DJ Deutscher Auftragseingang fällt im Dezember stärker als erwartet
BERLIN (Dow Jones)--Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im Dezember 2010 stärker als erwartet gesunken. Wie das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) am Montag in Berlin auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, verringerten sich die Bestellungen gegenüber dem Vormonat preis- und saisonbereinigt um 3,4%. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich ein Minus von 1,5% erwartet. Im Monat zuvor waren die Aufträge um 5,2% gestiegen, womit der vorläufige Datenausweis bestätigt wurde.
Der Umfang der Großaufträge im Dezember war nach BMWi-Angaben "im Gegensatz zum Vormonat unterdurchschnittlich und stärker auf Vorleistungsgüter ausgerichtet". Daraus ergaben sich den Angaben zufolge dämpfende Effekte im Investitionsgüterbereich.
Die Bestellungen aus dem Ausland verringerten sich um 4,2%, und die Inlandsnachfrage nahm um 2,4% ab. Während die Hersteller von Vorleistungsgütern 0,6% mehr Aufträge verbuchten, meldeten die Produzenten von Investitionsgütern einen Bestellrückgang um 6,6%. Der Auftragseingang für Konsumgüter sank nur um 0,1%.
Gegenüber dem Vorjahr nahmen die Auftragseingänge um 22,3% zu. Für November wies das Ministerium im Vorjahresvergleich ein revidiertes Plus von 21,6% nach zunächst gemeldeten 21,7% aus.
Im aussagekräftigeren Zweimonatsvergleich November/Dezember gegenüber September/Oktober verzeichnete die Industrie ein Auftragsplus von saisonbereinigt 4,4%. Die Bestellungen aus dem Inland nahmen um 1,7% und die aus dem Ausland um 6,4% zu. In den industriellen Hauptgruppen registrierten die Hersteller von Vorleistungs- und Investitionsgütern Auftragszuwächse von 2,7% und 6,1%. Die Aufträge für Konsumgüter gingen dagegen um 0,4% zurück. Im vierten Quartal insgesamt lagen die Auftragseingänge um 2,7% über dem Ergebnis des Vorquartals.
Das Wirtschaftsministerium sah eine insgesamt weiterhin intakte Aufwärtsbewegung bei den Aufträgen. Diese seien "zuletzt von einer abnehmenden Investitionsgüternachfrage, bedingt durch unterdurchschnittliche Großaufträge und einen Bestellrückgang im Fahrzeugbau", beeinflusst worden. "Die Auftragsentwicklung bleibt aber klar aufwärts gerichtet und fällt im Schlussquartal dynamischer aus als noch im dritten Jahresviertel", hob das BMWi hervor.
-Von Andreas Kißler, Dow Jones Newswires, + 49 (0)30 - 28884 118,
andreas.kissler@dowjones.com
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