Ökonomen streiten über Verteilungsfrage

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neuester Beitrag: 23.04.24 12:00
eröffnet am: 14.07.17 09:47 von: delannoy17 Anzahl Beiträge: 191453
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22.01.20 11:58
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80400 Postings, 7292 Tage Anti LemmingYurx, es geht nicht um Schuldzuweisung

im Sinne von "die Zentralbanken haben an allem schuld". Obwohl sich das durchaus plausibel (Geldpolitik immer niedriger Zinsen seit 1980, infolgedessen immer größere Kreditschwemme) und logisch begründen ließe.

Tatsächlich schuld ist das kapitalistische System, das über Kredite stets Konsum, der sonst erst in der Zukunft möglich wäre, auf die Gegenwart vorverlagert hat. Das ist ein unhaltbares Schnellballsystem. In Zeiten, in denen jeder schon fast alles hat und die Lebensdauer von Verschleißprodukten (wie Waschmaschinen) nicht weiter verkürzt werden kann, ohne Käuferstreiks auszulösen, bekommt man notwendigerweise Wachstumsprobleme bekommt. Denn wie soll in solcher Gemengelage noch Konsum aus der Zukunft vorverlagert werden? Die Überalterung der Weltbevölkerung trägt ebenfalls zu dieser Übersättigung bei.

Wenn es nicht mehr genügend Nachfrage gibt, weil jeder bereits alles hat - das ist mMn die Quintessenz der bereits 2002 von Alan Greenspan beschworenen "Deflations-Schocks" - , benötigen die Firmen auch viel weniger Geld für neue Investitionen. Sie machen ihre Gewinne inzwischen durch KOstensenkungen (Job-Outsourcing in Billiglohnländer) und durch den Arbeitnehmern vorenthalten Produktivitätsgewinne (die freilich zur Verelendung des frühren Mittelstands führen). So sinkt die Nachfrage nach Geld durch Firmen, die Verbraucher haben weniger Geld für "neuen Konsum" - und in der Folge sinken die Zinsen sinken auf Null.

Nullzinsen sind ein Alarmsignal, dass der Kapitalismus auf Grundeis gelaufen ist.

Die Zentralbanken setzen das nur entsprechend - und natürlich den Willen der Politiker folgend - um.

Weil Firmen zuwenig investieren (besagte "Wachstumsschwäche"), sorgen die Zentalbanken für scheinbares Ersatzwachstum. Die EZB "quersubventioniert" Pleiteländern wie Griechenland, indem sie griechische Staatsanleihen mit Cybergeld aufkauft und so die Pleite verschleppt bzw. den Griechen weiteren Konsum auf Pump ermöglicht. Trump hat drastisch die Unternehmenssteuern gesenkt und zugleich die Neuverschuldung stark erhöht (ebenfalls eine Pump-Variante), außerdem jetzt noch zur weiteren Inflationierung ein Repo-Schatten-QE durchgedrückt. Ein Großteil des US-Neuverschuldung fleißt in Staatsaufträge für die Rüstung (Pentagon) - ein schleichender Übergang zur Plan- und Kriegswirtschaft. Die "normale" Wirtschaft braucht Kredite ja nur noch für Aktienrückkäufe.

Das eigentliche Übel ist also das implizite Schneeballsystem des Kapitalismus mit seinerm vorgezogenen Konsum aus der Zukunft via Kredite, das nun auf Grundeis gelaufen ist. Da in der Logik des Kapitalismus ohne "weiteres Wachstum" alles den Bach runtergeht, zugleich aber organisches Wachstum aus fundamentalen Gründen kaum mehr möglich ist, sehen wir die von mir seit 2009 scharf krititisierten Politik- und Notenbankmaßnahmen. Sie sollen helfen, einem verrotteten System weitere Zeit zu erkaufen, die bislang jedoch - erwartungsgemäß - zu keiner Spontanheilung geführt hat. Nur zu immer mehr Schulden, und damit zu einem immer größeren Kollaps-in-spe. Vor dieser übermäßigen Verschuldung warnen auch als Crash-Propheten von Krall bis Otte - und dies mMn völlig zu recht!

