Man hat schon einige kommen und gehen sehen, wenn man ne Weile dabei ist. Jetzt haben sie grade mal in ner UMFRAGE 9%. Die FDP hatte bei der letzten Wahl knapp 15%, jetzt 2-3%. Die Grünen lagen zwischenzeitlich mal bei rund 20% in Umfragen.Jetzt bei 14%, was immer noch viel für die Grünen ist... Wir leben in einer Zeit, in der Hypes die Öffentlichkeit bestimmen, die sich selten als nachhaltig erweisen. Die Piraten haben programmatisch bisher nur relativ oberfächlich-zusammengeklaubte Poitionen, wo aus allen Parteien was dabei ist. Bedingungsloses Grundeinkommen und ein paar sozialpolitische Illusionen wie die Linken, Bildungspolitik wie die Grünen und teilweise CDU, Bürgerrechte wie Grüne und teile der FDP, wirtschafts- und finanzpolitisch = 0, aber ein paar Positionen, die der SPD ähneln, ökologisch Allgemeinplätze und ein paar originäre Eigenleistungen hinsichtlich der Netzpolitik und den Urheber- und Verwertungsrechten, die zu weiten Teilen unausgegoren sind. (Eine Kulturflatrate etwa. Wer wird da der Verteiler? Welche Bürokratie entscheidet da, was bezahlenswerte Kultur ist? Wer verwaltet den Haufen? Viele Fragen, keine Antworten...)
Ob sie wirklich irgendwann eine tragfähige Interessenskonstellation finden, die ausreichend auch laängerfristig Leute an sie bindet, ist völlig offen! Parteien sind Parteien, also parteilich, weil sie bestimmte gesellschaftliche Interessengruppen vertreten. Das ist auch ihr Sinn. Und das Parlament ist der Ort, wo diese Interessen austariert werden. Bislang werden sie von Vielen schlicht als ein ziemlich undefiniertes "Anderes" im Vergleich zu den etablierten Parteien wahrgenommen und gewählt. Sie sind kaum mehr als eine Projektionsfläche, wo jeder reininterpretiert, wozu er grade lustig ist. Das führt zwangsläufig zu Frustrationen, weil Phantasie und Wirklichkeit da weit auseinanderklaffen. Die müssen sie erstmal überleben. Und ob das langfristig reicht, ist auch kaum absehbar.
Dass da ein Haufen Leute zusammenkommt, um erstmal auf Basis recht weniger Gemeinsamkeiten irgendwas Zukunftsfähiges zusammenzubasteln, ist durchaus sympathisch. Aber es ist noch völlig unklar, was am Ende dabei rauskommt.
Der große Beifall, der da von allen möglichen Seiten kommt, ist jedenfalls mehr Beifall für das was man glaubt, was die seien als für das, was sie realistischerweise sind... ----------- Große Verbindlichkeiten machen nicht dankbar, sondern rachsüchtig. (Nietzsche) |