3U plant auch für 2021 deutliches organisches Umsatzwachstum Im Geschäftsjahr 2020 Umsatz und operatives Ergebnis stark gesteigert Konzernergebnis erwartungsgemäß leicht rückläufig Wachstum in allen drei Segmenten Dividendenvorschlag EUR 0,05 Nachhaltig profitables Wachstum geplant Marburg, 30. März 2021 Die 3U HOLDING AG (ISIN DE0005167902) bestätigt die am 10. März 2021 gemeldeten vorläufigen Zahlen und veröffentlicht heute ihren Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2020. Der Konzernumsatz ist gegenüber dem Vorjahr deutlich um EUR 9,60 Mio. oder 18,7 % von EUR 51,45 Mio. auf EUR 61,05 Mio. gestiegen. Alle drei Segmente trugen zu dem starken Wachstum bei, wobei der Umsatz im Segment ITK um 37,4 % anstieg, während der Zuwachs im Segment SHK 9,1 % erreichte. Der Anstieg im Segment Erneuerbare Energien um 26,4 % ist auch auf die erstmalige Einbeziehung des zum Jahresbeginn erworbenen Windparks Roge zurückzuführen. Die anderen Erträge liegen mit EUR 5,34 Mio. um 33,5 % niedriger als im Vorjahr (2019: EUR 8,03 Mio.). Sie resultieren weit überwiegend aus den Veräußerungen einer Büroimmobilie in Linz, des Windparks Lüdersdorf sowie des 75 % Anteils an der ClimaLevel Energiesysteme GmbH. Im Geschäftsjahr 2020 konnten insgesamt Veräußerungserlöse aus Vermögensgegenständen im Konzern in Höhe von EUR 3,64 Mio. (2019: EUR 5,29 Mio.) erzielt werden. Die Materialaufwandsquote betrug 54,4 %, während der Materialaufwand im Vorjahreszeitraum 55,9 % der Umsatzerlöse erreichte. Trotz des wachstumsbedingten Personalaufbaus im Cloud Computing und trotz des pandemiebedingt temporär höheren Personalbedarfs in der Logistik im Segment SHK ging der Anteil des Personalaufwands am Umsatz (Personalaufwandsquote) von 22,6% im Geschäftsjahr 2019 auf 21,5 % im Geschäftsjahr 2020 leicht zurück. Der Anteil der sonstigen betrieblichen Aufwendungen am Umsatz reduzierte sich im Geschäftsjahr 2020 deutlich von 17,4 % auf 13,6 %. Im Geschäftsjahr 2020 wurde daher mit EUR 11,55 Mio. ein um EUR 1,45 Mio. oder 14,4 % höheres EBITDA erwirtschaftet als im Vorjahr (2019: EUR 10,10 Mio.). Das auf die Anteilseigner der Muttergesellschaft entfallende Konzernergebnis des Geschäftsjahres 2020 fiel aufgrund gestiegener Abschreibungen und höheren Steueraufwands im Einklang mit der Prognose mit EUR 3,27 Mio. um EUR 0,82 Mio. niedriger aus als das Konzernergebnis des Vorjahres, als EUR 4,09 Mio. erzielt wurden. Dividendenvorschlag: EUR 0,05 ohne Steuerabzug Angesichts der weiter positiven Geschäftsentwicklung im Konzern werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung vorschlagen, eine Dividende in Höhe von EUR 0,05 je Aktie auszuschütten (Dividendenzahlung 2020: EUR 0,04). Die Dividende würde aus dem steuerlichen Einlagenkonto ohne Steuerabzug ausgezahlt. Wachstum in allen drei Segmenten Neben dem strategisch bedeutsamsten Geschäftsbereich Cloud Computing als dem wichtigsten Wachstumstreiber verzeichnete auch der Geschäftsbereich Telekommunikation deutliches organisches Wachstum. Im Onlinehandel war in der zweiten Jahreshälfte 2020 das Hauptaugenmerk auf Ertragsverbesserungen gelegt worden, was auf Kosten leicht geringeren Wachstumstempos in der zweiten Jahreshälfte auch gelang. Im Segment ITK wurden 31,7 % (2019: 27,3 %) der Konzernumsatzerlöse erzielt, im Segment Erneuerbare Energien waren es 15,0 % (2019: 14,0 %) und im Segment SHK 54,3 % (2019: 59,1 %). Die Differenz zwischen der Summe der Segmentumsatzerlöse und 100 % der Konzernumsatzerlöse ist den sonstigen Aktivitäten zuzuschreiben. Der Umsatz im Segment ITK stieg im Geschäftsjahr 2020 gegenüber dem Vorjahr von EUR 14,06 Mio. auf EUR 19,33 Mio. stark an. Im Bereich des Cloud Computing konnte der Umsatz erwartungsgemäß um rund 57 % gegenüber dem Vorjahr ausgeweitet werden und belief sich auf EUR 7,33 Mio. (2019: 4,65 Mio.). Aber auch im Geschäftsbereich Telekommunikation stieg der Umsatz deutlich um 29,6 %. Der Bereich Voice Retail verzeichnete im Zuge von Reise- und Kontaktbeschränkungen eine erhöhte Nachfrage. Die