Sorry Katjuscha, aber das Geschäftsmodell von GCI hat so gut wie nichts mit dem von VEM zu tun. 90% der Umsätze stammen aus dem Beteiligungsgeschäft – sprich aus dem Verkauf von e i g e n e n Beteiligungen. Besonders positiv ist die EBT-Marge, die dadurch auf 50% gesteigert werden konnte. VEM macht Kapitalmarkttransaktionen und bringt f r e m d e Firmen an den Markt – und ist damit sicherlich viel mehr vom aktuellen Kapitalmarkt abhängig als GCI. Da ich diesen aber für die nächsten 1-2 Jahre sehr positiv einschätze (aufgrund der aktuell sehr günstigen historischen KGV-Bewertung), ist VEM ebenfalls ein glasklarer Kauf.
However, hier sehe ich den großen Pluspunkt beim Geschäftsmodell: GCI ist focussiert auf Übernahmen von Unternehmen aus dem Bereich der „Old Economie“. Hier scheint die Relation zwischen Substanz und Kaufpreis besonders attraktiv zu sein (Studio Babelsberg, Pfaff, Hanhart). Hanhart z.B. verfügt über ein profitables Kerngeschäft, das 2/3 des Umsatzes ausmacht. Ich bin der festen Überzeugung, dass GCI durch konsequente Profitorientierung eine erhebliche Gewinnsteigerung umsetzen wird, wie bereits bei SB und Pfaff bewiesen.
Somit sollte GCI über Jahre hinweg in der Lage sein, Unternehmen günstig einzukaufen und mit erheblicher Wertsteigerung zu veräußern – und somit die Umsätze & Erträge aus dem Beteiligungsgeschäft nachhaltig und dauerhaft steigern zu können.
Ich habe mal gelesen, dass GCI seine Unternehmen innerhalb von 3-5 Jahren vom Tournaraound auf eine EBIT-Marge von 10% trimmt, um sie kapitalmarkt-fähig zu machen. Da GCI genau dies als Voraussetzung für seine Unternehmenskäufe herausfiltert, habe ich grundsätzlich eine sehr gute Einschätzung des Geschäftsmodells – zumal die Pipeline ja bereits mit einigen „umgekrempelten“ Unternehmen gut gefüllt ist.
Das wichtigste ist mir aber – da die Bilanzierung sehr komplex ist – die EPS Prognosen des Managements. Diese sind bislang immer eingehalten/übertroffen worden. Nehme ich dann die aktuelle Bewertung mit einem KGV von 4,5 – 5,5 , dann kann man momentan bei diesen Perspektive echt nichts falsch machen, zumal die Prognose gerade heute im Interview mit Dr. Aufschnaiter nachdrücklich bestätigt worden ist. Das Chancen-/Risiko-Verhältnis ist einfach riesig groß. Aus diesem Grunde ist GCI in meinem Portfolio auch momentan auch relativ hoch gewichtet.
Hier noch die wichtigsten Auszüge aus dem Interview:
Wo liegen die Stärken in Ihrem Geschäft?
Dr. Aufschnaiter: Wir haben bei allen unseren Beteiligungen so niedrige Bilanzansätze, dass uns die Delle am Kapitalmarkt nicht nur keine Sorgen bereitet, sondern uns auch keine Veranlassung gibt, irgendwelche Wertberichtigungen vornehmen zu müssen. Ich glaube, dass dies ein ganz wesentlicher Punkt ist, der uns von andren börsennotierten Beteiligungsgesellschaften unterscheidet, die durch die Kursrückgänge doch in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Dafür wird der Halbjahresbericht einen nachdrücklichen Beweis liefern.
Welche Meinung haben Sie selbst zum gefallenen Aktienkurs?
Dr. Aufschnaiter: Bei den Kapitalmarktverkäufen wurde teilweise nicht berücksichtigt, dass unser Geschäftsmodell nicht direkt vergleichbar ist, wie ich oben schon ausgeführt habe. Viele Verkäufe in der GCI-Aktie sind auch in erster Linie auch rein liquiditätsbedingt und nicht fundamental veranlasst.
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