So wirkt sich die Abgeltungssteuer auf den Gewinn aus:
Beispiel Siemens: 52-Wochen-Hoch: 109,36 EUR Jahres-Tief: 33,05 EUR SK vom 21.11: 39,98 EUR
Kaufen wir das Papier jetzt zu 40 EUR und realisieren beim nächsten Peak irgendwann in der Zukunft sagen wir mal bei 110 EUR, macht das 70 EUR Gewinn pro Aktie, vorausgesetzt der Verkauf ereignet sich nicht innerhalb der nächsten 12 Monate (dürfte sehr unwahrscheinlich sein). Um 70 EUR Gewinn nach Abzug der 25% Abgeltungssteuer zu erzielen, ist ein Kaufkurs von ca. 16 EUR (!!!) notwendig. Wer darauf spekuliert, das Papier bis zum 31.12. zum bisherigen Jahres-Tiefstkurs einzusammeln und bekommt das Paier dann zu 33 EUR, macht nach o.g. Szenario abgeltungssteuerfrei 77 EUR Gewinn, mit fälliger Abgeltungssteuer müßte das Papier für den gleichen Gewinn auf ca. 7 EUR (!!!) fallen. Das mag in sehr düsteren Szenarien vielleicht eintreffen, aber für ein mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretendes Szenario halte ich es nicht.
Danach lohnt sich für mich der Einstieg in ausgewählte Aktien in den nächsten Tagen und Wochen durchaus. Fahrlässig wäre jedoch jetzt alle Aktien blind einzusammeln, nur um Steuern zu sparen. Hier hilft, klare attraktive Kaufkurse für sich festzulegen und Limit-Orders einzustellen. Was reinkommt ist gut, der Rest war es dann nicht wert.
Ich kann im Zusammenhang mit der Abgeltungssteuer bei einigen nicht nachvollziehen, dass sie damit ihr Depot bis zum Rentenalter aufbauen wollen. Wer noch 30 Jahre oder mehr bis zur Rente hat, wird noch zahlreiche Haussen und Baissen miterleben dürfen. Wieso nicht bei der nächsten Hausse die Gewinne steuerfrei realisieren und bei der nächsten Baisse wieder zu Spottpreisen einsammeln? |