Fill hat allerdings in dem Punkt recht, dass Hegels Weltgeist (ungeachtet meiner Polemik in # 318) noch lebt. Der Fortschitt zum Besseren wird darin bestehen, das der Kapitalismus sein ureigenes Schneeballsystem mit massiver Zentralbankhilfe völlig in den Abgrund fahren wird. Dafür sind entgegen den Lehren Marx' keine menschgemachten Revolutionen mehr nötig. Die "revolutionäre" Geldpolitik allein reicht dafür völlig.

Am bitteren Ende wird man die Schwachpunkte des System im Nachhinein genau analysieren können. Es werden keine Systemfritzen mehr im Amt, die als Systemprofiteure das System schön lügen müssen. Es wird ein neues System entstehen, dass die alten Schwachpunkte nicht mehr aufweist.

Der große Zentralbank-Crash ist daher die "kreative Schumpeter'sche Zerstörung" eines historirsch obsolet gewordenen Systems (Kapitalismus) - und zugleich eine furiose Rückmeldung des Weltgeistes, dass er es sich nicht in fills Flasche allzu bequem gemacht hat  ;-)

 

22.01.20 12:06
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23087 Postings, 6489 Tage Malko07Wieso Wirtschaftswachstum notwendig ist?

Wirtschaftswachstum ist nicht primär durch Konsum von Produkten bestimmt sondern auch Dienstleitungen fließen darin ein. Berücksichtigt man die Vergreisung der westlichen und Teilen der asiatischen Welt wird in diesen Regionen die Nachfrage nach Betreuungsleistungen für ältere Menschen (Dienstleistung) stark ansteigen. Auch wird die Nachfrage nach medizinischen Leistungen steigen. Um das alles zu erwirtschaften muss der produzierende Sektor stark automatisiert werden, sowohl in der Industrie als auch in der Landwirtschaft. So wie wir das Wachstum berechnen werden wir nach der heutigen Methode eine steigendes Wirtschaftswachstum brauchen. Und es sollte möglich sein.  

22.01.20 12:06
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4015 Postings, 2732 Tage Qasar#325 für deine Ziele siehe Verfassung von Bhutan

"irgendwann ist es doch sinnvoll an anderen kennzahlen den erfolg einer gesellschaft zu messen. z.b. zufriedenheit, sicherheit, zusammenhalt. "

Das wohl einzige Land dieser Erde mit menschlichen Zielen  

22.01.20 12:09
1

4015 Postings, 2732 Tage QasarQE ohne Ende = Schulden ohne Ende

Doch eines Tages wird die Rechnung präsentiert, im Sinne 'I want my money back"
Das System heißt noch immer KAPITALISMUS und nicht GLÜCKLICH OHNE KAPITAL

 

22.01.20 12:18
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80400 Postings, 7292 Tage Anti Lemming# 327

Der Unterschied zwischen uns beiden ist, dass du pro forma Optimist bist (das System wird sich schon irgendwie über die Runden retten), im übergeordneten Sinne jedoch ein Pessimist. Ähnlich wie Nietzsche die "Geschichte als ewige Wiederkehr des Gleichen" betrachtete.

Ich hingegen bin pro forma Pessimist (das System wird an seinen Schulden zusammenbrechen), übergeordnet bzw. geschichtsphilosophisch jedoch ein Optimist, weil ich im Sinne Hegels und auch Marx' an einen Fortschritt in der Geschichte glaube - und der bevorstehende Zentralbanken-Megacrash auf dem Weg dorthin mMn eine wichtige "Schumpeter'sche Bereinigung" darstellen wird.  

