TECHNISCHER MORGENKOMMENTAR 11. MÄRZ 2005 07:10 Uhr Allgemeine Beurteilung (Aktien-Indizes)
Nach den kräftigen Kursverlusten vom Mittwoch, setzten Europas Börsen am gestrigen Handelstag ihre abwärts ausgerichteten Bewegungsimpulse fort. Die Schlusskurse der Börsenbarometer lagen nahe ihrer Tagestiefs. Damit bestätigte sich zunächst das deutlich eingetrübte Bild, welches seit Mittwoch mit Unterschreiten der errechneten Minimumkorrekturen vorliegt.
Der Impulswechsel setzte in den Abendstunden in den US-Märkten ein und konnte nur noch über die auf EUREX gehandelten Futures (FDAX und FESX) nachvollzogen werden, die eine wahre Kehrtwende hinlegten und schließlich knapp unter ihren Tageshochs in den Feierabend gingen. Da sich die US-Märkte auch nach 20 Uhr nicht mehr nachhaltig veränderten, unterstellen wir somit für heute morgen eine gute Chance, dass sich der Reaktionsimpuls fortsetzt.
Zur Einordnung der gestrigen Tagesbewegung in das Gesamtbild, beginnen wir mit den Börsen-Indizes Europas. Mit den gestrigen Kursrückgängen, liegen uns im Grunde junge tertiäre Abwärtstrends vor, die über den Rahmen eines schlichten, abwärts ausgerichteten Korrekturimpulses hinausgehen und selber unmittelbar vor einer Gegenreaktion stehen. Das bisherige Ausmaß der jungen Abwärtstrends im Bezug auf die jeweils vorangegangen letzte Phase des noch gültigen, übergeordneten Aufwärtstrends, lässt aktuell den Schluss zu, dass wir kurzfristig wohl kaum mit neuen Bewegungshochs (und so mit einer Wiederaufnahme des allgemeinen Kursaufschwungs) rechnen können. Vielmehr setzt jetzt an der Stelle wieder unsere Praxis an, auch hier die derzeit gültigen Korrekturpotentiale auf der Oberseite zu berechnen, um damit den aktuell tatsächlichen Stand der Bewegungsdynamik messen zu können. Unsere Erwartungshaltung formuliert sich in diesem Zusammenhang wie folgt:
(1) es gilt die klassische Regel: schöpfen die Indizes im Zuge der jetzt erwarteten Korrektur auf der Oberseite, lediglich ihr jeweils errechnetes minimales Reaktionspotential aus und beenden dann die Erholung, unterstellen wir eine hohe Trefferquote auf ein neues Tief im laufenden tertiären Abwärtstrend.
(2) sollte mehr als das errechnete minimale Reaktionspotential drin sein, sinkt zumindest das statistische Risiko auf eine unmittelbare Trendfortsetzung auf der Unterseite (Ausführungen zu diesem Thema finden Sie unter www.wagner-lang.com, dann unter „Research“ und dann unter „weitere downloads“ . Der hierzu gehörende Artikel hat die Überschrift „Korrekturpotentiale“).
(3) wichtig in diesem Zusammenhang ist allerdings folgender Sachverhalt: die bisherigen Wegstrecken der laufenden, im Mittelpunkt der Analyse stehenden tertiären Abwärtstrends, sind noch sehr kurz. Somit sollte eine Korrekturpotentialauswertung zunächst nur indikativen Charakter tragen. Beachten Sie hierbei bitte, dass sehr kurze „Ausgangsstrecken“ nur sehr eng beieinander liegende Reaktionspotentiale ergeben und damit ein „überschießen“ schnell möglich ist. Dennoch, zur Orientierung eignet sich diese Herangehensweise auf jeden Fall.
Eingebettet in das Gesamtbild, gilt vorerst dennoch weiterhin: die primären Aufwärtstrends im Wochenchart, sind noch immer unverändert aufwärts ausgerichtet.
In den US-Aktien-Indizes sahen wir per gestern Abend dann wieder erste Impulswechsel. Nach neuen Bewegungstiefs (bezogen auf die laufenden Abwärtskorrekturen), drehten die Märkte und hinterließen zum Teil recht deutlich ausgeprägte Lunten in den Tageskerzen, sowie Schlusskurse nahe der Tageshochs. Würde man diese Kursmuster klassifizieren, so gehörten sie zu der Kategorie „Hammer“ (NASDAQ Comp., mit Abstrichen auch im S&P 500 Index), positiver Doji (NASDAQ 100), bzw. positives Schiebemuster (Dow Jones). Die aktuelle Kursentwicklung der US-Index-Futures auf Globex signalisiert bisher ebenfalls keine negativen Überraschungen. In der Konsequenz gehen wir davon aus, dass mit den gestrigen Impulswechseln die Grundlage für eine weiterführende Reaktion gelegt wurde. Interessant ist hierbei, dass sich der Kurs der beiden NASDAQ´s praktisch weiterhin innerhalb der laufenden, jüngst ausgebildeten Staubereiche aufhält.
An den beiden von uns beurteilten asiatischen Börsen, fällt in erster Linie der japanische Nikkei 225 ins Auge. Dieser bewegt sich weiterhin, losgelöst von den „Problemen“ der Europa- und US-Börsen, fester innerhalb eines noch intakten Aufwärtstrends – auf Wochen- wie auf Tagesbasis. Im Mittelpunkt unserer Betrachtung steht der Widerstand um 11988. Dieser ist bereits im laufenden Fraktal mehrfach angehandelt worden und steht anscheinend vor der Überwindung. Gelänge der Sprung, lässt sich das nächst höhere Widerstandsniveau im Bereich um 12195 herleiten.
(Randmärkte)
Die Entwicklung der Aktien-Indizes ist eingebettet in einen Rahmen aus einem hohen Öl-Preis, einem schwächelnden USD, wobei sich möglicherweise eine leichte Stabilisierung anzubahnen scheint, sowie einem leichteren Rentenmarkt. Die psychologisch wohl kritischste Komponente bleibt der Ölmarkt. Brent-Crude-Oil notiert unverändert in unmittelbarer Nähe seines Mehrjahreshochs, WTI-Cushing-Spot steht kurz vor Erreichen des Hochs. Die beiden Aufwärtstrends sind chart- wie markttechnisch intakt.
In der Konsequenz gehen wir davon aus, dass wir vorerst auch weiterhin mit einer Belastung der Aktien-Seite von den Randmärkten her, rechnen müssen.
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Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!
Uwe Wagner
Gruss Nostra2 |