Dr. Jens Ehrhardt: „Goldpreis steigt weit über 1.000 US-Dollar an“ 11.10.2006
Insgesamt sieht der Vermögensverwaltungsprofi trotz der möglichen Konjunkturabkühlung in den USA gute Einstiegschancen in europäische und asiatische Titel. „Anleger sind derzeit noch stark untergewichtet in Aktien, und in Europa stehen wir einem nachhaltigen Wachstumstrend gegenüber. Wir gehen daher davon aus, dass die EZB die Leitzinsen nur bis maximal 3,5 Prozent erhöhen wird, um den Trend nicht zu stark abzuschwächen. Den DAX sehen wir im kommenden Jahr somit zwischen 6200 und 6500 Punkten.“ In Asien sieht Ehrhardt vor allem in China gute Einstiegschancen. „Wir haben vor Kurzem einen eigenen Chinafonds auf den Markt gebracht, bei diesem Produkt arbeiten wir mit Investmentexperten des China Joint Ventures 'Invesco Great Wall' zusammen und können somit auf den gesamten chinesischen Aktienmarkt zugreifen und sind nicht - wie viele andere ausländische Investoren - auf eine beschränkte Anzahl an Aktien angewiesen.“
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Bullisch zeigt sich Ehrhardt auch weiterhin für den Rohstoffsektor, wobei er vor allem den Goldsektor favorisiert. „Gold, aber auch Rohstoffe insgesamt stehen unserer Meinung nach erst am Anfang des sogenannten Rohstoff-Superzyklus.“ Dabei verweist Ehrhardt vor allem auf die starke industrielle Nachfrage nach Gold: „Die Jahresproduktion der weltweiten Goldminen in Höhe von rund 50 Milliarden US-Dollar geht zu 100 Prozent in die industrielle Verarbeitung und für Anlagezwecke wird derzeit nur das Gold der Notenbanken verwendet. Wir sehen den Goldpreis daher weiterhin in einem langfristigen Aufwärtstrend und gehen davon aus, dass der eigentlich Anstieg noch bevor steht. Der Goldpreis wird unserer Meinung nach weit über 1.000 US-Dollar ansteigen.“
Keine Angst vor geopolitischen Risiken Wenig Angst hat der seit den 1970er Jahren tätige Vermögensverwalter vor geopolitischen Risiken und erklärt, dass sich die Märkte an die zunehmende Bedrohung gewöhnt haben: „Nach der Meldung über den Atombombentest von Nordkorea hat kaum einer mit den Achseln gezuckt, nur eine kurze Reaktion an den asiatischen Börsen war die Folge. Dies zeigt deutlich, dass die Märkt weit weniger sensibel reagieren als dies früher der Fall war.“ (gp) |