14.06.17, 19:00 | Von Dow Jones News ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Inflation im Mai schwächer als erwartet
Die Inflation in den USA ist im Mai schwach geblieben. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, sanken die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten im Vorfeld mit stabilen Preisen gerechnet. Die für den April gemeldete Preisentwicklung von plus 0,2 Prozent wurde bestätigt. Dadurch ergab sich eine Jahresteuerung von 1,9 (Vormonat: 2,2) Prozent. Zum dritten Mal in Folge sank damit die Jahresinflation.
US-Einzelhändler verbuchen Umsatzminus im Mai
Die US-Einzelhändler haben im Mai rückläufige Umsätze verbucht. Sie hatten 0,3 Prozent weniger Geld in den Kassen als im Vormonat. Das ist der größte Rückgang seit Januar 2016 und kein gutes Omen für die allgemeine Konjunkturentwicklung. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens mit einer Stagnation der Umsätze gerechnet.
US-Realeinkommen steigen im Mai
Die Realeinkommen in den USA sind im Mai gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, war auch im April ein Anstieg um 0,3 Prozent zu verzeichnen.
Rückgang der US-Rohöllagerbestände geringer als erwartet
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der Woche zum 9. Juni gefallen. Der Rückgang war aber nicht so stark wie erwartet. Die Lagerbestände fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 1,7 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 2,6 Millionen erwartet. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 3,3 Millionen Barrel erhöht.
Monti: OMT-Einsatz hätte EZB-Ankaufexzesse verhindern können
Der ehemalige italienische Ministerpräsident Mario Monti hätte sich einen gezielten Ankauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB) im Rahmen von Outright Monetary Transactions (OMT) gewünscht. Bei einer Konferenz der Deutschen Bundesbank im Frankfurt sagte Monti, auf diese Weise hätte sich die EZB die "Exzesse" des aktuellen Ankaufprogramms APP ersparen können. Dies aber sei am Widerstand Deutschlands gescheitert.
Lagarde: Fed-Zinserhöhung könnte zu Problemen beitragen
Die Straffung der US-Geldpolitik könnte nach Einschätzung der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, im Zusammenwirken mit anderen Faktoren die Finanzstabilität gefährden. Bei einer Konferenz der Deutschen Bundesbank in Frankfurt sagte Lagarde, die am Mittwoch anstehende Fed-Zinserhöhung sei für sich genommen ein gutes Zeichen, im Zusammenwirken mit anderen Faktoren könne sie aber Probleme auslösen.
Ethereum läuft Bitcoin den Rang ab
Bitcoin könnte schon bald nur noch die Nummer zwei sein. Der jüngste Höhenflug der Kryptowährung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich eine andere Digitalwährung anschickt, Bitcoin den Rang abzulaufen. Denn die digitale Konkurrenz Ethereum holt gegenüber Bitcoin mächtig auf. Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, da sich auch die Wall Street verstärkt für Bitcoin zu interessieren scheint, gerät das Kryprogeld aus den eigenen Reihen der Digitalwelt unter Druck und könnte die Spitzenposition an Ethereum abtreten müssen.
Starke Konkurrenz für Deutschland bei Bewerbung um EU-Agenturen aus London
Deutschland sieht sich starker Konkurrenz bei seiner Bewerbung für zwei EU-Agenturen gegenüber, die wegen des Brexit ihren Sitz in Großbritannien aufgeben müssen. Allein für den Sitz der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) haben sich bisher 16 andere Mitgliedstaaten offiziell beworben, wie aus der Aufstellung eines EU-Landes hervorgeht, die AFP am Mittwoch vorlag. Bei der EU-Bankenaufsicht (EBA) gibt es vorläufig vier weitere offizielle Bewerbungen. Drei andere Länder haben aber eine Bewerbungsabsicht.
EU-Kommission ermahnt Deutschland wegen Lücken bei der Abfallpolitik
Die EU-Kommission hat Deutschland wegen seiner Abfallpolitik auf die Finger geklopft: Weil die Bundesrepublik bislang keine Zahlen über die Fortschritte beim Recycling und bei der Reduzierung von Abfall für den Zeitraum 2013 bis 2015 geliefert hat, droht Deutschland nun ein Vertragsverletzungsverfahren, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte.
