folgend dar:
wenn ich 1.800.-€ netto habe, wird es mir schwer fallen genügend Geld zur Seite zu legen, um mit einem vernünftigen Risiko an der Börse agieren zu können: d.h. 1.) ich kann an der Börse nur mit Kohle zocken, die mir sowieso übrig ist. 2.) muss ich ein Mindestvolumen zum Zocken haben, das mir ein vernünftiges MM und RM erlaubt. Ich habe hier schon sehr häufig die 1%-Regel (max-Drawdown pro Trade = max. 1% vom gesamtvolumen incl. Spesen!!) erwähnt. Nur so, kann ich auch mal Durststrecken wegstecken, ohne grün im Gesicht zu werden. Ich bin mir absolut bewusst, dass hier am board die meisten eben nicht mit solchen sicherheitspolstern unterwegs sind, was aber auch erklärt, dass man von den meisten nach einiger zeit nichts mehr liest. 3.) muss ich den Zockerbetrag mit einem anderen Sicherheitspolster hinterlegt haben, denn Kapitlerhalt ist oberstes Gebot an der Börse, d.h. ich habe entweder einen Immobilienstamm oder Festanlagegelder, die mir den Zockerbetrag über sichere Rendite wieder einspielt, denn Geld zu verschenken hat niemand. Auch in diesem Pkt bin ich mir sicher, dass fast niemand hier sein Zockerbetrag crossgesichert hat: wenn er weg ist, dann ist er eben weg. Genau wie beim lottospielen oder im casino. das ganze hat aber mit überlegter geldanlage nichts zu tun.
Wenn ich also 1.800.-€ netto habe im monat und mir meine monatlichen spesen wegrechne, kann im grunde zum kurzfristigen aufbau eines zockerdepots nichts übrig bleiben, auch wenn 1.800.-€ netto für einige im grunde schon eine bedeutendes Monatseinkommen bedeuten. Zum Zocken ist dieser monatliche gehaltseingang zu gering, wenn ich mir nebenbei noch eine sichere Vermögensbildung für´s Alter aufbauen muss. Es sei denn ich gehe wie die meisten hier vor: entweder klappts, dann bin ich im alter reich, oder es klappt nicht, dann gibts den Sozialstaat, der mich am Leben hält.
Es gibt aber auch diejenigen, die mit 1.300 oder 1.700.-€ brutto unterwegs sind. Wenn die hier mitlesen und sehen, dass man an der Börse ja in 2 Minuten 600; 800; 2000.-€ verdienen kann, werden sie große Augen bekommen; haben aber das, was dahinter steht nicht verstanden, denn ich muss auch eben diese beträge innerhalb dieser zeit auch problemlos verlieren können, oder dass ich eine blase im schuh kriege. dass da dann ein richtiges Depotvolumen dahinter steht, begreifen die meisten nicht. Man sieht eben lieber das leichtverdiente geld, aber nicht das zur sicherheit noptwendige volumen dahinter.
Es ist leicht sich mit geringen depotgrößen in ein abenteuer zu wagen und "von der Börse zu leben" ... sobald eine lebensverantwortung dazu kommt, sprich kinder, denen du einen guten start mit entsprechender ausbildung in wissenschaftlichem und künstlerischen bereich zugute kommen lassen willst, und du somit auf einen sicheren einkommenszufluss angewiesen bist, ist die sache mit der börse schnell gestorben.
------------- 5.000.-€ netto im monat: wer bekommt das hier? stellt sich die frage, welche berufe erwirtschaften das monatlich:
der Gymilehrer bringts auf sichere 3.000.- netto der angestellte Anwalt kämpft vielleicht um 2.500.-€ netto ebenso der Architekt ... Pilot in deutschland als Cpt ca. 10.000.-€ netto im ausland da steuergünstiger vielleicht 30% mehr.
bleiben also die Selbstständigen. da habe ich aufgrund von Firmenbeteiligungen meinerseits via VC im medizinischen bereich einigen einblick: Gehen wir in den bereich, wo ich mich auskenne: Zahnärzte oder Oralchirurgen oder Dentalkliniken (Tageskliniken, wie sie bei uns heisst):
der uni-absolvent bekommt als Assi-Zahnarzt angestellt, wenn er gut verhandelt 1.800.-€ brutto; danach kann er sich, wenn er gut ist auf 5.000.-€brutto steigern; macht er sich selbstständig, benötigt er zuerst sehr viel kapital: für eine 2-behandlugneinheiten Praxis ohne viel Schnickschnack bei Neuausstattung Minimum 250.000.-€ plus Startkapital von 50.000.-€ für die ersten Monate, da die Zahlungen seitens der KZVB ja 1 Quartal verspätet einlaufen. Somit finanzeirt er die ersten 3 monate komplett vor und hofft auf Privatleistungen. Übernimmt er eine Praxis, wird er dem Verkäufer wohl oder übel einen Jahresumsatz (Durchschnitt pro 1-Behandler-Praxis 250.000.-€) bezahlen müssen, kann aber im vergleich zu oben sofort mit einem patientenstamm starten und muss nicht tägich dasitzen und sich freuen, wenn 1-2 patienten reinschneien, bis es dann nach 2-3 jahren richtig läuft.
Was haben jetzt die, die in einer etablierten Praxis sitzen mit vernünftigen Scheinzahlen und überdurchschnittlichem Umsatz von sagen wir mal 320.000.-€ im Jahr. Die normale Praxis wirft davon eine Rendite von zwischen 28-36% ab, abhängig von Personalkosten und vorhandenes Dentallabor ja oder nein ... ich pers. kenne keine Praxis, die mehr als 36% schafft. Somit bleiben von den 320.000.-€ ca. 120.000.-€ pro Jahr über. das wären dann 10.000.-€ pro Monat. Jetzt kommen die monatlichen ausgaben wie Vorsorgeleistungen usw. ab summasummarum kämpft der gemeine zahnarzt mit schuldentilgung usw. geradeso mit deinen 5.000.- netto + x ... die zahnarztvilla im stadtzentrum, die innerhalb von 5 jahren schuldenfrei abbezahlt ist, ist so schon längst nicht mehr machbar ... die gute alte zeit ist längst passé. nichtsdestotrotz wird es diesen herrschaften leichter fallen sich ein abgesichertes zockerdepot.
also auch ich glaube, dass hier anspruchsdenken und wirklichkeit bei einigen tatsächlich deutlich auseinanderklaffen, wobei anspruch und kosten mit steigendem monatlichen einkommen deutlich zunehmen, wohl nicht bei sich pers. wohl aber bei den heranwachsenden familienmitgliedern.
Zocken kann sich sogesehen nicht jeder leisten, auch wenn hier viele denken, es sei nicht so. ----------- :-)) MaMoe ... |