Eurozone Inflation auf Rekordhoch verharrt (HSBC Trinkaus & Burkhardt AG)
Düsseldorf (aktiencheck.de AG) - Im Umfeld rekordhoher Ölpreise und der anhaltenden Teuerung bei Lebensmitteln verharrte die Inflationsrate in der Eurozone im Juli mit 4,0% auf dem Rekordhoch vom Vormonat, so die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Wie die Schnellschätzung für die deutschen Konsumentenpreise im August gezeigt habe, habe sich der Ölpreisverfall der vergangenen Wochen überraschend positiv ausgewirkt. So seien die Preise in Deutschland im Monatsvergleich um kräftige 0,4% (HVPI) zurückgegangen. Eine ähnliche Entwicklung zeichne sich bei der Preisentwicklung in der gesamten Eurozone ab. Auch hier dürfte der Teuerungsdruck im Monatsvergleich gedämpft sein, weshalb die ursprüngliche Prognose der Analysten von 4,1% in der Jahresrate zu pessimistisch gewesen sein könnte. Insgesamt bleibe die Lage an der "Preisfront" aber nach wie vor hoch angespannt, was die Vertreter der EZB in den vergangenen Tagen mehr als deutlich gemacht hätten.
Gleichzeitig würden sich zunehmend die Wachstumsgefahren für die Eurozone verschärfen, was sich bereits am Arbeitsmarkt bemerkbar mache. Die seit März 2005 andauernde Abwärtsbewegung in der Arbeitslosenquote sei zu Jahresbeginn 2008 bei 7,2% zum Stillstand gekommen, bevor im Mai der erste Anstieg der Arbeitslosenquote auf 7,3% habe festgestellt werden müssen. Auf diesem Niveau sollte die Rate auch im Juli verharrt haben.
Bei einem Blick auf die nationalen Arbeitslosenquoten der einzelnen Mitgliedsstaaten würden vor allem Spanien und Irland ins Auge stechen, wo die Arbeitslosenquoten seit rund einem Jahr rasant ansteigen würden. Aber auch in Italien ziehe die Arbeitslosenquote wieder an, wenngleich in langsameren Tempo. In den beiden "Schwergewichten" der Eurozone, Frankreich und Deutschland, halte die Belebung noch an. Hierzulande sei gestern mit 7,6% ein neues zyklisches Tief bei der Arbeitslosenquote (sb.: in nationaler Abgrenzung) vom August ausgewiesen worden.
In den USA dürften die kräftigen Konsumentenpreisanstiege der vergangenen Monate im Juli die Budgets der privaten Haushalte spürbar belastet haben. So schlage der energiepreisinduzierte Preisdruck mittlerweile auch auf andere Güterarten durch. Im Juli dürfte die PCE-Kernrate ihren Aufwärtstrend fortgesetzt haben. Während die privaten Einkommen im Monatsvergleich unverändert geblieben sein sollten, würden die Analysten bei den Ausgaben der privaten Haushalte preisbedingt mit einem Anstieg von 0,4% gg. Vm. rechnen. (29.08.2008/ac/a/m) Marktbericht-Datum: 29.08.2008
Quelle:aktiencheck.de 29/08/2008 11:02
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