22.01.20 12:23
3

6536 Postings, 5018 Tage Murmeltiercheni want my money back

wir sind aber nicht mehr bei normalen regeln , schon lange nicht mehr ( zumindest was die hochfinanz betrifft - ausgenommen ist natürlich der otto - der ist leider nicht alternativlos) !

u.s hat eine astronomische summe schulden, der haushalt hat meist nur kurz bestand bevor eine obergrenze erreicht ist und er neu angepasst wird. selbst die zinsen zu erwirtschaften ist zukünftig unrealistisch. ergo - die zinsen müssen negativ werden oder es kommt der zeitpunkt das geld kein vertrauen mehr bekommt und damit wertlos wird. für die meisten der menschen ein problem - verursacht vom wirtschaftswachstumswahn.  

22.01.20 12:25
6

14022 Postings, 4493 Tage Zanoni1#323

...ja, und warum hältst Du es dann für so unwahrscheinluch, dass wir nun ebenfalls nicht mehr allzu weit von der nächsten Krise entfernt sind?

Wie Du übrigens ja ebenfalls völlig richtig siehst, waren diese Krisen im Übrigen alle niemals das Ende, sondern es folgten dann wieder längere Aufschwungsphasen.

Die sogenannten Crashpropheten, ich nehme da mal insbesondere Max Otte als Beispiel, sagen dann selbstverständlich auch nicht, dass mit der nächste Krise etwa alles endet.
Otte sieht  für den Globus sogar im Gegenteil ökonomisch, aber auch politisch , danach auch wieder große Chancen, auch die Veränderung unserer Produktionsweise, die Du da völlig zu recht anführst, sowie natürlich auch ganz allgemein der technische Fortschritt,  fallen dort u.A. hinein, und werden von ihm auch entsprechend behandelt.

Die Annahme, dass diese Fortschritte Wirtschaftskrisen in näherer Zukunft unwahrscheinlich werden ließen, kann ich jedoch nicht wirklich nachvollziehen.
Die Probleme die Ökonomen wie Otte und Krall aufzeigen, sind nun alles andere als aus der Luft gegriffen...

Aber jene  4. industrielle Revolution (das was Du auch als Veränderung der postfordischen Produktionsweise beschreibst) ist schon das, worauf insgesamt sehr viele Hoffnungen beruhen, ökonomisch, gesellschaftlich und ebenso ökologisch, da kämen wir dann zumindest soweit immerhin auf einen gemeinsamen Nenner.
 

22.01.20 12:32
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7320 Postings, 4021 Tage gnomonGeschichte als ewige Wiederkehr des Gleichen

eine vermeintliche erkenntnis  aus dem 19.jhdt, basierend auf einer langen vergangenheit mit vergleichsweise geringfügigen und langatmigen Veränderungen. heute würde nietsche wohl anders denken.  

22.01.20 12:34
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80400 Postings, 7292 Tage Anti LemmingInteressanterweise verläuft die Diskussion hier

jetzt erstmals so (zumindest nMn), wie es dem Threadtitel angemessen ist.  

22.01.20 12:35
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7320 Postings, 4021 Tage gnomonal's

wohlfühlkoeffizient erreicht heute neue tiefs?  

22.01.20 12:36

80400 Postings, 7292 Tage Anti Lemming# 333

Nietzsche (und Schopenhauer) haben damit gegen Hegel und Marx gegiftet.

Heute giften Nietzsches Adepten (z. B dieser unsägliche Sloterdijk) gegen den Fortschritt.  

22.01.20 12:37

80400 Postings, 7292 Tage Anti Lemming# 335

Ganz im Gegenteil. Siehe # 334.  

22.01.20 12:39
1

6536 Postings, 5018 Tage Murmeltierchenmoney

ist nur ein versprechen, eine vertrauensangelegenheit - geht das vertrauen verloren ist es nur noch papaier oder eine zahl als kontostand. je mehr davon verfügbar wird desto mehr wird es entwertet !  

22.01.20 12:46
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7360 Postings, 6159 Tage relaxed#103327 ... und vergreisende Gesellschaften

sind gut, da sie "der Mutter aller Probleme", der Überbevölkerung, entgegen wirken.

