Es ist schwachsinnig Fresenius per Levered Free Cashflow zu messen, weil sie M&A betreiben. An sich bin ich auch kein Freund vom Nettogewinn, aber bei M&A-Modellen ergeben Free Cashflows oft weniger Sinn. Deshalb greife ich lieber auf das EBIT zurück und das ist auch bei Fresenius sehr stark und der Enterpreise Value im Vergleich trotzdem sehr gering.
Also seit 2015/2016 hat Fresneius eine gute operative Performance hingelegt. Die größten Probleme sehe ich persönlich in regulatorischen Eingriffen (vor allem USA). Den großen Konkurrenzdruck sehe ich persönlich nicht so. Von den 3 Kernsparten sind 2 in oligopolistischen Situationen.
Natürlich sind Enteignungen unschön. Aber das Marktniveau ist kein schlechter Preis für ein Unternehmen, das nicht sehr viel teurer als der Buchwert notiert. Dazu bezweifle ich stark, dass wir in Deutschland z.B. Enteignungen sehen werden bzw. rechne ich damit, dass Deutschland und Spanien gut genug verstehen, dass sie sich damit in den Fuß schießen. Die Senkung von Fallpauschalen in Deutschland ist ein extrem unrealistisches Szenario. Was ich nur damit sagen wollte, sollte es zu diesem Szenario kommen, dann verschärft sich der Druck im Krankenhausgewerbe extrem. Fresenius ist eher ein Profiteur dieses Drucks. Es ist kein komplett negatives Szenario für Fresenius, im Gegensatz zu anderen Krankenhäusern, die keine Synergien in der SC erreichen können. Andererseits würde Fresenius von einer (deutlich wahrscheinlicheren) Erhöhung überdurchschnittlich profitieren. Die negativen Szenarien, die für Fresenius ausgemalt werden, sind einfach extrem übertrieben. Das zeigt auch die operative Entwicklung. Ich sehe hier einfach nur eine extreme Unterbewertung (ähnlich wie bei CVS) und ich denke hier wird man sehr deutliche Überrenditen langfristig machen können. |