weitere Ertragsverbesserung in diesem Segment resultiert zu großen Teilen aus der erfolgreichen Entwicklung im Bereich des Cloud Computing, aber auch der Geschäftsbereich Telekommunikation konnte seine Ertragskraft verbessern. Das EBITDA stieg in diesem Segment um fast 80 % von EUR 2,79 Mio. auf EUR 4,97 Mio. Der Bereich Cloud Computing trug hierzu EUR 2,63 Mio. bei (2019: EUR 1,26 Mio.). Die Stromerzeugung der Bestandswindparks profitierte von einem zufriedenstellenden Windaufkommen, das insbesondere im ersten und vierten Quartal erfreulicher ausfiel als um die Jahresmitte. Insgesamt stieg der Umsatz von EUR 7,22 Mio. im Vorjahr auf EUR 9,13 Mio. im Berichtsjahr. Hierin ist auch der Umsatz des Windparks Roge enthalten, der seit Beginn des Geschäftsjahrs 2020 konsolidiert wird und rund EUR 2,00 Mio. zum Umsatz beisteuerte. Die Veräußerung des Windparks Lüdersdorf erbrachte einen sonstigen Ertrag in Höhe von EUR 2,22 Mio. Das EBITDA wurde so von EUR 4,90 Mio. im Vorjahr auf EUR 8,80 Mio. im Geschäftsjahr 2020 gesteigert. Der Umsatz im Segment SHK stieg von EUR 30,38 Mio. auf EUR 33,14 Mio. Die Umsatzerlöse aus dem Onlinehandel der Konzerngesellschaft Selfio GmbH wuchsen um 14,9 % auf EUR 23,67 Mio. (2019: EUR 20,61 Mio.). Die Materialaufwandsquote lag im Segment SHK mit 77,7% höher als im Vorjahr (2019: 76,6%). Aufgrund des Erfolgs aus der Entkonsolidierung der ClimaLevel Energiesysteme GmbH und dank Fortschritten in der Umsetzung des 12-Punkte-Plans konnte dennoch ein positives EBITDA in Höhe von EUR 1,09 Mio. erwirtschaftet werden, nachdem dieser Wert im Geschäftsjahr 2019 mit EUR 0,09 Mio. noch negativ gewesen war. Das EBITDA im Bereich der sonstigen Aktivitäten/Überleitung beträgt EUR 3,31 Mio. (2019: EUR 2,49 Mio.). Im Geschäftsjahr 2020 wurde es maßgeblich durch die im Vorjahresvergleich gestiegenen Personalkosten in Höhe von EUR 3,01 Mio. (2019: EUR 2,71 Mio.) und durch die nicht wesentlich veränderten sonstigen betrieblichen Aufwendungen von EUR 2,56 Mio. (2019: EUR 2,53 Mio.) beeinflusst. Finanzmittelbestand und Eigenkapital gestiegen Im Geschäftsjahr 2020 hat der Konzern Auszahlungen für Investitionen im Saldo in Höhe von EUR 10,37 Mio. (2019: EUR 4,37 Mio.) getätigt. Die Auszahlungen betrafen insbesondere den Erwerb eines Gewerbeareals in Koblenz sowie Baufortschrittszahlungen für die Errichtung des dortigen neuen Distributionszentrums. Wesentliche Liquiditätszuflüsse wurden im Rahmen der Veräußerung des Windparks Lüdersdorf generiert. Mittelzuflüsse erbrachten auch die Platzierung von rund 1,2 Mio. Aktien aus Eigenbestand bei einem institutionellen Investor, der Verkauf des 3U-Anteils von 75 % an der ClimaLevel Energiesysteme GmbH sowie einer Immobilie in Linz. Der operative Cashflow lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei EUR 4,78 Mio. (2019: EUR 4,68 Mio.). Aus der Investitionstätigkeit entstand per Saldo ein Mittelabfluss in Höhe von EUR 4,75 Mio. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit erbrachte einen Mittelzufluss in Höhe von EUR 5,30 Mio. (2019: Mittelabfluss EUR 5,62 Mio.). Die liquiden und liquiditätsnahen Mittel haben sich gegenüber dem 31. Dezember 2019 zum 31. Dezember 2020 um EUR 5,87 Mio. von EUR 20,55 Mio. auf EUR 26,42 Mio. erhöht. Die Bilanzsumme per 31. Dezember 2020 betrug EUR 85,90 Mio. (31. Dezember 2019: EUR 80,48 Mio.) und lag damit gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres um EUR 5,42 Mio. höher. Die langfristigen Vermögenswerte betrugen EUR 39,20 Mio. (31. Dezember 2019: EUR 45,66 Mio.). Der Rückgang betrifft insbesondere die Umgliederung der Anlageimmobilie Adelebsen und deren Ausweis unter den zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten. Die kurzfristigen Vermögenswerte liegen zum 31. Dezember 2020 mit EUR 43,53 Mio. (31. Dezember 2019: EUR 34,82 Mio.) um EUR 8,71 Mio. über denen des Bilanzstichtags des Vorjahrs. Die Finanzkennzahlen liegen zum Ende des Geschäftsjahrs 2020 weiter auf sehr gutem Niveau. Die lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten