Anleger zittern vor dem Währungscrash
09:20 01.02.14
Von der Euro-Krise redet keiner mehr. Dafür haben die Anleger eine neue Krise entdeckt: Die Kapitalflucht aus den Schwellenländern sorgt für Angst und Schrecken. Crashpropheten warnen vor weltweiten Verwerfungen.
Die Anleger haben ein neues Lieblingsrisiko, vor dem sie sich fürchten können: Die drohende Währungskrise in den Schwellenländern. Seitdem die Währungen in der Türkei, Südafrika, Indonesien oder Argentinien in den Sturzflug übergangenen sind, ist die Besorgnis groß.
Besonders heftig erwischt es Länder, die auf Kapital aus dem Ausland angewiesen sind, also solche, mit hohen Leistungsbilanzdefiziten. Sie könnten in eine Spirale aus Währungsverfall, Rezession und Finanzkrise geraten. Selbst verzweifelte Zinserhöhungen wie in der Türkei – die türkische Notenbank verdoppelte den Leitzins über Nacht –, scheinen wirkungslos zu verpuffen.
Wird es so schlimm wie 1997? Damals erfasste eine Währungskrise zuerst die sogenannten „Tigerstaaten“ in Asien und belastete dann die gesamte Weltwirtschaft.
Die üblichen Mahner befürchten schon das Schlimmste: „Die Verbindung von Währungskrise in Argentinien, langsamerem Wachstum in China sowie von Unruhen in Thailand, der Ukraine und der Türkei betreffen nicht nur die Emerging Markets“, warnt Nouriel Roubini, Ökonom und Crashprophet. „Die Ereignisse können auch die fortgeschritten Industriestaaten anstecken.“
An den Börsen ist die Stimmung gekippt: Sah es bis vor kurzem noch so aus als marschiere der Dax schnurstracks auf die 10.000-Punkte-Marke zu, geht es nun in die andere Richtung. Bis zum Ende der vergangenen Woche fiel der deutsche Leitindex zeitweise unter 9200 Punkte. Die Volatilitätsindizes VDax und VStoxx, die die Nervosität der Investoren messen, markierten den höchsten Stand seit sieben Monaten. |