Mehr Erwerbstätige in der EU als je zuvor
Die EU zählt mehr Erwerbstätige als je zuvor. Im ersten Quartal dieses Jahres hatten 234,2 Millionen Menschen einen Arbeitsplatz, wie die EU-Statistikbehörde mitteilte. 154,8 Millionen Jobs sind demnach in der Eurozone angesiedelt. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg die Zahl um 1,5 Prozent in der Währungsgemeinschaft sowie 1,4 Prozent in der gesamten EU.
Französische Regierung beschließt Reformen für mehr Anstand in der Politik
Mit einem Reformpaket für mehr Anstand in der Politik will die französische Regierung künftig politische Affären verhindern. Das Kabinett brachte am Mittwoch unter anderem ein Gesetz auf den Weg, das Abgeordneten eine Beschäftigung naher Verwandter als Assistenten verbietet. Geplant sind außerdem strengere Regeln zur Beratertätigkeit von Parlamentariern und zur Vermeidung von Interessenkonflikten.
Schweizer Außenminister kündigt überraschend Rückzug aus Regierung an
In einem überraschenden Schritt hat der Schweizer Außenminister Didier Burkhalter seinen Rückzug aus der Regierung zum 31. Oktober angekündigt. Burkhalter übersandte sein Rücktrittsschreiben dem Nationalrat in Bern. Er habe nach gut 30 Jahren in der Politik das Bedürfnis, "demnächst eine neue Seite in meinem Leben zu schreiben", führte der 57-Jährige Politiker der liberalen FDP darin aus.
Leo Varadkar zum irischen Regierungschef gewählt
Irlands neuer Regierungschef Leo Varadkar hat sein Amt angetreten. Das Parlament in Dublin wählte den bisherigen Sozialminister zum Nachfolger des zurückgetretenen Premierministers Enda Kenny. 57 Abgeordnete stimmten für den 38-Jährigen, 50 votierten gegen ihn und 47 weitere enthielten sich. Kenny hatte Mitte Mai nach gut sechs Jahren im Amt seinen Rücktritt verkündet.
Sechs Tote und dutzende Verletzte bei Hochhausbrand in London
Mindestens sechs Tote und dutzende Verletzte - die vorläufigen Opferzahlen stehen für eine der schlimmsten Brandkatastrophen in London seit Jahrzehnten. In der Nacht zum Mittwoch brach in einem Wohnhochhaus im Westen britischen Hauptstadt ein Inferno aus. Eine riesige Rauchsäule stand über dem wie eine Fackel brennenden 24-stöckigen Gebäude Grenfell Tower mit 120 Wohnungen. Verzweifelte Menschen sprangen in die Tiefe.
DUP: Regierungsbildung in London verzögert sich wegen des Großbrandes
Die Regierungsbildung in Großbritannien wird sich nach Angaben der nordirischen Democratic Unionist Party (DUP) verzögern. "Ich glaube, dass eine Erklärung am heutigen Tage unwahrscheinlich ist", sagte ein DUP-Sprecher am Mittwoch mit Blick auf den Großbrand im Westen der britischen Hauptstadt, bei dem mindestens sechs Menschen ums Leben kamen und dutzende weitere verletzt wurden.
Auch Kongressmitglieder verklagen Trump wegen illegaler Bereicherung im Amt
US-Präsident Donald Trump ist nun auch von fast 200 Mitgliedern des Kongresses wegen des Verdachts auf unzulässige Bereicherung im Amt verklagt worden. Die 196 Mitglieder von Repräsentantenhaus und Senat werfen Trump in ihrer am Mittwoch veröffentlichten Klageschrift vor, Nutzen aus aus seinem Präsidentenamt für seine privaten Geschäftsinteressen zu ziehen. Es ist bereits die dritte Klage diese Art gegen Trump.
US-Kongressabgeordneter nahe Washington durch Schüsse verletzt
Bei einer Schießerei in der Nähe von Washington ist ein republikanischer Kongressabgeordneter verletzt worden. Der Abgeordnete Steve Scalise sei bei der Schießerei auf einem Sportgelände in die Hüfte getroffen worden, berichtete sein Fraktionskollege Mo Brooks am Mittwoch im Fernsehsender CNN.
US/Lagerbestände Apr -0,2 %; (PROG: -0,2 %) gg Vm
DJG/DJN/AFP/apo
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc. / Quelle: Guidants News http://news.guidants.com |