Aktuelle News Weitere Artikel Artikel suchen Praktiker - Jetzt saniert der Heimwerker im eigenen Unternehmen De Sharewise_news-3 sharewise_news am 16.08.2011, 10:12 (Gastkommentar) Alle Artikel dieses Autors News dieses Autors abonnieren News dieses Autors abonnieren Auf Facebook publizierenAuf Twitter publizieren
Das zweite Quartal diesen Jahres schloss Praktiker trotz Grillwetter und ungebrochener Renovierungswut der Bevölkerung mit einem Verlust von 307 Millionen Euro ab. Vor etwa einem Jahr war hier noch ein Plus von 26 Millionen Euro zu verzeichnen. Der Wert der Aktie ist kürzlich um 16,8 Prozent auf 2,40 Euro gefallen und war damit so billig wie niemals zuvor, also was ist geschehen?
Dem Baumarkt laufen die Kunden davon und die Maßnahme "20 % auf Alles - außer Tiernahrung", die zur Trimmung des Börsenkurses eingeführt wurde, rächt sich jetzt durch eine zerstörte Umsatzrendite. Anfang Juli bekam dann Praktiker 20 % auf Alles, nämlich einen Umsatzverlust in eben dieser Höhe, was eine Gewinnwarnung an die Anleger zur Folge hatte. Weitere Gründe für die Einbrüche sind Sondereffekte wie Wertberichtigungen, die mit rund 300 Millionen zusätzlich auf den Umsatz drücken. Dieser ist im Vergleich zu 2010 um fast 8 Prozent auf 950 Millionen Euro eingebrochen.
Nun versucht der angeschlagene Konzern die Sanierung und Umstrukturierung der deutschen Märkte mit Hilfe des Sanierers Thomas Fox umzusetzen, was bisher nur schleppend vonstatten geht. Neue Marketingmaßnahmen, wie ein neuer Werbeauftritt, sollen im zweiten Halbjahr gestartet werden. Die prominente Werbefigur Boris Becker hat für Praktiker nicht die Wirksamkeit gehabt, wie ursprünglich vom Management erhofft. Hierzulande setzt man zukünftig auf ein übersichtlicheres Sortiment mit günstigen Eigenmarken, was zu mehr Ergebnisstabilität führen soll, bis die Konjunktur nach einer allgemeinen Belebung der Volkswirtschaft wieder anzieht.
Die ausländischen Märkte sollen mittels Strukturanpassungen und Kostensenkungen, mitunter auch durch Personalabbau, wieder in die Gewinnzone gebracht werden. Der hohe Verlust der Aktie erschwert die Situation ungemein, da dem Praktiker-Konzern nach den Kunden nun auch die Anleger davonlaufen. Die unsichere Situation veranlasst viele Investoren zum Rückzug aus dem Baumarkt-Börsengeschäft. Praktiker bekommt dieses Jahr die Quittung für jahrelange Fehler in der Expansions-Strategie und nur kurzfristig wirksame Rabattschlacht-Aktionen und ist zum zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gerutscht. Ob Thomas Fox nach dem geschassten Firmenchefs Wolfgang Werner hier das Ruder rumreißen kann bleibt abzuwarten.
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