Erste Bank - bleibt auf Wachstumskurs!
Die vorgelegten Ergebnisse sowie der bestätigte Ausblick zeigen einmal mehr, dass die österreichische Bank weiter kräftig wächst. Dies spiegelt sich auch im Aktienkurs wider, der in der vergangenen Woche ein neues Rekordhoch markierte. Dann setzten am Freitag jedoch größere Gewinnmitnahmen ein. Und auch die Reaktion am Montag auf die Zahlen war negativ. Möglicherweise bietet dies aber eine gute Einstiegsgelegenheit!
Das Kreditinstitut hat zwar nicht ganz die hohen Erwartungen des Marktes getroffen, dennoch aber sehr solide Ergebnisse mit kräftigen Steigerungen vorgelegt. Der Überschuss konnte in den ersten neun Monaten um 27,6% auf 649,3 Mio. Euro zulegen. Prognostiziert wurden im Durchschnitt 653 Mio. Euro. Beim Betriebsergebnis verbuchte die Gesellschaft einen Anstieg von 16,2% auf 1,4 Mrd. Euro.
Bestes operatives Ergebnis
Firmenlenker Andreas Treichl verwies angesichts der kräftigen Steigerungen auf das dritte Quartal. Hier konnte mit 473 Mio. Euro das bisher höchste operative Betriebsergebnis der Unternehmensgeschichte eingefahren werden, obwohl dieser Zeitraum üblicherweise ein für das Bankgeschäft schwächeres Quartal darstellt. Nach Steuern verdiente die Erste Bank von Juli bis September 200,6 Mio. Euro. Ein Plus von 15,9% gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Steigende Einnahmen
Grund für die sehr ordentlichen Gewinne waren steigende Einnahmen. Profitiert hat die Erste Bank erneut von ihren Aktivitäten in Osteuropa. Hier ist sie in Tschechien, in der Slowakei, in Ungarn, Kroatien, Serbien und Rumänien aktiv. Aber auch im Heimatmarkt Österreich lief es bestens: Im dritten Quartal kletterte der konzernweite Zinsüberschuss von 694 auf 777,9 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss verbesserte sich von 304,9 auf 338,8 Mio. Euro. Und auch in den ersten neun Monaten gab es Zuwächse. Hier erhöhte sich der Zinsüberschuss von 2,06 auf 2,26 Mrd. Euro. Gleichzeitig stieg der Provisionsüberschuss von 0,92 auf 1,04 Mrd. Euro. Daneben sorgte die Strategie, sich zu einem reinen Finanzdienstleister aufzustellen und daher Beteiligungen zu verkaufen, für Sondererlöse. Die letzte noch im Konzern verbleibende Industriebeteiligung soll nun im laufenden vierten Quartal versilbert werden.
Ausblick bestätigt
Bei Vorlage der Bilanz bestätigte der Konzern außerdem seinen Ausblick. Im Gesamtjahr 2006 soll der Überschuss um mindestens 20% zulegen. Die übernommene und zum 12. Oktober konsolidierte größte rumänische Banca Comerciala Romana SA (BCR) wird dabei wegen anfallender Restrukturierungsaufwendungen noch keinen wesentlichen Beitrag leisten, erläuterte der Vorstand. Im kommenden Jahr wird sich dies aber ändern, hieß es weiter und die Erste Bank erhöhte daher ihre Prognose beim Gewinnplus von 20% auf mindestens 25%.
Keine größeren Zukäufe
Anschließend rechnet das Institut dann bis 2009 mit einer durchschnittlichen jährlichen Steigerung des Profils von mehr als 20%. Die Österreicher dürften dabei weiterhin von ihrer guten Position in Osteuropa profitieren. Hier könnte sich die Gesellschaft durch weitere kleinere Zukäufe verstärken. Laut Vorstand ist bereits eine weitere Übernahme in Rumänien geplant. Größere Akquisitionen streben die Österreicher, die in den vergangenen acht Jahren zehn kleinere Institute übernommen haben, indes nicht an.
Höhere Profitabilität
Des Weiteren kündigte der Konzern an, seine Profitabilität zu erhöhen. In den ersten neun Monaten hat sich die Kosten-Ertragsrelation bereits weiter verbessert. Sie sank von 61,8% auf 60,2%. Ziel bis 2009 ist, diese Kennziffer auf unter 55% zu drücken. Dann soll auch die Eigenkapitalverzinsung wieder bei 18% bis 20% liegen. Im laufenden Jahr 2006 dürfte sie wegen der starken Ausweitung des Eigenkapitals im Zuge der Kapitalerhöhung zu Jahresbeginn deutlich gesunken sein. In den ersten neun Monaten lag sie bei 13%, nach 19% im Gesamtjahr 2005.
Unterstützung muss halten
Insgesamt stimmen somit nach wie vor Strategie, Ergebnisse und Ausblick. Die schwächeren Notierungen nach Bekanntgabe der Quartalszahlen könnten somit eine gute Einstiegsgelegenheit bieten. Da jedoch nicht auszuschließen ist, dass weitere Gewinnmitnahmen folgen, schließlich hatte der Kurs seit dem Tief im Juni in der Spitze mehr als 43% zugelegt, sollte die Charttechnik als Entscheidungshilfe herangezogen werden. Im Bereich von 52,45 Euro ist eine Unterstützung auszumachen, die aus dem Hoch von Februar 2006 herrührt. Ein nachhaltiger Bruch dürfte weitere Abgaben nach sich ziehen. Käufe kommen daher in Frage, wenn die Aktie diese Unterstützung verteidigen kann und nach oben abdreht. Anschließend ist eine Absicherung im Bereich von 50,10 Euro angebracht.
Derivate-Trading
Investoren, die sich der Risiken bewusst sind, können versuchen, mögliche Kurssteigerungen mit Derivaten zu hebeln. Auf den Basiswert Erste Bank gibt es auch einige Hebelzertifikate. Interessant ist beispielsweise der UNLIMITED TURBO-BULL der Commerzbank (WKN: CK5623). Ausgestattet mit einer theoretisch unbegrenzten Laufzeit weist er derzeit einen Hebel von mehr als sechs auf. Die Knockoutschwelle von 48 Euro ist zurzeit fast 11% vom aktuellen Aktienkurs entfernt.
Anleger sollten sich generell über die erhöhten Risiken beim Handel mit Optionsscheinen bzw. Knockout-Produkten bewusst sein und eine adäquate Limittechnik verfolgen. Anleger sollten verstehen, dass der Handel mit Derivaten unter anderem durch die höhere Reagibilität wesentlich risikoreicher ist als der physische Aktienhandel und vornehmlich der gezielten Nutzung von zeitlich fest definierten Marktchancen dient. Auf Grund der Hebelwirkung ist im Vergleich zum physischen Erwerb der Aktie ferner lediglich ein wesentlich geringerer Kapitaleinsatz erforderlich.
Kennzahlen: : Erste Bank d. österreich. Spark. AG | | WKN: | 909943 | ISIN: | AT0000652011 | Markt: | Frankfurt | Kurs 31.10.06: | 53,53 Euro | 52-Wochen-Hoch: | 55,95 Euro | 52-Wochen-Tief: | 39,05 Euro | Empfohlener Stop-Loss: | 50,10 Euro | Unser Anlageurteil: | "Kaufen" |
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