Ähnliche Wirkung auf die Überbevölkerung haben nur Krieg, Hunger und Seuchen. Alternativen, die man sich nicht wünscht.
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Das Copyright für den Inhalt (Text und Bilder) liegt bei relaxed.

22.01.20 12:56

7320 Postings, 4021 Tage gnomon#336

auch hegel und marx  würden  mit heutiger efahrung vieles revidieren.  

22.01.20 13:08
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3475 Postings, 2282 Tage yurxAL

Der Kapitalismus ist dafür zuständig, dass wir uns hier mit diesen genialen Geräten unterhalten, dass man mal schnell googelt kann, dass wir im Supemarkt schnell mal ein Pack Spaghetti kaufen für einen Preis, der niemals die Arbeit abbildet, welche darin stecken würde und die meisten nicht in geflickten und abgetragenen Kleidern rumlaufen und ein grosse Auswahl für alles überall zur Verfügung steht.

Doch niemand ist gezwungen sich dem Materialismus hinzugeben. Man tut es aber doch, denn unter der Brücke zu leben, ist hart. Doch traf ich schon Leute, die gar nicht so unglücklich dabei scheinen, denn wer nix zu verlieren hat ist vielleicht in mancher Hinsicht freier.

Das Problem beim Kapitalismus ist mAn, dass er bisher nur mit Wachstum funktionierte und daher ständig Bedürfnisse erfinden muss und damit eine ständige Unzufriedenheit suggeriert.

Doch Marx scheint mir doch in vielem schon überholt und seine Anleitungen führten nun wahrlich nirgendwo ins gerechte Paradies. Kapitalismuskritiker sind nach meinen Beobachtungen oft selber verhinderte Kapitalisten. ( Hättest du zB. in den vergangenen Jahren den Aufwärtstrend getraded, nicht den vermeintlichen Zusammenbruch, würdest ev. auch du den Kapitalismus anders beurteilen.)

Ich weiss einfach nicht, was denn die Alternative sein soll. Ich bin in erster Linie überzeugter Demokrat, ua weil nur die Meinungsfreiheit zu neuen Ansätzen führen kann, Dogmas und Ideologien jedoch unflexibel sind. In der Schweiz gab es zB. nach dem 1.WK eine Abstimmung zu einer radikalen Enteignung der Besitzenden. Sie wurde hochkant abgelehnt, obwohl der Krieg hohe Staatsschulden hinterliess und es grosse soziale Not überall gab. Richtige Armut, Kindersrbeit, 16Stundentage und kaum Sozialsysteme und keine Rentensysteme. Die kann dann erst nach und nach. Also hat sich auch einiges in soziale Richtung entwickelt. Innerhalb eines kapitalistischen Systemes. Doch der Kommunismus hat sich eben gar nicht mehr entwickelt im Ostblock, wie auch, wenn das Denken verboten war.  

22.01.20 13:09

7320 Postings, 4021 Tage gnomon#339

wäre halb so schlimm, könnte man der urbanisierung eine 180 grad wende auferlegen.  

22.01.20 13:17
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69330 Postings, 5799 Tage Fillorkilldie geldpolitische zukunft aus? QE ohne ende?

Die Geldform ist was für Schamanen, die Leuten wie AL oder Otte einen Fetisch hinwerfen, an dem sie sich festbeissen können. Für die sieht dann die Welt so aus, als würde einfach alles von der korrekten Wahl der Zaubersprüche abhängen, mittels derer auf den Fetisch eingewirkt werden kann. Nicht, dass der noch einen Weltsystemcrash hervorzaubert, was jetzt dank faulem Zentralbankzauber leider unausweichlich geworden sei. Das kann man als ideologische Blase bezeichnen, deren historische Herkunft 'Monetarismus' genannt wird.

