Montag 1. September 2008, 12:14 Uhr
Frankfurt/Halle (AP) Der Banken-Experte Wolfgang Gerke hält die Dresdner-Bank-Übernahme durch die Commerzbank für riskant. Im Radiosender MDR info sagte Gerke am Montag, für die Commerzbank sei das Geschäft gefährlich. «Wenn man über neun Milliarden Euro hinlegt für eine Übernahme, dann ist das hochriskant. Aber man schafft sich so die Möglichkeit, international bedeutender zu werden.» Für die Allianz, die ihre Tochter Dresdner abgebe, sei es hingegen ein gutes Geschäft, weil sie damit «Schadensminimierung» betreibe. Gleichzeitig erhalte sich der Versicherungskonzern weiterhin den Vertriebskanal über die Kreditwirtschaft. «Sie gewinnt dabei sogar einen attraktiven Partner», betonte Gerke.
Insgesamt hält der Banken-Experte eine solche Fusion für unverzichtbar, um auf dem internationalen Markt mithalten zu können. «Im internationalen Geschäft braucht man eine Mindestgröße. Die haben die Dresdner Bank und die Commerzbank nicht gehabt.» Dass neue Institut mit seiner Bilanzsumme von 1,1 Billionen Euro könne sich sehen lassen. «Man ist noch nicht bei den ganz Großen angekommen, aber doch in einer Liga, wo man mitmischen kann.» |