Die Piratenpartei gilt seit dem Erfolg im Saarland als große Hoffnung des Politikbetriebs, als irgendwie links, aber auch freiheitlich-liberal. Dabei eint die Anhänger der Glaube an die Weisheit des Kollektivs - und ein merkwürdiger Stolz auf die eigene Unbedarftheit. Steht allerhand unerhörtes drin....
Die egalitäre Nutzerfreiheit der Piraten hat mit dem liberalen Freiheitsverständnis etwa so viel zu tun wie die Bonuskultur in den Bankentürmen mit Sozialismus. Nur weil jemand dafür eintritt, dass Menschen frei von allen materiellen Sorgen leben, egal wie viel sie leisten, ist er noch kein Freund des freiheitlichen Denkens. Für diese Freiheit, die vor allem auf das Wort umsonst hört, sind auch die Vertreter der Linkspartei. .... Jede Form der Privilegierung, und sei es nur ein schönerer Blick aus dem Fenster, setzt einen dem Verdacht aus, die Gruppenmoral zu missachten, weshalb die Berliner Abgeordneten zwei Monate brauchten, um die Bürofrage zu klären, und auf Vorstandsklausuren nur noch in Vierbett-Zimmern genächtigt wird. ..... Hahaha .... In dieser Welt scheint jedes Bewusstsein erloschen, dass die Macht der Mehrheit immer auch in Gefahr steht, in Unterdrückung umzuschlagen, ein Grund übrigens, warum entwickelte Demokratien so viele Vorschriften zum Schutz von Minderheiten haben. Wie nah die Plebejerherrschaft ist, wissen wir spätestens seit der französischen Revolution, bei der schon nach einem kurzen Frühling der Freiheit die "Sichel der Gleichheit" für eine strikte Anwendung des Basiswillens sorgte. ... ... nicht aus Kenntnis des Systems speist, das zu verändern man angetreten ist, sondern aus demonstrativer Unkenntnis. Darin ähnelt der Netzprotest auf verblüffende Weise der Tea-Party-Bewegung in den USA. Wie bei dieser verbindet die Anhänger die Verachtung für die politischen Eliten, das dringende Gefühl, man müsse das Land gegen "die da oben" verteidigen, gegen Washington oder in diesem Fall Berlin, auch der Hang zur Verschwörungstheorie, wo schon ein abgeschlossener Raum ein Grund zum Argwohn ist. .... ... Mit der Abwertung alles Etablierten korrespondiert ein seltsamer Stolz auf die eigene Unkenntnis. In allen Berufen wird erwartet, dass Leute ihr Handwerk verstehen; niemand käme auf die Idee, jemanden auch nur in die Nähe der Motorhaube seines Autos zu lassen, der eben noch Computer programmiert hat. Nur in der Politik scheint es ein Ausweis besonderer Glaubwürdigkeit zu sein, wenn jemand keine Ahnung hat, wovon er redet, nur hier macht einen Professionalität verdächtig. .... xxxxxxxxxxxxxxx
Und noch einiges mehr an Thesen. Als werdender Pirat hatte ich mir eigentlich auch chon überlegt, ob ich nicht anderen Leuten die Haare schneiden sollte oder besser noch operieren. könnte auch ganz nettt sein? Gibt viel Kohle und professionalität ist eh fürn arsch. Freiheit für den Schwarm. |