selbst nach oben zu bringen und zugleich nicht selten
gleich auf die Long-Seite wechseln, indem sie, so der Druck reicht, z.B. eine Million leer
verkaufter General Electric eindecken und bei der Gelegenheit gleich noch eine Million mehr
kaufen und so auf einmal netto Long sind.
Die Margin-Pyramide
Ein ideales Spielchen, das oft auch aufgeht. Doch es wird dann kritisch, wenn eine solche
Verkaufspanik ausbleibt und im Gegenteil die Umsätze austrocknen ... was gerne mal
passiert, wenn zwar auf der einen Seite ein Käuferstreik herrscht, auf der anderen Seite aber
so langsam jeder, der in Panik geraten soll, dies bereits vor Tagen tat und dem Markt so
zugleich auch die Verkäufer ausgehen. Bei schwindenden Umsätzen wird es immer und
immer problematischer, wirklich große Short-Positionen einzudecken. Und gerade bei Hedge
Funds werden diese oft immer und immer größer, je weiter die Kurse fallen, denn:
Hier neigt man dazu, das Kapital gerne voll „auszuschöpfen“. Und das bedeutet, dass man
sich der Margin-Pyramide bedient, indem man neue Shortpositionen in dem Maße
dazupackt, wie das Margin-Konto dies zulässt. Sie wissen, dass man bei Trading im Future –
egal in welchem – Sicherheiten zu hinterlegen hat, die so genannte Margin, um
sicherzustellen, dass man den Gegenpart des Kontrakts auch bezahlen kann, wenn es zum
Schwur kommt.
Nun ist es so, dass das dazu gehörige Konto, das Margin-Konto, allabendlich abgerechnet
wird. Dabei werden Buchgewinne als Guthaben hinzugerechnet. D.h. dieses Konto wächst
an, je weiter man mit seiner Position im Gewinn liegt. Dies kann man nutzen, indem man für
diese aufgelaufenen Gewinne weitere Positionen (in unserem Beispiel des Dax-Future Short-
Positionen), dazupackt. Man geht also weiter Short, bis die aktuell vorhandene Summe auf
dem Margin-Konto der nötigen Margin für die Gesamtzahl der Kontrakte entspricht. Wer so
vorgeht, erhöht Tag um Tag seine Positionsgröße in dem Maße, wie die Kurse weiter fallen
(und er damit tiefer im Gewinn liegt), ohne von außen neues Kapital zuschießen zu müssen.
Damit hebelt er also seine Position immer stärker und verdient sich dumm und dämlich ... es
sei denn, es kommt etwas dazwischen.
Denn der Haken an der Sache ist, dass auf diese Weise das „Polster“ bis zum Margin-Call
nie dicker wird. Der Margin-Call ist der Moment, an dem die hinterlegte Sicherheitsleistung in
der abendlichen Abrechnung so durch einen Kursverlust in den Futures so weit geschrumpft
ist, dass sie das Mindestlevel unterschreitet. In diesem Moment muss das Margin-Konto
sofort wieder aufgefüllt werden, ansonsten wird die Position vom Terminbörsenbetreiber
zwangsverkauft.
Normalerweise würde man, wenn man seine ursprüngliche Short-Position nicht ausweitet,
mit weiter fallenden Kursen immer mehr „Luft“ auf sein Margin-Konto bekommen und so
normale Kursrücksetzer problemlos aussitzen können. D.h. man kann sich erlauben
auszusteigen, wenn man es für sinnvoll hält ... und nicht, weil man sonst „ausgestiegen wird“,
weil man die nötige Summe für den Nachschuss auf das Margin-Konto nicht besitzt.
Und was, wenn die Panik nicht kommt?
Wer also sein Polster im Margin-Konto dazu verwendet, immer neue Short-Positionen
hinzuzupacken, hat immer nur einen Spielraum bis zum Margin-Call, der
dem entspricht, als wäre man die Position gerade neu eingegangen. Das heißt, dass eine
gerade in volatilen Phasen normale Gegenbewegung um 5-10% solche vollgepackten,
pyramidisierten Konten schon in die Bedrouille bringen kann.
Die Art und Weise, wie in den letzten Tagen jede Bewegung nach oben am Aktienmarkt
immer wieder konsequent und mit der Brechstange „weggedrückt“ wurde, deutet für mich an,
dass dieses Pyramidisieren der Positionen erneut praktiziert wird und diese Akteure nicht nur
täglich fallende Kurse wollen, sondern auch brauchen, um den Schwung der Bewegung nach
unten zu erhalten ... in der Hoffnung, noch mehr Positionen aufsatteln zu können, noch mehr
Profit zu machen und durch diese permanente Abwärtsbewegung dann eine feine
