Mittwoch, 18. Juni 2008
www.n-tv.de Neue Ölfelder erschließen
Bush zückt alte Bohrpläne Mit Blick auf die rasant gestiegenen Öl- und Spritpreise zieht US-Präsident George W. Bush wieder seine alten Pläne aus der Schublade, die das Erschließen neuer Ölfelder vor der amerikanischen Küste zum Ziel haben. Bush wolle den Kongress am Mittwoch offiziell auffordern, das bestehende Bohr-Moratorium zu beenden, sagte seine Sprecherin Dana Perino.
Bush wolle dabei auch seine Forderung bekräftigen, mit der Ölförderung in einem Naturschutzgebiet in Alaska zu beginnen. Naturschützer laufen seit Jahren Sturm gegen dieses Vorhaben.
Das Naturschutzgebiet Arctic National Wildlife Refuge (ANWR) liegt in einer Küstenebene und ist Lebensraum für Mio. Zugvögel, Karibus und andere Tiere. Umweltschützer kämpfen seit Jahrzehnten gegen die Öffnung des von ihnen als "Serengeti Nordamerikas" bezeichneten Gebiets für Ölbohrungen.
Die oppositionellen Demokraten im Kongress haben sich der Forderung aus Wirtschaft und Politik nach einem Ende des Bohr-Moratoriums bislang widersetzt. Das Verbot gilt seit über einem Vierteljahrhundert für über 80 Prozent der Gewässer in der äußeren Kontinentalplatte und bezieht sich auf die West- und die Ostküste der USA. Da in den USA der Spritpreis zuletzt aber über die psychologisch wichtige Marke von vier US-Dollar je Gallone stieg, ist in der Bevölkerung der Ruf nach einer Ausweitung der heimischen Ölförderung wieder lauter geworden.
Formelle Beschwerde gegen Opec
Unterdessen forderte eine Gruppe von Senatoren die Regierung auf, eine formelle Beschwerde gegen die Opec bei der Welthandelsorganisation (WTO) einreichen. Die Organisation Erdöl exportierender Staaten (Opec) verstoße gegen den freien Welthandel, weil sie als Kartell die globalen Ölvorräte knapp halte, erklärten die elf Senatoren. Zehn der Beschwerdeführer gehören der Demokratischen Partei an, einer ist ein Unabhängiger.
Die acht Opec-Mitglieder, die auch der WTO angehörten, müssten zur Rechenschaft gezogen werden, erklärte der Anführer der Gruppe, Senator Frank Lautenberg, in einem Brief an die US-Handelsbeauftragte Susan Schwab. Deren Sprecherin Gretchen Hamel erklärte, man habe bereits über einen derartigen Schritt nachgedacht, halte ihn aber für nicht effektiv.