lagen in Summe zum 31. Dezember 2020 bei EUR 17,10 Mio. nicht wesentlich unter dem Niveau des Vorjahrs (31. Dezember 2019: EUR 17,72 Mio.). Der Verschuldungsgrad ging von 73,0 % zum Bilanzstichtag 2019 weiter auf nunmehr 65,2 % zurück. Die liquiden Mittel überstiegen zum 31. Dezember 2020 die Finanzverbindlichkeiten um EUR 9,32 Mio. (31. Dezember 2019: Nettocashbestand EUR 2,83 Mio.). Gleichzeitig war das Working Capital um 34,1 % erhöht und erreichte zum Bilanzstichtag EUR 31,51 Mio. (31. Dezember 2019: EUR 23,50 Mio.). Die Eigenkapitalquote der 3U HOLDING AG stieg auf 60,5 % (31. Dezember 2019: 57,8 %). Der Anstieg der absoluten Höhe des Eigenkapitals von EUR 46,51 Mio. auf EUR 52,00 Mio. ist neben dem Gewinn des Geschäftsjahres 2020 in Höhe von EUR 3,27 Mio. auch auf den Verkauf eigener Aktien nebst der Einstellung des damit verbundenen Agios in die Kapitalrücklage zurückzuführen. Nachhaltig profitables Wachstum geplant Nach dem Verkauf des Windparks Lüdersdorf sowie der Beteiligung an der ClimaLevel Energiesysteme GmbH startete der 3U Konzern von einer niedrigeren Ausgangsbasis ins Geschäftsjahr 2021. Der Vorstand erwartet vor diesem Hintergrund für das Geschäftsjahr 2021 einen Konzernumsatz auf dem Niveau des Vorjahres. Das Fehlen der Erlöse aus den veräußerten Beteiligungen wird durch das starke organische Wachstum der verbleibenden Unternehmensbereiche voraussichtlich nicht vollständig kompensiert. 2021 sollen Umsatzerlöse im Bereich zwischen EUR 58 Mio. und EUR 63 Mio. erzielt werden. Außerdem sind Erträge im einstelligen Millionenbereich aus der Veräußerung von Vermögenswerten in die Planung eingeflossen. Beim EBITDA rechnet der Vorstand angesichts der eingeleiteten Maßnahmen zur Ertragsstärkung und dem steigenden Anteil margenstärkeren Geschäfts mit einem leicht höheren Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern von zwischen EUR 11 Mio. und EUR 13 Mio. Das führt zu einer Ergebniserwartung für den 3U Konzern von voraussichtlich zwischen EUR 2 Mio. und EUR 4 Mio. Die tatsächlichen Geschäftsergebnisse können aufgrund von Akquisitionen von Unternehmen im Umfeld des Cloud Computing oder durch Veräußerung von operativen Einheiten des Konzerns höher oder niedriger ausfallen als hier prognostiziert. Sich hieraus ergebende Effekte sind jedoch nur begrenzt planbar. Die Veräußerungen von Vermögensgegenständen im Geschäftsjahr 2020 standen aus Sicht der 3U HOLDING AG im Kontext ihrer Wachstumsstrategie und der damit verbundenen Finanzierungskonzeption. Die erlösten Mittel sollen weit überwiegend für mögliche Akquisitionen im Umfeld des Cloud Computing verwendet werden und könnten damit die Vorbereitung eines möglichen Börsengangs der weclapp SE unterstützen. Nach einem ereignisreichen Jahr 2020 wird unser strategischer Fokus auf Onlinehandel und Cloud Computing Schritt für Schritt immer sichtbarer. So haben wir uns vom Montagegeschäft mit Fußbodenheizungen getrennt und Anlageimmobilien veräußert. Die erlösten Mittel sind vorgemerkt: Mit ihnen werden wir das ohnehin schon rasante Wachstum unseres Cloud Computing in der weclapp SE durch Zukäufe zusätzlich beschleunigen, betont Michael Schmidt, Sprecher des Vorstands der 3U HOLDING AG. Die intensiven Gespräche mit den Anteilseignern möglicher Zielunternehmen zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen ist zugleich ein wichtiger Meilenstein für die nächsten Schritte zu einem möglichen Börsengang der weclapp SE. Aber auch darüber hinaus haben wir konzernweit die Chance und schaffen die Grundlagen, um unseren Kurs mit neuen richtungweisenden Maßnahmen beschleunigt fortzusetzen. Und diese Chance wollen und werden wir mit dem gleichen Ehrgeiz und mit der gleichen Entschlossenheit nutzen, die sie von uns kennen und erwarten! Geschäftsbericht Der Geschäftsbericht über das Geschäftsjahr 2020 wird heute, am 30. März 2021, veröffentlicht. Er kann auf der Internetseite der Gesellschaft www.3U.net unter Investor-Relations/Berichte heruntergeladen werden. |