nicht viel Neues. Aktuelle Analyse:
Société Générale-Studie Shell-Aktie, Sanofi und Co: Die Top-Picks aus Europa für 2016 inMitteilen
Seite 2 von 6
Europa-Top-Pick der Société Générale mit dem fünfgrößten Performance-Potenzial: Royal Dutch Shell Plc. (WKN: 13,55 britische Pfund, A0D94M, 18,16 Euro, alle Kurs- und Bewertungsangaben beziehen sich auf dem Stand vom 14.01.)
Der Ölpreis befindet sich derzeit nach wie vor praktisch im freien Fall. Wer weiß, vielleicht hat SocGen-Analystin Irene Himona vor diesem Hintergrund ihre Empfehlung für Royal Dutch Shell inzwischen zumindest was das Timing angeht bereits bereut. Denn im Sog des schwachen Ölpreises geht es wie nicht anders zu erwarten war auch mit dem Aktienkurs des britisch-niederländische Ölkonzerns kontinuierlich immer weiter nach unten. Inzwischen rückt dadurch sogar das im Oktober 2008 bei 12,94 Pfund aufgestellte Tief gefährlich nahe. Aber auch aktuell hat der Titel gegenüber dem Hoch aus dem Jahr 2014 bereits 44 Prozent verloren.
Trotz des sich daraus ergebenden langfristigen charttechnischen Abwärtstrends qualifiziert sich der Stoxx 50 Index-Vertreter gleich in zwei Punkten für die Favoritenlese der französischen Bank. Denn zum einen würde das Unternehmen natürlich vom Ölpreis profitieren, falls dieser wie von der Société Générale erwartet, den Dreh hinbekommt und wieder zu steigen beginnt. Zum anderen kommt Royal Dutch Shell mit einer richtig fetten Dividendenrendite daher. Zumindest dann, falls die Annahme von Himona stimmt und erneut eine Gesamtjahresdividende von 1,73 Euro je Aktie ausgeschüttet wird. Schließlich wäre das dann umgerechnet gleichbedeutend mit einer wirklich satten Dividendenrendite von 9,5 Prozent. Bei einem Kursziel von 18 Pfund und dem daraus resultierenden Kurspotenzial von 32,8 Prozent ist laut Société Générale eine Gesamtperformance von fast 41 Prozent drin.
Die Höhe der Dividende ist ein echtes Krisensignal und lädt unter normalen Umständen förmlich zum Einstieg ein. Doch der dynamische Ölpreisverfall hat eben viele potenzielle Käufer in eine Art Schockstarre versetzt. Wobei als zusätzlicher Belastungsfaktor bei Royal Dutch Shell auch noch die Mega-Übernahme des britischen Gas-Konzerns BG Group für Verunsicherung sorgt. Hier steht einerseits die Frage im Raum, ob man sich im aktuell schwierigen Umfeld mit dem rund 51 Milliarden Dollar schweren Deal nicht verhebt. Andererseits hat sich der Abschluss der Offerte lange hingezogen, aber zumindest der letztgenannte Punkt könnte nun bald wegfallen. Denn am 27. und 28. Januar werden die Aktionäre der beiden Unternehmen über das Geschäft abstimmen.
Himona steht der Übernahme grundsätzlich positiv gegenüber und sie geht auch davon aus, dass ein Restrukturierungsprogramm nennenswerte Verbesserungen bringen wird. Außerdem gefallen ihr die defensiven Qualitäten des Titels, die aus einer robusten Bilanz und einer im Branchenvergleich geringen Verschuldungsquote resultieren. Das Unternehmen selbst hat unlängst mit dem Vorschlag, die die Investitionen im kommenden Jahr um weitere zwei Milliarden auf 33 Milliarden Dollar zu kürzen, versucht, die etwas blank liegenden Nerven der Anleger zu beruhigen. Was das Ergebnis angeht, rechnet die Société Générale für 2015 mit einem deutlichen Rückgang von 3,57 Dollar auf 1,69 Dollar je Aktie. Im nächsten Jahr soll sich der Gewinn dann mit 1,65 Dollar auf dem tieferen Niveau stabilisieren, bevor 2017 wieder höhere 2,39 Dollar je Aktie herausspringen sollen. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 8,2. |