London (Reuters) - Die Stahlindustrie rechnet im kommenden Jahr mit einem weiteren Wachstum.
Weltmarktführer ArcelorMittal erklärte am Montag, die Nachfrage nach dem Werkstoff werde 2011 wohl um rund sechs Prozent zulegen. Nach Einschätzung des Stahlinformationsdienstes WSD werden die Hersteller dann etwa 1,5 Milliarden Tonnen produzieren nach gut 1,4 Milliarden in diesem Jahr. 2012 werde die Produktion voraussichtlich auf 1,56 Milliarden Tonnen klettern. Für Deutschland hatte die Wirtschaftsvereinigung Stahl bereits für 2011 ein weiteres Wachstum der Rohstahlproduktion angekündigt, das aber niedriger als in diesem Jahr ausfallen soll.
Die heimische Branche rechnet 2010 mit einem Plus der Produktion von 35 Prozent auf knapp 44 Millionen Tonnen. Auch 2011 werde es ein robustes Wachstum geben, erklärte ThyssenKrupp kürzlich. Konzernchef Ekkehard Schulz dürfte sich am Dienstag auf der Bilanzpressekonferenz in Essen zur weiteren Entwicklung äußern. ThyssenKrupp lässt seine Öfen seit Monaten wieder auf Hochtouren laufen. Die boomende deutsche Exportindustrie mit Branchen wie den Autoherstellern und dem Maschinenbau lassen die Kassen des Konzerns klingeln.
Die weltweite Stahlbranche kann nach Einschätzung des Informationsdienstes World Steel Dynamics (WSD) mit steigenden Gewinnen rechnen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde im diesem Jahr um 47 Milliarden Dollar auf 124 Milliarden Dollar zulegen, sagte am Montag ein Vertreter des in den USA ansässigen Dienstes auf einem Branchentreffen in London. Im kommenden Jahr werde das Ebitda auf 142 Milliarden Dollar und 2012 auf 202 Milliarden steigen. |