Charttechnik würde mich schon interessieren. Allerdings nicht zum Nachkauf sondern zum setzen eines SL. http://www.smartcaps.de/root/index.php?lang=de&page_id=14&cms_press_id=7444 Vivacon AG - Auf dem Sprung - 03.12.2004 Immobilienunternehmen erschließt mit Wohnungsfonds neues Geschäftsfeld
(smartcaps-Redaktion Frankfurt am Main)
Von der Vivacon AG wird Großes erwartet: Der Immobilienhändler stehe vor einem „Quantensprung in der Unternehmensgeschichte", prophezeit der Analyst Robert Suckel von SES Research. Der Grund für soviel Vorschusslorbeeren? Vivacon hat den nach eigenen Angaben ersten deutschen Wohnungsprivatisierungsfonds aufgelegt. Bisher hat das Unternehmen erworbene Immobilien direkt an Privatpersonen verkauft, nun veräußert es Wohnungen auch an den Fonds. Diesen können dann sowohl private als auch institutionelle Investoren zeichnen. „Dieses Modell ermöglicht einen höheren Wohnungsumschlag, eine geringere Finanzmittelbindung, eine zügigere Ergebnisrealisierung und eröffnet zudem den Zugang zu neuen Vertriebsstrukturen und Anlegerschichten", fasst Suckel die Vorteile zusammen.„Es läuft sehr gut" Gestartet ist das Projekt Ende Oktober mit dem Verkauf von gut 600 Berliner Wohnungen an den Wohnungsprivatisierungsfonds. Die Appartements stammten aus einem Portfolio von 1500 Wohneinheiten, das Vivacon kurz zuvor vom Konsortium Cerberus/Whitehall erworben hatte. Die Nachfrage nach der neuartigen Investitionsmöglichkeit sei groß, sagt Lars Schriewer, Leiter der Investor-Relations-Abteilung von Vivacon: „Es läuft sehr gut; der Fonds findet großen Anklang." Der Vorteil des neuen Geschäftsfeldes sei vor allem, dass das Immobilienunternehmen nun auch Investoren im Ausland ansprechen könne, für die der Kauf einer Wohnung in Deutschland nicht interessant sei. Darüber hinaus ermögliche es der Fonds Investoren ohne Branchenwissen im Immobilienbereich Geld anzulegen. Vivacon selbst habe sich das nötige Know-how in den vergangenen Jahren erworben.Geschäftsmodell Erbbaurecht Das Unternehmen ist seit 1997 in dem Markt aktiv. Es erwirbt Immobilien von der öffentlichen Hand oder von Industrieunternehmen, modernisiert sie, teilt sie in Eigentumswohnungen auf und verkauft sie schließlich an Privatpersonen. Dabei nutzt Vivacon die Möglichkeit des Erbbaurechts: Die Gebäude werden von Grund und Boden getrennt, die Grundstücke bleiben im Besitz des Unternehmens. Die Käufer zahlen nach Angaben des Unternehmens auf diese Weise zwischen 15 und 20 Prozent weniger für ihre Wohnung, weil der Anteil für das Grundstück wegfällt. Dafür müssen sie der Vivacon Erbbauzinsen für eine Dauer von 99 Jahren überweisen. Diese stellen für die Immobilienfirma eine ständig fließende Einnahmequelle dar. Darüber hinaus wächst die Substanz des Unternehmens bei jedem neuen Immobilienkauf, da Grund und Boden ins Eigentum der Vivacon wandern.Gute Aussichten auf dem Wohnungsmarkt Seit 1997 hat das Unternehmen auf diese Weise über 1800 Wohnungen an den Mann gebracht. Für die Zukunft rechnet der Immobilienhändler mit weiterhin hohen Wachstumsraten, da die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum groß sei. Beim Wohneigentum liegt Deutschland in der Europäischen Union am Ende der Rangliste: Nur rund 40 Prozent des Wohnraums sind im Besitz der Bewohner. Nach dem Willen der Regierung soll dieser Anteil auf über 50 Prozent steigen. Offiziellen Schätzungen zufolge werden in den nächsten zehn Jahren 3,4 Millionen staatliche Wohnungen privatisiert. Auch verschiedene Großunternehmen haben erklärt, sich von ihren Wohnungsbeständen trennen zu wollen. Gute Aussichten also für einen Immobilienhändler.Plus beim Umsatz - Minus beim Ergebnis Im vergangenen Geschäftsjahr hat Vivacon 43,3 Mio. Euro umgesetzt und damit 30 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte ebenfalls ordentlich zu, und zwar um 25 Prozent auf 8,5 Mio. Euro. Nach Steuern blieb ein Gewinn von 3,4 Mio. Euro übrig - eine Steigerung von gut 20 Prozent gegenüber 2002. Auch im laufenden Geschäftsjahr sieht es für das Immobilienunternehmen gut aus, zumindest beim Umsatz. Der stieg in den ersten drei Quartalen um 46 Prozent auf 31,5 Mio. Euro. Das EBIT dagegen erreichte nach neun Monaten mit 0,5 Mio. Euro nur ein Viertel des Vorjahreswertes. Unter dem Strich stand nach drei Quartalen ein Verlust von 1,1 Mio. Euro; 2003 waren es nur 0,05 Mio. Euro.Endspurt im vierten Quartal Kein Problem, meint jedoch Investor-Relations-Chef Schriewer: „Traditionell sind das dritte und vierte Quartal unsere stärksten." Die wesentlichen Umsatz- und Ergebnisbeiträge erwirtschafte Vivacon in den letzten Monaten des Jahres, weil sich viele zum Jahresende aus steuerlichen Gründen für eine Investition entschieden. Außerdem erwartet Schriewer einiges vom neuen Wohnungsprivatisierungsfonds: „In naher Zukunft wird Vivacon mit positiven Nachrichten aufwarten können." Bisher geht der Vorstand des Unternehmens für 2004 von einem Wachstum von 20 Prozent bei Umsatz, Ergebnis und Gewinn aus. Für das kommende Jahr will Schriewer noch keine Zahlen nennen, nur soviel: „Der Fonds wird 2005 für erhöhte Umsätze und Gewinne sorgen. Da kann sich der Erlös leicht verdoppeln. Und wir werden sicher nicht bei einem Fonds bleiben, sondern dieses Geschäftsfeld klar ausweiten." Platz genug also für Analysten-Phantasien vom Quantensprung. Die Vivacon-Aktie arbeitet sich derzeit beharrlich aus einem Tief, in das sie im Sommer gestürzt war: Um mehr als 60 Prozent gab der Kurs von Juni bis August nach. Seitdem hat das Papier wieder um 80 Prozent zugelegt und notiert aktuell bei 6,25 Euro. Mittelfristig halten Analysten Kurse oberhalb von sieben Euro für möglich. „Kaufen" sagen die Finanzmarkt-Experten deshalb. © smartcaps 2004
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