...Monetarism is an economic theory that focuses on the macroeconomic effects of the supply of money and central banking. Formulated by Milton Friedman, it argues that excessive expansion of the money supply is inherently inflationary, and that monetary authorities should focus solely on maintaining price stability. This theory draws its roots from two historically antagonistic schools of thought: the hard money policies that dominated monetary thinking in the late 19th century, and the monetary theories of John Maynard Keynes, who, working in the inter-war period during the failure of the restored gold standard, proposed a demand-driven model for money...

https://en.wikipedia.org/wiki/Monetarism
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Die alte Welt liegt im Sterben, die neue ist noch nicht geboren: Es ist die Zeit der Monster
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22.01.20 13:26
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69330 Postings, 5799 Tage Fillorkillwo ich schon dabei bin

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22.01.20 13:27

80400 Postings, 7292 Tage Anti Lemming# 340

Alle Wissenschaft ist vorläufig. Das gilt auch für die Philosophie.  

22.01.20 13:34
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7160 Postings, 2443 Tage CoshaDeutsche Waffen,deutsches Geld

morden mit in aller Welt.
Das skandierte die Linke früher doch regelmäßig und tut es heute vermutlich noch immer.
Aber meist nur wenn es um die böse USA ging, nicht aber wenn beispielsweise die Lieblingsindianer der Deutschen ihren Phantasien freien Lauf lassen.

https://www.mena-watch.com/...-anschlag-auf-holocaustgedenkzeremonie/  

22.01.20 13:35

24251 Postings, 2479 Tage goldikIch wundere mich jeden Tag neu

mit welcher Selbstverständlichkeit Zinsen+ Wachstum für NORMAL gehalten werden.  

22.01.20 13:45
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6536 Postings, 5018 Tage MurmeltierchenQE und seine fratze

repo market - Unintended Consequences (follow up)



der betrug und die zwangslage ist haarsträubend !
 

22.01.20 13:48
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6536 Postings, 5018 Tage Murmeltierchen#348

besonders das beispiel zum schluß mit der barclays bank... münchhausen ist ein anfänger dagegen !  

22.01.20 14:02
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80400 Postings, 7292 Tage Anti LemmingFill # 343

Das hat mit dem Grundproblem, das u. a. Krall benennt - nämlich dass in Europa massenhaft Zombiefirmen mit ultragünstigen Krediten künstlich am Leben gehalten werden -, rein gar nichts zu tun.

Die ganzen neuen Politik- und Zentralbank-Aktionen sind mit klassischer Wirtschaftstheorie (und Keynes) nichts mehr vereinbar.

Was wir vielmehr sehen ist: Akademische Hazardeure, darunter wissenschaftliche Blindschleichen wie Ben Bernanke, richten - verblendet von hauseigenen Postulaten wie "Sollinflation" - mit  finanzpolitischem Nitroglyzerin die ganze Wirtschaftswelt zugrunde.

Die Gefahr (erster Absatz) sind massenhafte Firmenpleiten in der nächsten Rezession, und diese wird so sicher kommen wie das Amen in der Kirche. Auch solidere Firmen werden von den Zombiepleiten in Mitleidenschaft gezogen.

Hätten die Dauerretter einige der Zombiefirmen beizeiten sterben lassen, bestünde für die anderen in der Folgezeit weitaus mehr Anreiz, durch innere Reformen und Anstrengungen zur Überlebensfähigkeit zurückzukehren, statt es sich in Draghis und nun Lagardes Nullzins-Hängematte bequem zu machen.

Und hätten die EZB-Dauerretter Griechenland pleite gehen lassen, würden die Italiener jetzt den Mund nicht so voll nehmen. Dem Euro ginge es weit besser.

Aber das Dauer-Gegenargument seit 2008 heißt ja immer: "systemrelevant..." "Dann kommt kein Geld mehr aus den Geldautomaten (US-Finanzminister Paulson 2008) usw. usf. Hier wird bewusst mit der Angst gespielt. Perverserweise entstehen in der Rettungsfolge aber noch verkrustetere Überschuldungsstrukturen, deren finaler Kollaps später noch viel mehr Ängste freisetzen wird.  

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