Verkaufspanik auslösen zu können, in deren dann hoffentlich massiv steigende Umsätze sie
dann gemütlich eindecken können.
Aber wehe, diese steigenden Umsätze bleiben aus. Wehe, die Panik kommt nicht oder wird
nicht konsequent genutzt. Immerhin hat der Dax die 4.000 gebrochen, der S&P 500 die 740,
der Dow Jones die 7.450. Ja, danach ging es auch weiter nach unten ... aber eine Panik? Die
bleib bislang aus. Ebenso wie eine wirklich große Umsatzspitze. Hätte ich jetzt eine
Riesenposition Short im Future und hätte, wie oft bei Hedge Funds, alles verfügbare Kapital
investiert und damit gar kein Geld für das auffüllen des Margin-Kontos frei ... ich würde ganz
schön unruhig werden.
Vor allem, weil die Beispiele der jüngeren Vergangenheit ziemlich klar aufzeigen, wie böse
solch ein „Optimieren“ der Positionen ausgehen kann, wenn die Erwartung einer idealen
Gelegenheit zum Eindecken ausbleibt. Es war ja nicht nur der Zusammenbruch der
Fahnenstange bei Rohöl. Dieses Massaker derer, die sich mit ihren gigantischen Positionen
für unverwundbar hielten, erstreckte sich fast auf den gesamten Rohstoffbereich. Und es war
das selbe Problem: Die damaligen Kursexplosionen nach oben endeten nicht in einer totalen
Kaufpanik, sondern versickerten, nachdem all diejenigen, die meinten, den stark gestiegenen
Kursen hinterher laufen zu müssen, dies bereits getan hatten und die Umsätze nicht mehr
das nötige Niveau hatten, um die Glattstellung der gigantischen Longpositionen zu
verkraften, ohne massiv einzubrechen.
Hier und heute habe ich den Eindruck, dass sich das selbe Szenario am Aktienmarkt etabliert
– nur eben auf der Short-Seite. Ich weiß nicht, ob der heutige, plötzlich nach oben weisende
Tag im Dax schon der Anfang einer Short-Squeeze ist. Das kann niemand sicher
vorhersagen, weil man denen, die hier massiv Short sind, nicht in die Köpfe hinein sehen
kann. Ich persönlich meine, dass diese Akteure erst nervös werden (und ob der Margins
werden müssen), sobald der Dax, der S&P und die anderen stark über Futures gehandelten
Indizes die Herbst-Tiefs wieder überwinden würden, im Dax z.B. die 4.000. Wenn diese
Hürden nicht überwunden werden, dürften die Bären ihr Spiel ohne Wenn und Aber weiter
treiben.
Aber das Dumme ist ... dass solche entscheidenden Chartmarken ruckzuck überstiegen
werden, wenn auch nur eine der großen Adressen auf der Short-Seite beginnt, ihre
Positionen einzudecken. Und dann würden die anderen folgen ... oder folgen müssen. Es ist
schlicht noch nicht absehbar ... aber wenn eine solche Situation entsteht, ist ein Anstieg von
fünf Prozent im Dax, wie heute gesehen, keineswegs eine Größenordnung für „Short-
Squeeze-Tage“, die das obere Ende der möglichen Kurszuwächse darstellen würde.
Nicht zuletzt deshalb, weil dann ja zusätzlich all diejenigen nervös würden, die Leerverkäufe
im Aktienbereich halten. Denn werden diese Positionen zu groß, tut man sich nicht selten
sehr, sehr schwer, überhaupt genug Aktien über die Börse zurück kaufen zu können, um die
gesamte Short-Position wieder auszugleichen. Gerade bei etwas kleineren Werten tauchen
dann plötzlich Kursteigerungen von 10 oder 20% an einem Tag auf, was die Indizes ebenfalls
nach oben treibt und die Baissiers im Bereich der Index-Futures zusätzlich unter Druck setzt
...
Sicher, die Aktienmärkte sind weitaus „breiter“ als der Bereich der Rohstoffe. Aber wenn eine
solche Short-Squeeze beginnt (wobei für mich die Frage nicht lautet „ob“, sondern „wann“
und auf welchem Niveau das der Fall ist) würde ich mich nicht einmal ein bisschen wundern,
wenn die Aktienmärkte dann binnen weniger Wochen von „verdammt tief gefallen“ auf „ja
sind denn jetzt alle verrückt geworden“ steigen würden!
Mit den besten Grüßen
Ihr Ronald Gehrt
(www.system22.de)  

22.03.09 22:42

25551 Postings, 8374 Tage Depothalbierergebt mehr grüne für 53.

die inflation kommt trotzdem, mit dem ölpreis gehts schonmal los.........
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die kirche hilft bei problemen, die es ohne kirche gar nicht gäbe.

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